Hossa!
Ja, damn, tut mir leid, aber ich muß euch eben nochmal mit meinem diesjährigen Lieblingsprojekt nerven, das mich ja nun seit über einem halben Jahr auf Trap gehalten hat. Grundsätzlich gibt es seit letztem Mal auch nicht viel Neues, aber ich will das Ganze dann jedenfalls auf meinem Blog irgendwie würdig abschließen und in die Winterruhe treten lassen, die sogar schon als Herbstruhe durchgeht, weil der Park halt – wie letztes Mal schon erwähnt – seit Anfang November gesperrt ist und höchstwahrscheinlich dieses Jahr auch nicht mehr geöffnet werden wird, so wie es aussieht…
Wie man gehört hat, gab es deswegen wohl vorletzten Samstag tatsächlich mal ein bißchen Polizei-Action vor Ort. So hat Kollege Sven, den ich erst während der Bauphase kennengelernt hab` und der erst im Frühjahr angefangen hat zu skaten und dafür mit seinen 45 Jahren schon ganz beachtlich durch den Park cruist, beim Vorbeifahren gesehen, wie gut 40 Kids inklusive Eltern am Eingang von den Dorfbullen zusammengeschissen wurden. Sie hatten halt die aufgestellten Barrieren vom Bauhof illegalerweise – muß man ja sagen – hinter sich gelassen und den Skatepark als solchen benutzt, wenn auch hauptsächlich die Kids und Eltern mit Scootern natürlich. Seitdem ist der Parkeingang zusätzlich noch mit einem dieser unüberwindbaren rot/weißen Flatterbändern mit dem schwarzen Aufdruck ‚Polizeiabsperrung‘ versehen, welches Jugendpfleger Lucas sich schon als Souvenir vorreserviert hat, sollte der Park dann irgendwann wieder mal polizeilich freigegeben werden (man selbst hat sowas natürlich für alle Fälle im Haus). Sind bei euch eigentlich auch die Skateparks gesperrt oder ist das ein schleswig-holstein`sches Problem?
Jedenfalls hatten Sven, Lucas und ich so die letzten zwei Wochen schön Ruhe, um die letzten Saubermach-, Schleif- , Fundament,- Grillbau- und sonstwas -arbeiten zu erledigen und alles für den Rollrasen vorzubereiten. Dieser genießt nun seit ein paar Tagen genau die gleiche Ruhe und angenehm feuchtes Klima, um schön anzuwachsen, und Anfang Dezember dürfte das Areal dann so aussehen, als hätte da nicht den ganzen Sommer über eine Baustelle vor sich gewuchert, und was für eine. Dazu gibt es hier heute dann auch nochmal ein paar schicke Drohnenbilder, die das Ausmaß unseres Skateparks mal halbwegs erahnen lassen. Danke an Rune und Natalie für diese Bilder, die letztendlich eine Woche zu früh, nämlich vor dem Rollrasen, geschossen worden sind. Aber wir werden den Park im Sommer nochmal ein bißchen frisch machen und die ganzen Betonkanten farbig nach- bzw. anmalen und dann machen wir nochmal Bilder von oben, das dürfte dann erst richtig richtig gut bzw. noch besser aussehen.
