Liebe Gemeinde!
Keine Ahnung, ob es jetzt gemein war, nach meiner überspannenden Fastenwoche und dem dazugehörigen Blog-Bombardement jetzt schon wieder fast eine Woche lang nichts von mir hören gelassen zu haben. Aber hört, was ich zu meiner Verteidigung zu sagen habe!…
Ich hab` also wie geplant Montagmorgen mit dem Fasten gebrochen und den Tag gegen neun Uhr mit einem Standardmüslifrühstück begonnen. Und um das Offizielle von dieser Fastenthematik dann mal abzuschließen, es wird natürlich empfohlen nach einer gewissen Fastenzeit erst wieder langsam und mit Bedacht mit der Nahrungsaufnahme anzufangen. Da muß ich allerdings sagen, das hat bei mir noch nie geklappt, denn wenn ich dann wirklich wieder essen darf, hab` ich nach sechs Tagen Fasten – was negativ bewertet ja auch Hungern genannt werden könnte – auch richtig Bock und Appetit und hau` mir dann auch ziemlich schnell reichlich leckeres Zeug rein. Montag waren das schon bald nach dem Müsli für den Lauf des Tages etliche Sandwiches in allen Varianten und zwei Packungen YumYum Nudeln, abends gab`s dann lecker Reis mit Paprikagemüse und abends hab` ich mir dann bei einer Episode Nine Club noch Eis mit eingemachten Birnen, Schokolade und irgendwelchen Knabberkram reingemäht. Nur rein mit den ungesunden Sachen…
Das ist vielleicht nicht unbedingt die medizinisch oder therapeutisch richtige Vorgehensweise, weil für solche Fälle auch vor Bauchschmerzen gewarnt wird, wenn mensch den Magen zu schnell wieder hoch fährt. Das ist mir aber immer ziemlich egal, denn ich kenne diese Probleme nicht, weil mein Magen eigentlich alles gut wegsteckt, was ich ihm so zumute, und ich finde, dann gibt es auch nicht wirklich einen Grund, sich nach einer Fastenwoche nicht auch anständig zu belohnen. Es ist ja nicht so, daß ich mir das alles so ganz easy aus dem Ärmel schüttel`, wobei ich schon erfreut bin, wie gut und problemlos meine Fastenwoche diesmal wieder abgelaufen ist, also in Zukunft definitiv immer bei Vollmond starten und bei abnehmenden Mond fasten, und ein paar Tage vorher aufhören zu rauchen…
Wenn ich mich recht erinner`, habe ich in den meisten Fällen, wo ich gefastet habe, auch gleich am ersten Tag Essen irgendwie Party gemacht oder war zumindest unter Leuten und habe dem ein oder anderen Irgendwas gefröhnt. Und es ist wirklich ganz erstaunlich, zumindest bei mir, denn mensch sollte meinen, daß mensch nach einer Woche total clean sein und komplett entgiften, nach dem ersten Joint oder zwei Longdrinks direkt hackendicht in der Ecke liegt, aber Pustekuchen. Ich weiß noch genau vor drei Jahren, als ich das letzte Mal erfolgreich gefastet hatte, wie so oft von Sonntag bis Donnerstag. Da war ich Freitagabends auch direkt in Flensburg unterwegs und auf Party, nur um dort bei Freunden auf der Couch zu schlafen und Samstag den Tag mit Frühshoppen einzuleiten. Denn nachmittags ging es direkt weiter nach beinahe Friesland, wo mein Freund Frerk sein alljährliches Kickerturnier veranstaltete, und ich war dann gegen vier Uhr der allererste Gast dort. Allerdings auch der allerletzte, denn ich hab` damals die Nacht durchgemacht, um gegen Neun den ersten Bus Richtung Flensburg zu bekommen (vorher noch schön bei Schneegestöber fünf Kilometer zur Bushalte gelaufen).
