Ahoi und so!
Also wie angekündigt will ich euch dann heute kurz nochmal den neuen Bowl in Sönkes Garten in Heiligenhafen präsentieren, den wir vor zweieinhalb Wochen betoniert haben, nachdem Sönke und ich in den Monaten davor ganz sutje hin und wieder die Vorbereitungen dazu gefertigt hatten. Eigentlich wollten wir das Ding dann in zwei Tagen schießen, da es aber kleine Probleme gab, eine uns zugeneigte Pumpe zu organisieren, entschieden wir uns, das Ganze “oldschool“ mit Auslegerpumpe zu machen. Die konnte auf dem Gelände der benachbarten Gärtnerei parken und damit würde es dann auch gehen, man soll es beim Professional D.I.Y. ja auch nicht übertreiben mit der Professionalität…
Wir planten die Party also für Donnerstag und Freitag, den 11. und 12. Juni, und das Team sollte aus folgenden Leuten bestehen: Baumi als Betonveteran aus Hannover sollte das Shapen übernehmen, Catastrophen Conni aus Kölle würde mit Gypsy anreisen und dann kamen noch ein paar Viva.Con.Crete Kollegen aus Hamburg dazu, namentlich Felix, Matze, Finn und Bartosz plus Daniel, den ich selbst noch nicht kannte, der mir aber von meinem Freund Andi empfohlen worden war. Zusammen mit mir waren das also acht Leute und wir hatten uns ordentlich was vorgenommen, Donnerstag das Deep End, Shallow End und den Curb und Freitag den Mittelteil vom Bowl und die gesamte Plattform betonieren. Das war auf jeden Fall nicht zu wenig, weil wir ja auch noch reichlich schaufeln mußten, damit der Beton überhaupt in die Fläche kam. Sönke hatte dummerweise Donnerstagvormittag auch ein berufsbedingtes Meeting, das er partout nicht absagen konnte, so würde er tatsächlich zumindest am ersten Tag nicht dabei sein, wenn sein eigener Bowl betoniert würde, eine Tatsache, die ihm selbst am meisten zu schaffen machte. Dafür würde uns sein Bruder Nils aushelfen und für beste Verpflegung war gesorgt, weil die olle Olga sogar mit dabei sein durfte, um Anna mit den Kids und in der Küche zu helfen, dickes Küßchen dafür!
Tja, und nachdem dann alle Mittwochabend angereist waren, sollte es Donnerstag früh um halb Sieben losgehen. Da leichter bis mäßiger Regen angesagt war, wurde schnell noch eine Dachvorrichtung gebaut, um im schlimmsten Fall Planen spannen zu können, wie sich herausstellen sollte, hatten wir aber an beiden Tagen perfektes Betonwetter und es sollte nicht einmal regnen. Dafür war es schön bewölkt und nicht zu warm, bei strahlendem Sonnenschein wären wir mit dem nicht 100% professionellen Team zumindest am Donnerstag höchstwahrscheinlich abgeraucht, aber wenn mensch Glück hat, hat mensch Glück, so ist das zumeist bei Projekten mit gutem Karma (leider dann doch auch nicht immer). Es hat auch definitiv geholfen, daß Felix seinen Flügelglätter mitgenommen hatte, so daß er sich am Freitag mehr oder weniger alleine um die Plattform kümmern konnte.
Zu erwähnen ist vielleicht noch der sehr kooperationsbereite Pumpenmann, denn wie so oft war das natürlich das erste Mal, daß er beim Bau einer Skate-Anlage involviert war, und dann noch von einer privaten. Das ist für die Jungs immer wieder ein echtes Highlight, weil ihr Job ja zu 95% daraus besteht, stumpf irgendwo Beton hin zu pumpen, aber hier waren tatsächlich mal Fernsteuerungsskills gefragt. Tja, und am Freitag konnte er dann auch nicht so recht glauben, was wir am Donnerstag daraus gemacht hatten, nachdem er uns den Beton da hingeschissen hatte. Immer wieder schön, wenn man so alteingesessene Männer vom Fach innerhalb 24 Stunden davon überzeugen kann, daß eine Horde abgeranzter Skatepunks durchaus in dazu in der Lage ist, handwerkliche Betonkunst in Formvollendung abzuliefern. ‚Viel Spaß noch mit eurem Bowl und den Kräuterzigaretten‘ waren Freitagmorgen nach für ihn getaner Arbeit seine Worte zum Abschied.
Ja, und Freitag gegen 14.00 Uhr war es dann nach ordentlich Schufterei auch vollbracht und Sönke, der sowieso die ganze Woche schon mit einem Dauergrinsen durch die Gegend gelaufen war, konnte sein Glück nicht fassen und ist nun stolzer Besitzer eines kleinen aber feinen Backyard Bowls, der wie eine Eins in dieses schnuckelige Grundstück paßt. Das Shallow End ist dabei 90cm hoch mit 1,60m Radius und 1,70m an der Extension. Das Deep End dazu 1,50m hoch mit 1,80m Radius, wie gesagt klein aber sehr fein, und als Spielereien dazu gibt es eben noch, wie die Photos zeigen sollten, einen Wallride an Nebi, das Nebengebäude, das die Tage als Unterkunft und Partyraum für die Meute gedient hatte, eine Bank-artige Steilkurve in der Corner daneben und den Curb, der aber wohl hauptsächlich als Sitzgelegenheit dienen wird, weil genau an die Stelle auch noch die allerletzten Sonnenstrahlen des Tages hinkommen.