Ansonsten sieht natürlich vor allem der Pumptrack nach unserer Rollrasen-Action gerade aus wie eine Minigolfbahn, aber auch da sind wir noch nicht ganz am Ende, weil wir dann spätestens im Frühling auch noch ein paar Büsche und Bäumchen pflanzen wollen, um dem Ganzen noch mehr Videospiel-Charakter zu verpassen, kleine Krokodile für das Wasser-Gap sind auch schon bestellt! Man kann halt nicht nur zu betonieren, sondern muß auch anschließend oder nebenbei ein bißchen was für die Botanik tun, und da geht in Zukunft noch einiges, Affenfelsen ist auch in Planung, läuft sozusagen. Wobei ist diese Betonlandschaft im Endeffekt nicht schon so was wie ein moderner, wenn nicht neuzeitlicher, Affenfelsen? Entscheidet selbst und denkt dabei an die wissenschaftlichen Fakten mit den Genen und so…
Und wo es sogar schon ein Kommentar zum letzten Eintrag von einem Bastian gab von wegen Sonderheft zum vierten Bauabschnitt und so, jaja, läuft läuft auch, also im Ernst jetzt! Das muß und wird es auf jeden Fall geben, aber im Moment tendiere ich eher noch dazu, damit zu warten, bis wir hoffentlich irgendwie im Frühjahr eine fette Eröffnung starten können und die dann natürlich noch mit ins Heft rein nehmen, so als Abschluß quasi. Denn es gibt heutzutage bekanntlich viel zu wenig und selten Skatephotos auf Papier gedruckt, und daß bei einem solchen Event ein paar gute bei rumkommen würden, ist wohl gar keine Frage. Mir/uns schwebt da nämlich tatsächlich ein richtig fetter Event vor, also ein ganzes Wochenende verschiedene Events mit richtig Preisgeld. Ich rede da von z.B. 1000,- Euro für den ersten Platz Bowl, 600,- für den zweiten und 300,- für den Dritten! Cash for Best Tricks an verschiedenen Streetobstacles sowie ein Deathrace auf dem Pumptrack, am besten mit Finale im Dunkeln bei Fackel- und Scheinwerferlicht…
Also wirklich, davon träume ich noch, nun wo dieser tolle Skatepark fertig ist. Und – ich habe es bestimmt schon mal geschrieben – wenn man mit dickem Preisgeld lockt und entsprechend Werbung macht, bewegen sich halt auch mal ein paar Leute an diesen schönen Arsch von Deutschland, ganz zu schweigen von den eher reiseträgen Kopenhagenern, wo es nun mal eine richtig fette Vert- und Bowlszene gibt. Ich will den Leuten hier in der Pampa – und damit meine ich auch meine Skatekollegen, gerade die Jüngeren – einfach mal live vor Ort zeigen, wie so ein Bowl und auch einfach der ganze Park in seiner Geilheit von Profis geskatet wird, denn ich weiß, wie inspirierend genau das für mich auf meinem ersten großen Contest war. Das hat sozusagen mein Leben verändert, und zwar genau in die Richtung, wo ich heute bin.
So gesehen, ja, jetzt wo ich es gerade selbst schreibe, also dieses Sonderheftchen wird es definitiv erst nach einer entsprechenden Eröffnungsfeier im sprichwörtlichen Sinne geben, jetzt nur den vierten Bauabschnitt mit ein paar Aprés-Skateshots würde dem Ganzen nicht gerecht werden. Ich muß die Tage mal Jonathan anhauen, vielleicht läßt sich ja auch wieder was für die Confusion regeln, wobei auch da natürlich zählt, ins gedruckte Heft zu kommen und nicht bloß auf die Webseite. Aber er ist in der Regel ja immer down für meine Projekte und Artikel, vermutlich weil wir das auch immer mit anständigen Bildern untermalen können. Ach ja, es tut gut und macht Spaß, manchmal etwas skateboardjournalistisch unterwegs zu sein, werde ich wohl nie aus mir rauskriegen, wie ja auch dieser Blog beweist, auch wenn der das letzte halbe Jahr ganz schön gelitten hat, weil ich nur im Dreck gewühlt hat. Und Mann, wir haben echt ein paar Kubikmeter bewegt, jegliches Material und vornehmlich mit Schaufel und Schubkarre.
Und apropos Material, also Papier, das hätte ich eigentlich auch letztes Mal schon mit reinreichen können, aber in Glücksburg gibt es jetzt ein neues Magazin, ohne Scheiß! Und nein, es handelt sich nicht um eins dieser kleinen Skate-Szene-Fanzines, wie sie in den letzten Jahren überall mal aufgetaucht und oftmals auch wieder verschwunden sind (jaja, ist harte Arbeit, regelmäßig so Hefte rauszubringen, wa`!?). Nein, in Glücksburg gibt es jetzt Glücksburg Living, ein neues zweimonatliches Umsonst-Heftchen im A5-Format, dessen zweite Ausgabe gerade erschienen ist. Das wurde von einer jungen (sport)-engagierten Dame namens Natalie ins Leben gerufen und soll mal ein bißchen Unterhaltung und Dampf ins Rentnerstädtchen Glücksburg bringen, wo das Durchschnittsalter bekanntlich tatsächlich irgendwo bei 65 Jahren liegt, wo aber trotzdem nicht nur alte Menschen wohnen und sich dementsprechend auch einiges lebt und bewegt, siehe z.B. Skatepark.
