DJ BOARDSTEIN GOES BARCELONA ZUM ERSTEN MAL

Ah jo, hier ist wieder die Front zurück vom Frontkurzurlaub, ich war/wir waren wie gesagt fünf Tage in Barcelona, mal so eben zwischendurch. Besonders an der ganzen Geschichte ist vermutlich nur, daß ich als leidenschaftlicher Streetskater und 44-jähriger Skate-Nerd zum allerersten Mal da war, jaaa! Für den Normalskater jeglichen Alters heutzutage unvorstellbar, aber für mich Realität. Ich hab` inzwsichen die halbe Welt gesehen, aber nach Barcerlona hatte es mich einfach noch nie verschlagen. Deswegen meinte ich auch zu meinem Flensburger Kollegen und Rebel Röcker Christian ‚Vega‘ Neve – bekannt von mindestens zwei BOARDSTEIN Touren und noch reichlich Gnaddel Videos auf Youtube – als wir Anfang des Jahres oder so darüber sprachen, daß er und die Boys dieses Jahr mal wieder für `ne Woche nach Barcelona auf Filmmission fliegen wollten, daß ich mich sehr gerne bis unbedingt da einklinken wollte. A) um einfach mal wieder ein paar Tage nichts als Streetskaten zu machen und b) endlich mal da gewesen zu sein und mitreden zu können, zumindest ein bißchen. Also schnallt euch schon mal an, ich bin nur kurz da gewesen und werde mein Maul auf jeden Fall wie immer ganz weit aufreißen…

Durch die Pyrenäen nach Südspanien…

Ich wollte das also dieses Jahr sprichwörtlich mal abhaken, am besten bzw. gerade weil eben ein paar meiner nordischen Boys auch vor Ort sein würden, um Straße zu skaten und das filmtechnisch festzuhalten, oder Footy zu stacken, wie der Ami so sagt. Für mich war es schon immer ein großer Motivator, Tricks zu filmen und später zu einem Videopart zusammenzufügen, das haben wir schon vor 30 Jahren gemacht, als ich gerade angefangen habe, und das gehört für mich zum Skateboarden einfach dazu. Und heutzutage motiviert es mich umso mehr, immer mal wieder an den unmöglichsten Spots an meine Grenzen zu gehen, um genau da eben einen geilen Trick gefilmt zu haben. Warum also nicht mal dorthin, wo seit gut zwei Jahrzehnten alle aus genau diesem Grund quasi hinpilgern, weil die Spots so toll sind!?

Ich muß dazu sagen, ich als Skate-Nerd allererster Güte bin natürlich auch großer Fan von sogenanntem Spot-Sightseeing. Soll heißen, die meisten weltbekannten Spots sind für mich einfach zu krass, zu hoch, zu weit, zu steil, zu tief. Im Endeffekt ist mein eigenes Skaten wirklich sehr bescheiden und reduziert und wenn ich skatetechnisch mal irgendwie glänzen kann, dann ist garantiert immer eine Bank im Spiel. Umso geiler finde ich es, an Spots zu stehen und zu wissen, der und der hat das und das da runter (oder rauf etc.) gemacht, das gilt für Streetspots genauso wie für Skateparks aller Art. Ich finde sogar, daß das sehr sehr wichtig für Skateboarder ist, sich sowas ab und zu geben, einfach nur, um sich davon zu vergewissern, was alles möglich ist und sich einer Tatsache immer wieder bewußt zu werden: Es gibt immer jemanden, der es besser kann, und an dieser Stelle spare ich mir mal das ‚/die‘.

Es ist immer wieder zu krass, an Spots zu stehen und sich vorzustellen, wie da irgendwelche Tricks (oder einfach nur ein Downill!!!) gemacht wurden, weil mensch weiß, es geht, da es eben schon von jemanden gemacht wurde. Meinen gefühlten Aha-Moment diesbezüglich hatte ich wahrscheinlich, als ich vor gut zehn Jahren am San Diego Sports Arena Doubelset stand und dachte ‚Wie kann man hier bitte runterspringen!?‘, vollkommen bewußt und damals schon gestoked, was Jeremy Wray da 1993 mit 45mm Rollen alles schon runter gemacht hatte. Nun, heute abend stand ich zum ersten Mal am Macba und konnte mir angucken, wo Pfannicobra vor zehn(?) Jahren einen Bs 180° runtergemacht und Chris Joslin Jahre später Big Spin runtergemacht hat, das ist so Amok, ey!? Oder an irgendeinem Bowl zu stehen, wo man beim Reindroppen schon weiche Knie bekommt, im Wissen, daß es Leute gibt, die hier zweieinhalb Meter hohe Airs machen, ohne Pads, ohne Helm und ohne T-Shirt, und zwar zum Frühstück. Echt jetzt, diesen Respekt, den man erst bekommt, wenn man wirklich mal selbst vor Ort gewesen ist, muß man sich als Skateboarder meiner Meinung nach wirklich ab und zu mal gönnen, indem man Spots aufsucht, von denen man weiß, daß man sie sowieso nicht selbst fahren wird, weil sie einfach zu hart für einen und die eigenen Skills eben sehr sehr beschränkt sind.