Da für Samstag komplett und durchgehend starker Regen angesagt war, reiste der Großteil der Crew dann relativ spontan Freitagabend schon ab, und ja, Samstag hat es dann tatsächlich den ganzen Tag geschüttet wie aus Eimern, was unserer geplante Einweihungssession natürlich zunichte machte, aber der frische Beton im Bowl hat sich drüber gefreut, über die Befeuchtung und das Noch-nicht-geskatet-werden. Dabei waren extra noch Rasmus, Wendy und Andi aus Hamburg angereist, so mußten wir für eine kurze Session in die kleine Betonminiramp im Keller der Bretterbude ausweichen. Das war aber insofern peinlich, als daß wir da alsbald wieder rausgeworfen wurden, weil sich Gäste über den Lärm beschwert hatten, dafür hat man ja auch eine Rampe im Keller, verdammter scheiß Yuppie-Laden!
Donnerstagabend waren wir übrigens auch noch für eine Session im relativ neuen Skatepark auf Fehmarn, das ja gleich neben Heiligenhafen liegt, gewesen, die wurde aber ziemlich schnell vom Regen beendet und besonders toll ist der Park nun auch nicht, wesentlich attraktiver erscheint da die 30m breite Miniramp nebenan. Wie auch immer, nachdem es dann abends tatsächlich noch aufhörte zu regnen, kam es dann Freitagabend kurz vorm Dunkelwerden doch noch zu den ersten Runs in Sönkes Bowl und Sönkes Grinsen wurde noch breiter, was definitiv physisch gar nicht mehr möglich war.
Ich selbst war dann am Sonntag nach drei Tagen exzessiver Betonparty ziemlich im Arsch, aber die anderen waren dafür in Form und es gab also die erste richtige Session in Sönkes neuem Bowl, und – sehr positiv zu bemerken – man muß sich tatsächlich erstmal richtig einfahren auf dat Dingen. Denn das Shallow End ist wirklich ziemlich klein und knackig, aber vor allem Sönke zeigte, daß noch einiges in diesem Bowl abgehen wird. Leider kann ich euch dazu nicht besonders viel Bildmaterial präsentieren, denn die meisten Bilder, die Rasmus geschossen hat, gefallen Jonathan vom Confusion Magazin tatsächlich so gut, daß es damit wohl einen kleinen Artikel in der nächsten Ausgabe geben wird, yeah! Also besorgt euch die dann entsprechend, Confusion lohnt sich immer und gehört gefälligst unterstützt, aber hallo!
Bevor Anna dann gegen zwei Uhr mich und mein Werkzeug auf den langen Weg nach Hause nehmen würde, versuchte sich Conni noch an einem bilderbuchmäßigen Muska Fs Flip im Deep End, er hat ihn wohl leider nicht mehr gemacht. Aber ja, ich muß zusehen, daß ich demnächst mal wieder nach Heiligenhafen komme, um Sönkes Bowl gebührend zu skaten, geht doch nichts über Sessions auf Beton, für den man maßgeblich mitverantwortlich war, und das im Garten einer befreundeten Familie! Und apropos Familie, ich kann nur hoffen, Sönkes Kids werden dann auch irgendwann bald mal vom Skateboardvirus gepackt, wäre eigentlich komisch wenn nicht, so mit eigenem Bowl im Garten. Am meisten Hoffnung setze ich da auf die kleine Sünje, die rollt jetzt schon gerne im Liegen auf dem Board die Hauseinfahrt rauf und runter und hat dabei dieses Strahlen im Gesicht, das mensch von sich selber kennt, als man das erste Mal irgendwo runtergerollt ist…
Also, was soll ich sagen? Eine weitere Betonmission erfolgreich abgehakt und damit jemanden einen Lebenstraum erfüllt, sollten Sie Interesse an einem Privatbowl oder Ähnlichem haben, melden Sie sich doch einfach mal bei mir, dem BOARDSTEIN, solche Projekte sind mir definitiv die allerliebsten. Wird Zeit, daß sich mein Vater endlich erweichen läßt und mich meine kleine Miniramp in unserem Garten bauen läßt, Mann, was der sich da anstellt…
In diesem Sinne, ich melde mich dann demnächst wieder mit einem Zwischenstand aus Glücksburg, wo ich ja seit zwei Wochen wieder am Buddeln bin, wenn auch im chillige Sommermodus. Da werden wir wohl vermutlich Anfang September betonieren, aber dazu dann nächstes Mal mehr, ich werd` euch auch diesmal nicht so lange warten lassen (dem allgemeinen Feedback nach hat dieser Blog wohl tatsächlich ein paar treue Leser und Fans, danke dafür!).
Würde sagen bis baldigst, bis dahin bleibt sauber und fröhlich, ersteres ist dabei persönliche Definitionssache…
Aloha und ahoi,
Arne
Geiles Ding Alder ! Kann man vielleicht die Wand vom Haus noch anpinseln oder so, aber sonst echt schnieke das Teil.
Liebesgrüße aus Medellín mit viel Regen und noch mehr Corooona.
<3
Henrik, Aller! Sönke sprüht auch gerne, das ganze Areal wird wohl bunt werden!
Küßchen ins bunte Medellin, wollen wir da nicht auch mal was bauen? Zwinker zwinker knick knack…