KOMPLETTER BOARD-SAMMEL-AMOK TEIL 3

Heureka!

Ja, toll, jetzt wollte ich meine scheiß bepisste Stimmung vom letzten Jahr nutzen und endlich meinen lange und oft angekündigten Apokalypse-Blog bloggen, der zu zwei Drittel fertig ist, mußte mir aber zwischendurch eingestehen, daß ich das bis zum Abflug nach Laos bei all den anderen Sachen, die ich vorher noch zu erledigen habe, nicht artgerecht schaffen würde. Diese Erkenntnis hat mir zwar etwas Luft (zum Beispiel für diesen Schwachsinn hier) und innere Ruhe gegeben, aber wurmt mich doch sehr, denn ich wollte all diese schlimmsten aller Gedanken endlich aus mir raus haben, weil sie mich nahezu auffressen. Wenn ihr den dann irgendwann mal gelesen haben solltet, werdet ihr mich verstehen, doch nun müssen wir scheinbar damit noch bis zum Frühling warten. Denn auf meinem anstehenden Trip werde ich vermutlich nicht großartig dazu kommen, da bin ich ja froh, wenn ich es geschissen kriege, ab und zu mal was über meine Reise zu bloggen, und zu viel Zeit vor`m Rechner wollte ich da in der Sonne auch nicht unbedingt verbringen. Wie auch immer, was auch schon lange auf meiner To-do-Liste (nicht daß ich nur eine hätte) steht, ist der Komplette Board-Sammel-Amok Teil 3, denn wenn ich letztes Mal geschrieben habe, ich hätte in der ersten Hälfte letzten Jahres nix Kohle gehabt, dann liegt das auch ein kleines bißchen daran, daß ich es den Winter davor eindeutig ein bißchen übertrieben hatte, was Geld-in-Reissue-Boards-investieren-um-sie-an-die-Wand-zu-hängen angeht, wobei in meiner Hütte tatsächlich die meisten unter`m Dach festgeschraubt sind. Naja, und als ich dann im Sommer wieder etwas Geld hatte, habe ich es irgendwie noch ein bißchen weiter übertrieben mit Neuanschaffungen, aber lest am besten mal selbst aus dem Logbuch eines krankhaften Sammlers…

Das Ganze wird jetzt (hoffentlich) nicht so ausführlich wie die ersten beiden Teile, weil mir dazu schlicht die Zeit fehlt und inzwischen auch einige Anekdoten dazu, da seitdem viel passiert ist in meiner Hütte, viele Boards… Aber ich hatte ja seinerzeit geschrieben, daß ich mich sammeltechnisch in erster Linie darauf konzentrierte, jeweils ein Board von den richtigen echten Streetskate-Pionieren zu haben, um diese dann halbwegs chronologisch aufzuhängen. Diese Sammlung ist jetzt meiner professionellen Meinung nach vollständig, jaaa! Und in der unteren Reihe hängen nun dementsprechend Mark Gonzales, Natas Kaupas, Tommy Guerrero, Mike Vallely, Matt Hensley, Tom Knox, Franke Hill, Mark Heintzman, Ed Templeton, Jason Lee, Jeremy Klein, Ron Chatman, Brian Lotti, Rick Howard und Pat Duffy. Und jeder, der sich wenigstens ein bißchen mit der Materie auskennt, wird mir bei diesen Namen plus minus ein oder zwei zustimmen. Sagen wir so, ich weiß bei dieser Thematik wirklich, wovon ich rede, denn ihr wißt, wie Nerd ich bin und daß ich mir dieses Wissen angelesen habe, sollte ich nicht durch Magazine, Videos oder Euro-Contests live dabei gewesen sein.