Von solchen Spots zum Angucken gibt es in Barcelona wahrscheinlich mehr als in den meisten anderen Metropolen dieser Welt, weil dort einfach alles schon geskatet und wahrscheinlich mehr Footage gefilmt wurde, als in jeder anderer Stadt, mit Ausnahme von Los Angeles vielleicht. Aber so gibt es in Barcelona natürlich vor allem auch Spots, die für jedermann zugänglich und skatebar sind, von bis sozusagen, es kommt halt immer drauf an, was mensch draus macht oder machen kann. Ich kann mich nur wiederholen, es wurde höchste Zeit, daß ich auch mal dorthin fahren und das alles (mit)erleben würde, gerade weil wir BOARDSTEINE uns von Natur aus ja eher da rumtreiben, wo alle andere eben gerade nicht sind, am liebsten noch ein Stückchen weiter weg.

Zurück zum Zeichenbrett, Anfang Oktober diesen Jahres stand dann eben Barcelona an, und als ich wußte, daß ich zu der Zeit in Südfrankreich arbeiten würde, mußte ich nicht mal von irgendwoher aus der Kälte dorthin fliegen, sondern konnte noch viel billiger und gewissenhafter mit Flixbus dort hinfahren (die ham auf jeden Fall inzwischen ein europaweites Monopol in dieser Branche, da brauch` ich das wohl gar nicht verlinken jetzt, oder!?). Zwölf Stunden von Bayonne über Toulouse, da hab` ich mir doch für läppische 24,90 Euro schon mal im Voraus ein Hinfahrtticket besorgt, wegen Rückfahrt konnte ich ja nochmal gucken. Plan war jedenfalls Donnerstag früh los und Dienstagabend wieder in Seignosse sein, vier Tage Arbeitsausfall war mir die Sache wert, gerade weil es so ein kostengünstiger Kurztrip werden würde.

Ich erwähnte allerdings vor zwei, drei Blog-Einträgen schon einmal, daß dieses Jahr terminlich und arbeitstechnisch alles irgendwie fast schon zu gut zusammenpaßte, deswegen wunderte ich mich auch nicht, daß an diesem Wochenende Nanaqui und Wee-Man, ebenso wie ihr Arbeitgeber Vulcano Skateparks beide aus Barcelona, nach Hause fahren würden, und zwar in genau diesem Zeitrahmen, so daß ich nicht nur Geld sparen würde, die Rückfahrt sicher hatte, wesentlich weniger Zeit meinen Arsch platt sitzen würde, sondern dazu auch nur zwei statt vier Arbeitstage Ausfall zu vermerken hätte. Wie gesagt, paßte alles besser als hervorragend!

Brian, Nele, Vega, Lauritz, Flower und mich

Ja, und so kam ich dann letzten Donnerstagabend als letzter unserer kleinen Sechsertruppe an, die anderen hatten schon ein bzw. zwei erfolgreiche Skatetage hinter sich. Und die anderen möchte ich euch hier natürlich kurz vorstellen, das war neben Vega noch sein Homie Lauritz Erichsen aus Schleswig, der natürlich schon lange nicht mehr da wohnt, weil man, wenn man wenigstens ein bißchen Gehirn hat, spätestens mit 18 aus Schleswig wegzieht, weil besser is` das. Lauritz kannte ich bis dato nicht wirklich, eher nur aus Vega`s Videos, aber als eher stiller und zurückhaltender Kollege entpuppte er sich schnell als Blutsbruder allererster Güte und beeindruckte mich vom ersten Tag an nicht nur durch extrem technisches Skaten (mit dementsprechend kleinen Rollen und harten Achsen), sondern vor allem mit seiner Ruhe dabei, zig Versuche für einen Trick oder eher eine Kombo zu brauchen, ohne nervös oder ansatzweise aggressiv zu werden. Ich bin ja leider groß da drin, nach so und so viel Versuchen, Bails und Slams auch gerne mal rumzuschreien oder sogar mal mein Board durch die Gegend zu werfen, gerade wenn ich dabei einem Filmer seine wertvolle Lebenszeit stehle. Dabei fällt mir gerade auf, ich hab` Lauritz, glaube ich, in den vier Tagen nicht einmal slammen sehen, dafür hat er allerdings ein paar sehr schöne und harte Dinger gemacht. Sagen wir mal, insgesamt wirkt er sehr sortiert und ist es wohl auch, grundsätzlich könnten er und ich wohl nicht unterschiedlicher sein, aber 1A der Typ, 1A. Jederzeit wieder überall, Bro!