Also alle, die mich kennen, wissen, daß ich alkoholmäßig ganz gut was wegstecken kann, aber an diesem Wochenende hab` ich mich wirklich selbst übertroffen, denn ich kann ohne Frage behaupten, ich hab` in den gut 48 Stunden Party insgesamt ungefähr vier Flaschen Schnaps weggesoffen, also meine zweieinhalb Buddeln Rum im Gepäck plus noch reichlich anderes Zeug und ein paar Bier. Und ich weiß noch alles, von dem Wochenende, kein Witz, wo ich wann war und wer so alles mit dabei war, hab` ich alles noch im Kopf, und das alles ohne irgendwelche anderen Drogen, krass, oder!? Und ich bin da ganz sicher nicht stolz drauf oder so, ich finde es nur äußerst bemerkenswert, was mein Körper nach dem Fasten so an Gift wegstecken kann, aber ja, diesbezüglich war ich wohl immer schon ein bißchen besser im Training als die meisten, ist einfach so. Ich hab` ja auch seit über 30 Jahren extremste Partyerfahrung und weiß sehr genau, was ich ab kann und was nicht, und solange mein Körper noch so gut drauf klarkommt, hab` ich auch noch Bock auf Feiern und Rauschmittel…
Unter der Woche bin ich ja auch stets brav und lebe eigentlich sehr gesund, wie die vergangene Woche dann ja auch wieder bestätigt hat. So erfuhr ich halt Montagmorgen direkt nach dem ersten Müsli die Energiezufuhr, die ich benötigt hatte, und konnte frisch und frei durchstarten und mich an meine To-do-Listen machen. Beschleunigt wurde die Motivation dann noch durch die ein oder andere Purpfeife, und ja, so hab` ich dann diese Woche wirklich so einiges geschafft und erledigt bekommen, dazu komme ich im Wesentlichen dann gleich bzw. später noch.
Denn ich hab` die Woche halt nicht nur in meiner Hütte und am Schreibtisch verbracht, sondern war auch viel mit Herrchen im Holz, und Mittwochabend is` die olle Olga dann noch zu uns gestoßen und hilft seitdem fleißig mit, denn wir haben hier rund um unser Grundstück schon noch ein bißchen was zu tun, um die Holzvorräte für die nächsten Winter aufzufüllen. Ich erwähnte es ja schon mal, ich werde die nächsten Jahre einfach öfter und mehr zu Hause sein als in der Vergangenheit, dann geht natürlich auch mehr Holz durch den Ofen.
So haben wir letzte Woche angefangen, den Knick bei uns an der Nachbarkoppel abzuholzen, und dazu muß ich wohl kurz erklären, daß diese sogenannten Knicks sehr typisch und auch relativ einzigartig für unsere norddeutsche – um nicht zu sagen Angeliter – Kulturlandschaft sind. Im Endeffekt sind das einfach natürliche Zäune zwischen den kleinen Feldern, Koppeln (norddeutsches Wort für Felder) und Wälder, die alle paar Jahre beschnitten werden und ziemlich schnell wieder nachwachsen. Knickpflege ist also tatsächlich praktizierter Naturschutz, wie gesagt in einer Kulturlandschaft, die seit Jahrhunderten so aussieht (alle 50m muß(!) mensch z.B. auch einen Baum stehen lassen). Der Knick, den ich aus`m Fenster in Richtung Norden von meinem Schreibtisch aus sehen kann, ist aus diversen Gründen, auf die ich jetzt nicht unbedingt eingehen muß, die aber mit meinem halbwahnsinnigen Nachbarn Nicolai zu tun haben, allerdings gut 20 Jahre nicht geschnitten worden, dementsprechend gibt es da ordentlich Holz zu holen, und das ist natürlich alles echte Handarbeit.
Ich muß ja sagen, ich bin bekanntlich kein allzu großer Freund von Maschinen, aber in Anbetracht der Arbeit in Wald und Flur, die in den nächsten Jahren wie gesagt wohl eher mehr werden wird, hab` ich mir dann auch eine neue Motorsäge gegönnt (Stihl, was sonst!?), und die hat ganz ordentlich Wumms. Damit macht es dann auch wirklich Spaß, sich durch die Wicken zu schlagen (Brombeeren sind bekanntlich verdammt widerspenstiges Zeug) und Bäumchen für Bäumchen niederzustrecken, wenn man weiß, mit dem geschlagenen Holz wird die nächsten Jahre die Hütte warm bleiben, im Sommer das ein oder andere Lagerfeuer unseren Garten erfreuen, und das Zeug wächst einfach schnell wieder nach! Das ist schon Arbeit, die mir echt Spaß macht, so im Wald und in der Natur, ich kann mich auch erinnern, daß ich das einzige Mal, wo ich mit der Schule im 11. Jahrgang im BIZ (Berufbildungszentrum) in Flensburg gewesen bin, Forstwirt der einzige Beruf war, über den ich mich informiert habe und sowas wie echtes Interesse bekunden konnte. Jaja, ziemlich lange her das, wir wissen alle ziemlich gut, daß es alles ganz schön anders gekommen ist, Küßchen ins Sauerland nach Busemann an dieser Stelle!