Meine Skatekarriere ist ja quasi genau damit groß geworden, der Entwicklung von Streetskaten, zumindest die zweite wichtigere Hälfte davon, und ich war als Außenstehender mittendrin letztendlich, deswegen lege ich auch auf Vollständigkeit wert. Denn in der oberen Reihe über diesen Helden, hängen zeitlich passend die Boards von Leuten, die, was Streetskating und dessen Entwicklung angeht, genauso wichtig waren, aber vielleicht mehr im Hintergrund vorkamen und vielleicht hier und da in Vergessenheit geraten sind. Das wären natürlich als allererstes Rodney Mullen, dem wir nicht nur den Ollie, sondern auch so ungefähr sämtliche Fliptricks verdanken, dann John Lucero, Jesse Martinez, Steve Rocco, Ron Allen, Steve Saiz, Eric Dressen, Andy Howell, Jim Thiebaud, Jesse Neuhaus, Danny Sargent, Aaron Deeter, Alan Petersen, Karma Tschocheff und Wade Speyer (weil er so gut daneben paßt und Dogtown erst kürzlich vier geile Reissues von 1991 rausgehauen hat). Da kommen noch Sal Barbier und Sean Sheffey zu, aber von denen ist es extrem schwer bzw. teuer Oldschool-Boards aufzutreiben, auch als Reissue, deswegen hängen die leichter zu kriegenden von Plan B quer da drunter (plus Henry Sanchez, der zeitlich an anderer Stelle hängen müßte, aber ich mag keine querformartigen Graphiken hochkant aufhängen.

In den frühen `90ern verschwimmt es dann auch nach und nach ein bißchen, ein paar Helden – nicht nur für mich, sondern Skateboarding generell – die da zu nennen und als Board zu haben sind, wären (jetzt nicht unbedingt chronologisch): John Montessi, Willy Santos, Kris Markovich, Jeremy Wray, Eric Koston, Mike Carrol, Daewon Song, Kareem Campell, Ronnie Creager, Adam McNatt, Fred Gall und Salman Agah. Da hab` ich mir teilweise mit zuweilen recht günstig zu habenden aktuellen Boards oder Reissues beholfen, teilweise aber auch satt investiert für das ein oder andere. So gab`s zum Beispiel das Eric Koston von Skate Mental günstig für 39,90 bei Titus oder ein Kareem Campbell “Guest Board“ auf Plan B für 65,- (versucht mal, ein altes World Indutries von ihm zu bekommen!), aber das Jeremy Wray war dann zum Beispiel erst für 150,- Euro plus Porto und Co. aus Amiland zu kriegen. Da gab es auch zeitgleich das gleiche Board als “echte“ Reissue von Blockhead für 350,-! Jaaaa, auch Reissues werden inzwischen teilweise haushoch gehandelt (fragt lieber nicht, was ich für das Gall oder Carrol Board bezahlt habe!) und das ist hier quasi eine Rereissue von Jeremy`s eigener Firma Wray Bros, die er mit seinem Bruder Jonas (R.I.P.) zusammen gestartet hatte. Das war sein allererstes Pro-Board auf Blockhead mit einer selber gestalteten Graphik, Jeremy Wray war schon immer Chef, checkt zur Not mal seine Videoparts, gerade die ganz alten! Er ging einfach damals deutlich höher und weiter als die anderen…

Also bei wichtigen Streetskate-Helden und -Pionieren der frühen `90er würden mir dann noch ein paar Namen einfallen wie Jason Carney, Donger, Marcus Wyndham, Ocean Howell, Eric Ricks, Mike Santarossa oder Marc Johnson, aber wo fängst du da an und wo hörst du dann auf? Vor allem weil es bei vielen auch echt schwer werden dürfte, Boards zu finden, von denen sich jemand trennen würde, und mit Reissues ist da scheinbar nichts zu machen, denn wenn nicht jetzt wann dann? In zehn Jahren haben die meisten diese Namen vergessen und dann wird keine(r) mehr sowas kaufen, also theoretisch praktisch geht auf dem Markt echt noch mehr. Aber laßt bloß gut sein, mein Portmonnaie schreit eh schon chronisch…

Letztendlich habe ich ja leider sowas wie noch zwei “’Sammlersparten“, für die mensch Geld ausgeben kann. Das wäre zum einen eine Schubalde, wo ‚Random `80s Pros‘ draufstehen könnte. Das sind in der Regel möglichst skurrile Graphiken und Shapes von im Idealfall größtmöglichen Anti-Helden der Spät-`80er-Szene, wo mich das Gesamtpaket schon als jugendlicher Anfänger fasziniert hat und ich die Boards früher schon gerne gefahren wäre. Mark Partain und Sam Cunningham von Blockhead fand ich zum Beispiel immer killer, eben weil man die so selten in den Magazinen gesehen hat, aber dafür in den Contestergebnislisten meistens ziemlich weit vorne, die haben beide schwer gerippt. Oder ich liebe Toxic Skateboards, die auch wieder zum Leben erweckt wurden, nur Underground-Ripper im Team und die geilsten `80s-Graphiken, da hab` ich ja seinerzeit auch mal eine History-Box im BOARDSTEIN drüber geschrieben. Checkt mal den Part von Denny Riordan in deren Video ‚Oddly Enough‘! Der Typ war (Freestyle-)Pro und sein Board hat sich wegen der Graphik extrem gut verkauft, da gibt es sogar Bootlegs von! Oder das Tracker Board von Dan Wilkes, das ist so häßlich, das es schon wieder geil ist, und das war auch nicht so teuer, 75,- Euro bei Golden-Bearing, glaube ich. Auf jeden Fall ist es dann eins dieser Boards geworden, von denen man nicht allzu viel erwartet, aber in die man sich sofort verliebt, wenn man sie aus dem Karton holt.