Der dritte Mann, der die ursprüngliche Crew ausmachte, ist Brian Dietrich aus Flensburg, u.a. des Studiums wegen gerade in Kiel ansässig, und wenn auch gut 15 Jahre jünger als ich, schon seit mehr als einem Jahrzehnt 1A-Kollege, auch wenn wir uns leider nicht so oft sehen. Aber der kann auch Skateboard fahren und ich mach` das immer wieder gerne mit ihm zusammen, denn irgendwie macht er immer die Tricks an den Spots, die ich auch machen würde, wenn ich sie denn könnte und/oder die Power dazu hätte. Sein Schwager quasi, Florian ‚Flower‘ Fentzahn, zehn Jahre Flensburg Local, nun wieder in seiner Heimat Schwerin ansässig und angehender Architekt (na gut, ein paar Jahre hat er noch vor sich), ist Pro auf Blackyard Skateboards (yeah!), und das nicht ohne Grund. Flowi ist transitionmäßig deutschlandweit auf jeden Fall ganz vorne mit dabei und würde wenn nicht für Anti-Hero, dann für Consolidated und Co. fahren, wäre er denn in Kalifornien aufgewachsen, und dann würde er wahrscheinlich noch besser Skateboard fahren. Shred-Machine des Todes der Typ und einer der liebenswerten und höflichsten Menschen, die mir Norddeutschland bekannt sind.

Wir fünf sollten also die kleine Crew bilden, die sich ins Barcelona-Skate-Getümmel stürzen würde, ich als einziger, der noch nie da gewesen war. Wie ich dann Donnerstagabend vor Ort erst hautnah erfuhr, war Flower`s zuckersüße Freundin Nele, Brian`s Schwester, noch kurzfristig mit an Board gekommen, die skatet zwar nicht, aber liest dafür gerne Bücher, und alkoholtechnisch steckt die für ihren kleinen Körper ganz schön was weg. Und weil sie kein Bier mag, hatte ich somit auf jeden Fall eine ernstzunehmende Mitstreiterin in Sachen Schnapskonsum, denn daß das Ganze letztendlich nebenbei in einen gediegenen 4-Tages-Rausch ausarten würde, war mir eigentlich schon vorher klar, und das bestätigt ja auch die Tatsache, daß ich jetzt Sonntagabend um 3.15 Uhr angefangen habe, diesen Blog-Eintrag zu schreiben, obwohl es morgen erst nach Hause geht. Pustekuchen, es geht gar nicht nach Hause, sondern zurück auf die Baustelle nach Seignosse… (wenn ihr das hier lest, ist dieser Satz sozusagen schon gelebt worden)

Also, letztendlich waren wir ein eingeschworenes Team, das die Mission hatte, Tricks für Vega`s nächstes Gnaddel Video zu filmen, oder in Neles Fall in fünf Tagen mindestens zwei Bücher zu lesen. Nanaqui und Wee-Man hatten mich Donnerstag gegen Acht an der Metrostation Florida rausgelassen, wo gleich nebenan unser Wohnung sein sollte. Auch geil noch, Vega hatte natürlich standardmäßig eine Airbnb-Showse klargemacht, nur wurde mir, der ja immer mit solchen Dingen Lichtjahre später dran ist als das Normalvolk, spätestens auf der Hinfahrt bewußt, daß ich noch niemals nicht in einer Airbnb-Unterkunft gewohnt/-haust hatte, für junge Leute heutzutage der absolute Standard, gerade für Skatetouristen in Barcelona. Aber ich bin ja weder Standard noch jung, so war damit noch eine weitere Premiere für mich zu verzeichnen, und natürlich waren wie zu sechst zwei Personen mehr als eigentlich gebucht, glaubt mal nicht, daß sich in dieser Hinsicht seit BOARDSTEIN irgendwas geändert hätte. Zumindest ich (Klaas eher nicht mehr so) schlaf` immer noch regelmäßig auf Fußböden und Co.KG… Jedenfalls endete der erste Abend natürlich direkt feuchtfröhlich, denn Angeliter trinken nun mal gerne, zwar nicht immer, aber dafür oft, und dann reichlich. Nein, alles gut, nachdem Flower seinen gewohnten Abgang hingelegt hatte, waren wir gegen Zwei im Bett und freuten uns auf drei Tage skaten skaten skaten…

Flower`s erster Abgang

Und die drei Tage liefen dann tatsächlich ziemlich genau exakt gleich ab: Zehn, halb Elf ausse Federn, gediegen Frühstücken und gegen Eins mit der Bahn zu irgendeinem Spot. Hätte man sicher alles auch noch sportlicher angehen können, aber wir sind nun mal allesamt auch keine 20 mehr. Am Freitag peilten wir den Yachthafen an, das war mir da mit dem ganzen Touristen-Gedöns schon mal alles definitiv zu voll und zu hektisch. Und als Flower dann gerade seinen Bs 5-0 Shove-it to fakie an dieser berühmten kleinen Bank eintüten wollte, entpuppte sich der Qualm in der benachbarten Pizzeria dann doch als ernstzunehmendes Feuer und auf einmal war der ganze Ort voll mit Feuerwehr, dummen Gaffern und vor allem Polizei, die ja seit jeher in Barcelona gut am Representen zu sein scheint, wie es mir auch angekündigt worden war. Naja, die Bullen parkten eins ihrer Mobile dann natürlich direkt in den Weg, und als Flower dann weiter versuchte, tatsächlich nochmal um, um dieser Session ein jähes Ende zu bereiten. Ätzend, A.C.A.B., immer und überall! Es ging weiter zum Paral-lel direkt ums Eck, wohl einem der ältesten und bekanntesten Spots Barcelonas.