Und weil wir hier so gut in Schwung waren/sind, haben wir uns dann endlich auch mal an unsere große Tanne vor`m Haus (siehe ganz oben!) gemacht, die damals die Vorbesitzer von den Nachbarn zu ihrem Einzug bekommen haben, die war also ziemlich genau 30 Jahre alt. Betonung auf war, denn die sah gerade untenrum nicht mehr wirklich gut aus und so haben wir uns heute davon getrennt, in dem wir sie gefällt haben, wie mensch das mit Bäumen nun mal manchmal so macht. Und ja, zwei Jahre mit Herrchen diskutiert ob weg und wenn ja wie und zwei Stunden später sieht es aus, als wenn nichts gewesen wäre, außer daß da eben mal eine nicht mehr allzu ansehnliche Tanne gestanden hat. Somit haben wir jetzt reichlich mehr Licht bei uns im Wohnzimmer und ich hab` vorne Platz um das alles ein bißchen schick zu machen. Auf den Baustamm, den wir extra relativ hoch abgeschnitten haben, möchte ich z.B. ein kleines Vogelbad aus Beton bauen und irgendwann soll da gerne u.a. auch mal ein Basketballkorb stehen, aber alles zu seiner Zeit.
Wie gesagt, ich hab` in den nächsten Jahren noch so einiges vor, was Haus und Hof angeht, deswegen soll das alles jetzt bitte auch nicht so rüberkommen, als würde ich hier den kompletten Kahlschlag auf unserem Grundstück machen, mitnichten! Viel mehr geht es darum, in zwei Monaten hier auch einige neue Bäume und Hecken anzupflanzen (es wird auch eine neue Tanne geben!), schließlich soll das irgendwann in bitte nicht allzu ferner Zukunft mal ein richtiger Kuschelgarten werden, in dem Mensch rundum vor allem auch nackt rumlaufen und sich wie auf einer abgelegenen kleinen Tropeninsel komplett wohlfühlen kann. Eben eine kleine Hippie-Oase inmitten dieser erzkonservativen Bauernlandschaft, die im Sommer gerne mal von Touristen überrannt wird.
Ja, das war also das, was war, ich werde spätestens dann morgen noch nachreichen, was kommen soll/wird, da geht es nämlich um unsere große Eröffnungsfeier in Glücksburg, die wir eigentlich schon vor zwei Jahren starten wollten, doch da kam uns ja allen etwas dazwischen, wie wir zu genüge wissen. Aber ja, wir haben da wirklich etwas ganz ganz Großes vor, das werde ich euch dann baldigst wissen lassen, damit ihr als FAMILIE BOARDSTEIN vorgewarnt seid, wo, wann und wie denn unser erstes Familientreffen nach über zehn Jahren ablaufen soll, nämlich am 20. bis 22. Mai in Glücksburg, so viel sei an dieser Stelle schon mal verraten…
In diesem Sinne bleiben Sie dran, es gibt bald mehr Info dazu!
Waidmannsheil,
Arne
P.S.: Für mein obligatorisches ‚P.S.:‘ dann diesmal mein, im Sinne von immer und ewig Jungfrau seiend, Horoskop für die vergangene(!) Woche, das hatte Olga irgendwo zufällig nebenbei und banal im Internet gefunden, aber paßt irgendwie dann doch zu mir und meinem Sein, gerade eben die letzte Woche mal wieder. Mensch könnte wirklich fast wieder einmal sagen, das sollte jetzt so sein, wie es war: „Wir alle haben ein bißchen Wahnsinn und ein bißchen Chaos in uns. Es ist diese tödliche Kombination, die Sie zu dem macht, wer Sie sind. Es ist diese tödliche Kombination, die Sie inspiriert, das Leben bei den Hörnern zu packen und das Beste aus dem zu machen, was das Universum zu bieten hat. Also ergreifen Sie noch eine Chance, Jungfrau. Sie befinden sich auf einer Reise in Richtung persönlicher Freiheit – und diese Reise wird Ihnen helfen, nach Hause zu kommen.“…