Mit dem waren wir dann natürlich auch ausführlich in der ersten Ausgabe vertreten, und weil es technisch so schön einfach ist (fragt nicht nach Scans, ich photographier` das mal für euch ab, woll!?) könnt ihr euch hier jetzt direkt einmal ein Bild davon machen und mit angestrengtem Blick noch ein bißchen lesen, was so in unserem ‚Skatepark Glücksburg‘ Heftchen vielleicht nicht angesprochen wurde (ist ja auch einiges passiert da in den letzten anderthalb Jahren). Jedenfalls wollte Natalie dann gerne für ihre zweite Ausgabe ein paar Drohnenbilder von der Erweiterung haben, über Local Jonathan kam dann die Connection zu Rune aus`m Nachbardorf zustande und – zack – hatten wir ein paar Photos aus der Vogelperspektive. Ich mein`, für sowas hätte man vor zehn Jahren noch einen Hubschrauber starten oder eine extrem gut dressierte Brieftaube losschicken müssen… Ich bin jedenfalls gespannt, was Natalie diesmal draus gemacht hat und wir haben auch schon über eine doppelseitige Rubrik für die zukünftigen Ausgaben gesprochen, denn alle zwei Monate 52 Seiten Glücksburg Living ohne Skatepark-Inhalt geht irgendwie nicht.
Und ey, wo wir schon bei Papier und Presse sind, ich hatte mich bei meinem letzten Eintrag schon über das Flensburger Tageblatt aufgeregt, also wo wir schon mal dabei sind, will ich den entsprechenden Artikel dazu auch nochmal kurz nachliefern, und ich hoffe, mensch kann das dann bei euch am Rechner auch noch lesen (wobei BOARDSTEIN LESER ja Schriftgröße 6 gewöhnt sind, aber am Bildschirm mit schlecht abphotographierten Bildern ist das auch nochmal was anderes und jünger seid ihr lieben BOARDSTEIN LESER auch nicht geworden). Muß mensch aber auch nicht… Jedenfalls ist dieser Artikel schon ein bißchen bescheiden (von viel zu spät mal ganz zu schweigen), wenn man überlegt, was da genau den ganzen Sommer über lang passiert ist, und sich dann nochmal ins Gedächtnis ruft, daß die entsprechende Redakteurin sich erst zum Ende des Bau nach wiederholtem Nachfragen und Drängen zu uns auf die – inzwischen fertige – Baustelle bewegt hat. Und so groß bzw. ausführlich ist der Artikel auch nur ausgefallen, weil ich deutlich darauf hingewiesen habe, daß sie unter einer halben Seite lieber gar nichts bringen brauchen.
Man muß der Redakteurin lassen, daß sie, nachdem ich mich mehrmals richtig ausgekotzt und auch nicht wirklich kooperativ gezeigt hatte (man kennt sich ja auch schon von früheren Jahren und Berichterstattungen), nicht einfach weggegangen ist und überhaupt noch was geschrieben hat. Zum Glück kam dann noch Lucas und konnte sich ein bißchen um sie kümmern, und nachdem sie dann noch – natürlich – nach einem Photo fragte (in dieserlei Tageszeitungen ist es ja grundsätzlich so, daß es zu dem Artikel ein Photo von den Verantwortlichen vor dem stehend, was sie denn zu verantworten oder sonstwas haben, gibt), meinte ich, sie solle doch lieber zwei kleinere Bilder mit Overviews oder Details von der Anlage bringen, aber nein, wir mußten mit drauf. Tja, und dann nahm ich Lucas ganz fest in Arm und ein Photo dieser Art gibt es bei uns in der Zeitung quasi nie bis maximal äußerst selten, und in Corona-Zeiten schon mal sowieso gar nicht. Und wenn die Redakteurin gut gewesen wäre, hätte sie nicht nur gesagt ‚Das geht so nicht‘, sondern uns auch ein bißchen weiter rechts platziert, damit man hinter uns den neuen Pumptrack auch sehen kann. Sagen wir so, sie war sichtlich froh, als sie da endlich weg konnte. Sorry dafür, Frau Haufschild, aber im Gegensatz zu Ihnen ist mir Presse heilig, und meine Heimat noch viel mehr!