Und die Situation und Atmosphäre dort war dann auch genau das, wie man sich Barcelona eben so vorstellt. Skater skaten und filmen bei strahlendem Sonnenschein technisches Curb- und Manual-Zeug, was das Zeug hält, während mindestens genauso viele Skater im Schatten sitzen, chillen und zugucken. Das tat ich dann auch, denn mir war das da einfach zu wuselig, um hier und da mal einen Wheelie, Boardslide oder Kickflip zu machen. Stattdessen wurde ich Zeuge einiger beeindruckender Lines und Tricks, gerade weil man diese Art von Skaten nicht allzu oft live erleben kann, zumindest nicht so intensiv und auf einem so hohen Niveau. Nur als Beispiel, es waren ein paar Brasilianer da, von denen machte einer, der vorher gar nicht groß in Erscheinung getreten war, auf einmal Kickflip Manual an dem niedrigen Dingen und dann direkt Nose Manual Nollie Flip off an dem hohem daneben. Als nächstes filmt sein Kollege ihn, wie er first Try Kickflip Nose Manual, dann eben Nose Manual Nollie Flip off macht, dann ein Curb weiter (und die sind nicht niedrig) Nollie Bs Tailslide Shove-it off, um dann noch einen Heelflip Varial und einen Bs Heelflip zack zack hinterherzukleben. Keine Ahnung, ob der da vor unserem Erscheinen schon stunden- oder tagelang dran gefeilt hatte, aber mein geschultes Auge sagte mir eigentlich, daß das Ganze dann doch sehr spontan war, und da sieht man dann, wo solche Lines in den einschlägigen Videos so herkommen.

Die Pizza ist gut durch…

Sagen wir mal, es ging so einiges, und Lauritz erntete nicht nur unsere Props für seinen Switch Fs 180° Nose Manual Shove-it Off, er hatte ihn zwar eigentlich die ganze Zeit mit Nollie Bigspin off probiert, gab sich dann aber mit der Shove-it off-Version zufrieden. Ey, es benötigt so viel Skills und oftmals vor allem Zeit und Nerven, solche Tricks zu machen, und vor allem auch anständig zu filmen, das können Leute, die einfach nur ein paar Grinds in Bowls machen, sich gar nicht vorstellen, aber trotzdem sind sich allesamt ihres gegenseitigen Respekts sicher, das ist ja das Schöne an Skateboarding, unter uns ist Platz und Respekt für alle da. Mal mehr, mal weniger vielleicht… Am Paral-lel ist Respekt auf jeden Fall gegeben, denn es jubelte jedes Mal der ganze Platz, wenn irgendwer mal wieder irgendwas nach zig Versuchen eingetütet hatte. Man kann halt gar nicht anders, als zu klatschen und sich mitzufreuen, und ich als jemand, der wirklich viel alleine skatet, habe die Atmosphäre am Paral-lel irgendwie sehr genossen, auch wenn ich nie Teil des Ganzen dort sein werde, das ist halt eine Skateboardwelt, die so weit weg von meiner ist, daß ich mich dort als Zuschauer wohl wohler fühle, als als Teilnehmer… Abends haben wir uns dann noch einen Clip von Luan Oliviera reingezogen, wo er einen Bs Flip über das gut 4m lange Gap zwischen zwei der Blöcken macht, und man fragt sich mal wieder, wie sowas geht, und vor allem, wo er dafür den Schwung hergenommen hat, gerade weil man erstmal einen Ollie auf das erste Teil machen muß, um das Gap anzufahren.

Paral-lel

Wir sind dann ans andere Ende der Stadt zur Station Forum gefahren, ebenfalls ein Spotparadies seinesgleichen, uns zog es dort vor allem zu diesen Transition-Banks aus runden gelb/roten Pflastersteinen, die jede(r) schon mal in einem Skatevideo gesehen haben sollte. Ein geradezu gigantischer Spot, der viel viel größer ist, als man ihn aus Videos kennt, dort sieht man meistens immer nur die gleiche Ecke. Aber auch hier sieht man sofort Tricks vorm Auge, die dort schon gemacht wurden, und die man nicht glauben kann, allen voran Jack Fardell`s Carve über einen der Channels. Alles realtiv hart zu fahren auch wegen der großen Lücken und Fugen und ich war mit meinen großen Rollen klar im Vorteil und konnte eine kleine feine Line eintüten, aber jeder von uns nahm mindestens einen Trick mit nach Hause, und somit waren wir hinterher alle glücklich und erschöpft nach einer mehr als gediegenen Session an diesem einzigartigen Spot. Ab nach Hause, was essen, eine Runde kniffeln, Flower bei seinem zweiten Abgang photographieren und wieder spätestens um Zwei zu Bett.

Vega mit einem schicken Bs Flip. Ph: Brian
Flower`s zweiter Abgang…

Am Samstag fuhren wir mit der Bahn satt in den Norden der Stadt zu ebenfalls legendären Banks, die man aus Videos kennt, die aber auch in echt viel gigantischer und vielfältiger sind, als das, was man eben kennt. Und nachdem Brian für seinen Smith Stall Kickflip off an dem gelben Bank to Curb-Dingen hart und lange gekämpft hatte, verschlug es mich für einen Blindside Flip to Fakie an die, wie sollte es auch anders sein, ranzigste Stelle im ganze Areal (ich brauch` es scheinbar immer ein bißchen crusty und dreckig), was dann alle anderen auch noch zu ihren ganz persönlichen Lines dort inspirierte. Und wir konnten jeder wieder ein paar echt coole Sachen filmen, aber letztendlich zog sich das Ganze bis zur Blauen Stunde lang hin und so blieb es dann auch tatsächlich bei diesem einen, wenn auch sehr geilem und beeindruckendem, Spot für diesen Tag.

Flower und ein farblich fast voll abgestimmter Fs Blunt
The Ich – Blindside Flip To Fakie von rechts nach links. Ph: Brian
Lauritz und ein Fs Half Cab Flip als Teil einer Line mit Half Cab Flip weiter oben.
McTwist von Nele…

Zwischendurch kamen auch noch vier andere Dudes, die uns nicht ähnlicher hätten sein können, vorbei, und man kann wahrscheinlich nicht mal ansatzweise schätzen, wie viele solcher kleinen Crews in den letzten zwei Jahrzehnten auf Filmmission in Barcelona unterwegs waren. Naja, wir kamen gar nicht groß in Kontakt, die tauchten auf, nach kurzer Zeit hatte einer von ihnen Kickflip von oben über den Curb in die Bank gemacht und dann nach gut 20 Fs Heelflip-Versuchen abgebrochen, und zack, waren sie wieder verschwunden, nicht ohne einen gediegenen Weed-Flavour in der Luft zu hinterlassen. Barcelona-Skate-Life in Reinkultur, das waren auch definitiv keine Locals gewesen, sondern Skate-Toruristen wie wir. Das war unser Samstag, trotz nur eines Spots voll ausgefüllt irgendwie, Skater können ja nun mal mit sehr wenig sehr glücklich sein. Abends gab`s Pizza und während die anderen dann nochmal kniffelten, bastelte ich mir meine nächste kleine Discogs-Sammelbestellung zusammen, hatte ich doch gerade ein wenig Kohle (übrig?), die es möglichst effektiv in Platten zu investieren galt (im Gegensatz zu hier in Seignosse hatten wir in unser Unterkunft 1A-Internet).

Sonntag wollte Vega moshen, der nimmt das sehr ernst mit seinen Videoparts und bringt entsprechende Skills mit. So landeten wir an einem langen Fünferstufenset, nachdem wir festellen mußten, daß der Spot, wo er eigentlich eine Line mit Sechserstufen am Ende filmen wollte, inzwischen satt geskatestoppt worden war. Auch kein neues Phänomen in Barcelona mehr, nach jahrelangem Mißbrauch werden natürlich mehr und mehr Spots von der Stadt unskatebar gemacht, in manchen Fällen, wie man zugeben muß, sogar ausgesprochen stylisch (z.B. mit ein paar festgeschraubten Sesseln vor einer Bank). Da sind dann leider auch die ganzen Skatespot-Apps nicht immer auf dem neusten Stand, naja, ein paar Blocks weiter gibt es dann meistens einen vielleicht ähnlichen oder wenigstens anderen Spot.

Stylische Skatestopper…

Vega hatte also Bock auf Moshen, war allerdings nach vier Tagen Vollgas-Skateboarding und -Filming körperlich auch schon leicht angeschlagen, es half auch nicht, daß es sehr schwül war und wir an einem der wahrscheinlich dreckigsten Spots der Stadt gelandet waren, wo es nicht nur nach Pisse roch, sondern auch nach Kot, und die Spuren zu beidem waren auch überall mehr als deutlich zu sehen, nervige Fliegen inklusive. Aber der Varial Flip, den er letztendlich das Stufenset runterzauberte, war alle Mühe wert, auch wenn er danach definitiv nicht mehr mit uns Schritt halten konnte, also so lauftechnisch gesehen. Wir zogen dann weiter zum Sants, dem Hauptbahnhof, wahrscheinlich der älteste Vorzeigespot der Stadt, wobei von den ursprünglichen Bänken so gut wie nichts mehr vorhanden ist. Dafür haben sich die Locals dort inzwischen eigene Curbs und kleine Obstacles hinbetoniert, kaum zu glauben eigentlich so mitten in der Stadt, man könnte also sagen, dieser Spot ist seit gut 30 Jahren fest in Skaterhand und daran scheint sich absehbar auch nichts zu ändern.