So, wo waren wir stehen geblieben? Rollrasen, Presse, eventuelle Eröffnung, eigentlich alles abgehakt, was mir zu Glücksburg noch wichtig erschien. Zur Zeit mache ich gerade eine Woche Urlaub mit der ollen Olga in meiner Kuschelhütte und nächste Woche bin ich dann wohl nochmal drei, vier Tage in Glücke für den letzten Scheiß. Es gilt noch ein bißchen den Container aufzuräumen und Kleinigkeiten zu erledigen. Den Fingerboardpark auf dem Grill muß ich noch machen (Photos folgen!) und ein paar Granitsteine kleben, dann soll es dort arbeitstechnisch für dieses Jahr mal reichen. Vielleicht kriegen wir, wo der Park doch gerade so schön für die Öffentlichkeit geschlossen ist, nochmal ein Photoshooting hin, daß wir gerne auch noch Bildmaterial brauchen, hab` ich ja eben schon erläutert. Stimmt, ich wollte auch noch die Rampen für unsere Hofeinfahrt fertigbauen, der Winter wird lang und einsam…
Und apropos sportlich produktiv, ich bin auch echt fleißig am Filmen für meinen Corona-Part dran, so gut das in dieser nassen und dunklen Jahreszeit denn eben geht, aber ich hab` schon ein paar echt gute Sachen an Spots, wo vorher noch nicht so viele Menschen geskatet sein dürften. Vielleicht erinnert ihr euch, im Frühjahr hatte ich mal die Corona-inspirierte Idee angekündigt, mal einen Part nur in Schleswig-Holstein zu filmen. Und da gebe ich mir gerade echt Mühe und habe auch noch ein paar Missionen zu abgelegenen Spots vor, mal gucken, ob ich und Olga diese Woche noch was gerissen kriegen. Also ich denke, ich werde das dann irgendwann im April oder so raushauen, so gesehen muß ich hier wohl die trockenen Tage in Zukunft nutzen. Nächste Idee nebenbei ist nämlich, einen Part nur im Glücksburger Skatepark zu filmen, jedes Obstacle mindestens einmal irgendwie nutzen, wir reden da von ungefähr hundert…
So wie es aussieht, werde ich auf jeden Fall den Winter über hauptsächlich hier zu Hause in der Heimat (und meiner Hütte) verbringen, was so in dieser ausgeprägten Form in den letzten zwei Jahrzehnten eigentlich nicht vorgekommen ist. Aber Reisen ist nicht nur wegen Corona gerade nicht, sondern ich hab` auch einfach nicht genug Geld dieses Jahr dafür ansammeln können, weil ich mir eben den Arsch in Glücksburg aufgerissen habe. Aber das paßt irgendwie alles zusammen, denn es gibt in der Tat ein paar Schreibtischprojekte kreativer Art, die es anzugehen und abzuschließen gilt, glaubt mir, ihr erfahrt genau hier auf diesem Kanal als Allererste davon, wenn es soweit ist!
Ja, damit wollen wir es mal für heute belassen, ich erspar` euch jetzt auch die Geschichte, daß ich eigentlich offiziell inoffiziell (nicht) in Quarantäne war/hätte sein müssen. Ich denke, der Scheiß ist inzwischen so nah an jedem von uns dran, daß wir es alle leid sind und trotzdem noch leben. Gut daran ist eigentlich nur, daß wir tatsächlich zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit da eben alle irgendwie drin stecken, die einen mehr, die anderen weniger. Ein guter Zeitpunkt, mal etwas zu lernen und zu ändern, würde ich sagen, das gilt für uns alle wie für jeden einzelnen! Schlimmer geht immer, aber besser auch, woll!?
Würde sagen ich halte besser mal mein Schandmaul, aber auch nur bis zum näxten Mal! Und ich verspreche euch, dann geht es mal nicht mehr um Glücksburg, und so lange wird das auch nicht mehr dauern tun, warum erfahrt ihr dann alsbald in den nächsten Tagen. Nur eins kann ich schon vorweg dazu sagen: Ich komme vom PLANETEN BOARDSTEIN. Wir essen Geld. Gebt mir Essen!…
Nichts als Liebe an die ganze Welt,
Arne
P.S.: Für die dezenten Product Placements in diesem Heft nehme ich Schecks oder bar, danke!