Vega`s Varial Flip am dreckigsten Spot der Stadt

Recht so, uns war es da zu voll, so checkten wir mal nebenan diese geile Stahldrachen-Kinderrutschen-Skulptur aus und auch hier konnte wieder jeder irgendwie was mit nach Hause nehmen, Brian z.B. einen bilderbuchmäßigen Nollie Heelflip to Fakie und Flower dann ganz spontan noch einen Bs Flip von oben in die Bank rein. Das ist zum einen schon mal haarig, weil man dafür nur 2m sehr engen Anlauf hat, und dann muß man eben switch bzw. eher fakie diesen Drop runter und da wird man dann doch schon ganz schön schnell. Voll der krasse Stunt also mal wieder von einem meiner Homies und er hatte ihn dann auch schon dreimal gemacht, aber immer nicht schön, flüssig oder einfach stylisch genug. Als er dann den vierten ausfuhr, war inzwischen schon eine Crew aus Rußland, die vorher am Sants schon gerippt hatte, angerückt, und wartete dann quasi, bis wir fertig und sie dran waren. Ja, und von denen rührte dann auch keiner irgendeine Miene oder zeigte irgendeine Reaktion, als Flower dann auch noch ein fünftes Mal, und diesmal echt routiniert stylisch, das Manöver ausfuhr, das fand ich dann schon sehr komisch bis scheiße von denen. Ein derartig harter Trick vor den eigenen Augen wurde nicht ansatzweise abgefeiert, also das hätt`s am Paral-lel nicht gegeben. Der eine von denen versuchte sich dann auch an Nollie Hardflip, ein anderer an Wallride Nollie in, aber nur einer von ihnen – mit Vans Longsleeve und Nike SB Mütze (die Kombo bringen wahrscheinlich auch nur Russen, boah, Skater können so geil haten) – brachte einen sprockeligen 360° Shovie-it darein zustande. Doch keiner von ihnen ist da auch nur einmal switch bzw. fakie runtergefahren, da dachte ich nur, hättet ihr unserem Flowi nur ein paar Props gegeben, hätte ich euch definitiv sympathischer in Erinnerung behalten, so wie z.B. die beiden Mütter mit ihren vier kleinen Töchtern, die uns eine Zeit lang angefeuert haben.

Die Sants-Skulptur ist eigentlich ein Kinderspielplatz, wir also voll dabei…

Dann wurde es auch langsam schon wieder dunkel, wir also Richtung nach Hause, und in Florida (ihr erinnert euch, so hieß unsere Bahnstation) angekommen, hieß es dann noch, gleich um die Ecke gibt es ein nicht zu hohes Rail, wo man Tricks drüber in eine lange Bank machen könnte, nochmal eben auschecken. Vega konnte überraschenderweise auf einmal auch wieder ganz gut geradeaus laufen und so holten er und Brian trotz beschissener Anfahrt nochmal ihre letzten Reserven raus. Vega gelang relativ schnell der Ollie, für den Fs 180° reichte es dann aber doch nicht mehr ganz. Dafür überraschte Brian uns und sich selbst mit einem geilen Hippie-Jump, wozu ich mich noch mit einem halbwegs brauchbaren Photo von überraschen konnte, meine kleine Digi-Cam ist halt nicht so dolle, gerade bei solchen Lichtverhältnissen, zudem ist die Hälfte vom Display zerschossen und ich muß immer so`n bißchen abschätzen beim Schießen, was ich aber scheinbar inzwischen ganz gut drauf hab`. Für einen beschissenen Online-Blog dieser Art reicht`s allemal, für alles andere gibt`s dann Mitte nächsten Jahres ein Video aus Richtung Flensburg…

Brian und der letzte Hippie Jump des Tages…

Ja, und das muß ich dann zum Schluß wohl nochmal kurz ausführen, dieses Filmen und so, was bei Streetskatern ja definitiv wesentlich ausgeprägter ist als bei Skatern, die sich eher in Skateparks oder Rampen tummeln. Aber die sehen ja im Endeffekt auch alle gleich aus und sind seit jeher nicht so, wie sagt man inzwischen sogar, videogen. Also die Obstacles jetzt, nicht die Skater. Architektur spielt halt beim Streetskaten die wesentliche Rolle und da ist Barcelona nun mal eine wegweisende und beeindruckende Stadt, die für unsereins, neben optimalem Klima und einem angeblich (ich hab` ja nicht viel bis gar nichts davon mitbekommen) herausragendem Nachtleben, mehr als einiges zu bieten hat, sprich, es zieht nicht umsonst Skater aus aller Welt in Scharen hierher. Und die meisten, wenn nicht fast alle, kommen vor allem zum Footage Filmen nach Barcelona, und das ist auch gar nichts Schlimmes, wenn auch in der Form nicht unbedingt mein Ding.

Aber es war trotzdem sehr schön, in so ausgeprägter Form mal wieder Teil des Ganzen zu sein, selber an seine Grenzen zu gehen, um eben etwas zu filmen, aber vor allem auch Zeuge davon zu werden und mitzufiebern, wie gute Freunde eben ihr Glück versuchen und in den meisten Fällen (also in unseren gemeinsamen drei Tagen mit einer gut 80%-igen Trefferquote) auch bekommen. Des Skaters Glück ist in modernen Zeiten eben oftmals einfach ein guter, entsprechend gut gefilmter Trick. Das ist einfach so und unterscheidet unsere von anderen oft so genannten Sportart eben ganz deutlich. Zwei, drei Stunden (manchmal deutlich weniger, aber oft auch reichlich mehr) Schweiß, Schmerz, Blut, Adrenalin, Frustration, aber vor allem auch Konzentration auf höchsten Niveau für drei Sekunden Videoaufnahme, das ist gerade heutzutage einer der wesentlichsten Aspekte unserer Kultur, also unserer als Skater. Klingt komplett bekloppt, wenn man es selbst noch nicht er- bzw. gelebt hat, und ich hab` mich mehr als einmal gefragt, was Nele wohl so über uns denkt, wenn wir da unser Ding durchziehen und sie einfach nur dabei sitzt und dem Ganzen zuguckt, im Idealfall mit einem Buch und/oder einen Whiskey-Cola in der Hand. Gut, sie kennt das ja schon seit Jahren von ihrem Flower, aber trotzdem muß das für jemand Außenstehenden alles ganz schön skurril sein irgendwie, zuweilen wahrscheinlich auch echt albern. So sitzt man ja auch selber viel rum an so einem Tag, aber es fühlt sich halt einfach alles wie Skaten an, auch wenn man selbst dabei gar nicht skatet, abgefahrene Scheiße ist das immer wieder…

Und was kümmert das uns Skater, wenn es für Außenstehende albern aussehen mag, ein Großteil der Welt himmelt uns an für unsere Coolness, die nämlich eben nicht künstlich ist, sondern einfach nur echt. Und glaubt mir, auch nach 30 Jahren spüre ich noch genau das gleiche Adrenalin, wenn einer von meinen Freunden für einen Trick battelt, wie wir ja nun mal dazu sagen, also wirklich kämpft, weil er genau weiß, daß er ihn machen kann, und es nach unzähligen Versuchen außer Frage steht, das Handtuch zu werfen, weil das eh schon durchgeschwitzt ist. Und man sitzt dann da z.B. mit einer Kamera, um das Ganze zu filmen, oder einfach nur als Homie, der sich vielleicht vorher schon an einem anderen Spot verausgabt hat, und fiebert mit und freut sich dann ungleich genauso wie der eigentliche Akteur, wenn das Manöver dann letztendlich doch noch erfolgreich ausgefahren wird. Naja, nie ganz genauso, denn das Gefühl, eines endlich gestandenen Tricks kann einem bekanntlich keiner nehmen und es ist wohl ein großer, wenn nicht der, Aspekt von dem, warum Skateboarding im Idealfall süchtig machen kann.

Und genau deswegen ist es auch nie gespielt oder gekünstelt, wenn Skater sich nach einem Trick gegenseitig abklatschen, abfeiern und in die Arme fallen, wenn man eben Zeuge davon geworden ist, wie sich ein guter Kollege immer und immer wieder der Gefahr von echten Schmerzen und einer ernsthaften Verletzung (bei manchen Spots heutzutage ja gerne mal auch mit Todespotenzial) ausgesetzt hat, um dann eben doch seinem Selbstvertrauen und seiner Körperbeherrschung gerecht zu werden. Da baut sich bei so einer Session eine Energie auf, die dann eben freudig explodiert, wenn der Spot besiegt wurde und im Idealfall der Filmer angibt ‚Alles im Kasten‘. Und ich kenne dieses Gefühl zum Glück selbst sehr gut und möchte es nicht missen, aktiv wie passiv, im Gegenteil, ich reise dafür letztendlich um die Welt, Skateboarding ist nun mal mein Leben. Und ich bin froh darüber und dankbar dafür, daß es so gekommen ist, das kann ich immer wieder nur betonen und hab` ich zu BOARDSTEIN ZEITEN ja auch schon immer gemacht, im Endeffekt ganz simpel mit dem Rausbringen des Magazins.

Genauso wie mit diesem Blog, das ist eine meiner Arten, Skateboarding etwas zurückzugeben, es einfach abzufeiern und mit anderen zu teilen, weil es so ein tolles Phänomen in unserer immer kaputter werdenden Gesellschaft ist. Und klar ist mir bewußt, daß unsere kleine, aber immer größer werdende Skateboardgesellschaft auch entsprechend immer kaputter wird. Aber solange es noch Kollegen wie z.B. Flower, Vega, Brian und Lauritz gibt, und davon gibt es auf dieser Welt zum Glück noch ganz ganz viele, und ich kenne nur die wenigsten davon, solange mache ich mir um Skateboarding keine Sorgen, weil ich weiß, daß es von Grund auf in guten Händen ist. Denn Skateboarding ist, wie wir es uns machen, und nur das, ganz einfach, und das gilt auch für alle anderen Dinge im Leben.

Boah, ganz schön gut abgeblubbert hier jetzt über diese lausigen viereinhalb Tage Barca Trip. Hatte ich erzählt, daß wir heute, ups, gestern Abend dann nochmal zum Sightseeing zum Macba gefahren, dort Zeuge des allabendlichen Police Busts geworden und dann auf einen bzw. zwei, drei Absacker in der legendären Manolo Bar gelandet sind? Brian und Flower mußten am Macba sogar ein 15.- Euro-Ticket für Trinken in der Öffentlichkeit zahlen, lächerlich das, aber ich würde sagen, ein würdiger, und an unserem Gesamtbierkonsum gemessen, billiger Abschluß für das Ganze. Wir sind dann mit Taxi nach Hause und während die anderen alle erschöpft auf die Matrazen gefallen sind, habe ich durchgemacht und fünf Stunden lang u.a. diesen Blog-Eintrag geschrieben, bis es gegen Neun für die anderen ans nervige Aufstehen ging, Flower und Nele sollte noch mittags wieder nach Hause fliegen, die anderen Drei Dienstag früh. Ich kontaktete Wee-Man und wir verabredeten uns am Spotter D.I.Y., gut eine Dreiviertelstunde mit der Bahn aus der Stadt raus in Barbera del Vallès. Und das ist mal ein richtig geiler D.I.Y. Spot, die Jungs haben wirklich ganze Arbeit geleistet. Das Ganze ist von der Größe und der Art der Obstacles dem 2er in Hannover sehr ähnlich, außer daß der Boden viel viel geiler ist, weil er aus so glatten Fliesen besteht. Super Spot, an dem ich gerne noch ein bißchen richtig gefahren wäre, aber ich hatte wie gesagt durchgemacht und vier Tage Vollgas in allen Bereichen hinter mir, so guckte ich vom einzigen Schattenplatz aus ein bißchen Wee-Man zu, dem das ganze Teil zusammen mit Nanaqui und Richie, einem anderen Vulcano Kollegen, quasi zu verdanken ist und der da dementsprechend seine Lines im Schlaf kann.

Spotter D.I.Y. in Barbera des Vallès
Wee-Man und ein voll routinierter Bs Tailslide über das Loveseatchen.
Zurück durch die Pyrenäen nach Südfrankreich…

Gegen Zwei holten wir dann Nanaqui bei seiner Freundin ab und schlugen uns Richtung Norden, sieben Stunden Fahrt lagen vor uns und das wurden dann sogar leider noch ein paar mehr, weil die beiden noch irgend so einen Thermalsee in den Pyräenäen auschecken wollten. Aber als wir gefühlte zwei Stunden über kleinste Landstraßen und dann auch noch auf irgendwelchen Schotterpisten durch die Pampa gefahren waren, ohne auch nur ein Auto zu sehen (lediglich ein paar Jakobswegwanderer), brachen wir die Suche ab und schlugen uns zurück durch zur Autobahn. In Seignosse angekommen war ich dann auch wirklich durch und bin sofort ins Bett, am nächsten Tag, also heute morgen, stand ja wieder Baustelle an, und so wie`s aussieht, fangen wir Donnerstag mit Betonieren an.

Tja, also Fazit von meiner ersten Barcelona-Erfahrung!? Im Endeffekt war es halbwegs so, wie ich es erwartet und mir vorgestellt hatte, und ich hatte eine absolut super Zeit. Allerdings muß ich doch sagen, war ich letztendlich ein kleines bißchen enttäuscht von diesem Skate-Mekka. Denn ich hatte mir vorgestellt, daß man dort easy durch die ganze Stadt von Spot zu Spot cruisen könnte, aber dem ist nicht so, denn dir wirklich guten und interessanten Spots liegen dann doch sehr weit verstreut, und es ist nicht so, daß sie an jeder Ecke auf einen warten. Außerdem sind die Straßen teilweise sehr rauh und die Bürgersteige und alles andere oftmals aus diesen kleinen Fliesen, die man aus spanischen Städten kennt. Was also entspanntes Durch-die-Stadt-Skaten angeht, muß ich sagen, haben mich zum Beispiel Shanghai oder Paris wesentlich mehr beeindruckt, da gibt es auf jeden Fall mindestens genauso viele und gute Spots. Und so einzigartig und schön viele der Barcelona Spots auch sind, sind die meisten doch fern von perfekt und teilweise sogar ganz schön ruppig, zumindest gilt das für die Sachen, die wir geskatet sind. Zudem geht mir in Barcelona diese krasse Polizeipräsenz auf den Sack, und apropos Sack, irgendwie stinkt es in der ganzen Stadt nach Pisse, ist auch kein Wunder, ich hab` nicht einmal irgendwo eine öffentliche Toilette gesehen und dementsprechend auch viel durch die Gegend gepißt. Sagen wir mal so, wenn es mich nicht nochmal zufällig dahin ziehen sollte, kann es gut sein, daß das mein erster und letzter Besuch in Barcelona war, dafür gibt es auf jeden Fall noch genügend andere Städte auch in Europa, wo ich gerne nochmal oder nochmal wieder hin möchte.

Ach so, ja, und was war mit dir los, Mark Frölich!? Beim Email-Wechsel im Vorfeld hatte er einen euphorischen Eindruck gemacht und freute sich, daß ich endlich mal vorbeikommen würde, aber vor Ort habe ich ihn weder telefonisch noch per Email erreicht, so daß ich mir tatsächlich ein bißchen Sorgen gemacht hab`, denn eigentlich habe ich Mark als sehr zuverlässigen Kollegen kennengelernt. Hat sich inzwischen alles geklärt, somit einfach nur schade, ich hätte schwer Bock auf ein Wiedersehen und `ne gemeinsame Session gehabt, dann vielleicht mal wieder woanders irgendwo!? Wie zufällig und beständig sich Skater immer wieder über den Weg laufen, haben die letzten drei Wochen ja auf jeden Fall mal wieder gezeigt…

In diesem Sinne bis bald und danke fürs Lesen, am besten macht ihr jetzt direkt auch so einen Kurztrip mit guten Freunden, wohin ist scheißegal…
Aloha und ahoi soweit,
Arne

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