Genau das gilt auch für das Allen Losi Board, das Madness letztes Jahr rausgebracht hat. Allen Losi fand ich auch schon immer großartig, da bin ich aber scheinbar nicht der einzige, denn versucht mal, ein altes Board von ihm zu ergattern. Er hatte aber auch tatsächlich schon Guest Boards bei der ein oder anderen Firma, irgendwie ging`s/geht`s ihm gesundheitlich wohl nicht so gut, da wurde auf jeden Fall Geld für ihn gesammelt, vielleicht ja auch mit diesem Madness Board. Jedenfalls fand ich die Graphik jetzt nicht so super duper – mir sind die Madness Sachen da ein bißchen zu freaky – aber ey, Allen Losi eben, da fragt man nicht lange. Und dann packe ich das aus und die Farben sind sowas von geil und auf der Nose ist sogar so eine Spiral-Effektplakette eingebaut, sowas hab` ich vorher noch nie gesehen. Das nenn` ich mal fortschrittlich, was solche Gimmicks angeht, beschreitet Madness echt neues Terrain, voll flashig, ey! Naja, Allen Losi hatte nicht umsonst damals unter Airböurne seine eigene Firma mit dem Namen LSD, Losi Skate Designs. Jedenfalls hängt das Board jetzt direkt neben meinem Schreibtisch, und zwar unter dem Claus Grabke Mini-Model mit den schmelzenden Uhren von Santa Cruz, da hab` ich noch im letzten ‚Kompletter-Board-Sammel-Amok‘ Teil von geschrieben, das ich das auch unbedingt noch gerne haben will. Inzwischen hab` ich es über Kollege Eyk vom größten Claus Grabke Board-Sammler von der ganzen Welt gekriegt, in rot und am Tail ganz leicht angeskatet, war leider trotzdem nicht ganz billig.

Aber apropos, diesbezüglich habe ich letzten Winter echt meinen eigenen persönlichen Vogel abgeschossen. Und zwar wollte ich schon immer ein John Thomas Alva Board haben, auch früher schon, als mensch solche Shapes tatsächlich noch gefahren ist. John Thomas war auch so ein etwas mysteriöser Pro, von dem man nur ganz selten was zu sehen bekommen hat, aber wenn dann war das immer richtig stylisch, und der Typ war einer der wenigen im legendären Alva Team, der hauptsächlich Street skatete. Nicht umsonst hieß das zweite Alva Video ‚No Pools In This One‘, aber da war John`s Pro-Karriere wohl leider schon vorbei. Jedenfalls irgendwie ein geiler Typ, kompletter Rasta-Stoner, der Ende der `80er mal eine Zeit lang in Amsterdam gewohnt hat und öfter im Skatehouse Essen zum Shredden war. Er hat sogar zwei Sequenzen im zweiten Streetstyle Buch von Günther Mokulys (das ist jetzt wirklich was für die ganz alten Eingefleischten) und ist dann später Graphiker geworden und hat lange für World Industries und Co. gearbeitet. Komplett ans Herz gewachsen ist John Thomas mir dann, als er anno `94 die ersten Bong Olympics vom Big Brother Magazine gewonnen hat, weil damals waren wir auch alle exzessiv am Bong rauchen und damit hat er mich vollends überzeugt als cooler Dude.

Sein drittes und letztes Pro-Board wollte ich jedenfalls schon seit 35 Jahren haben, Ende der `90er hätte ich es fast sogar mal billig geschossen, da hat mir Richie Löffler in seinem ersten Shop Samsara nämlich mal einen dicken Stapel nagelneuer Oldschool-Boards gezeigt, die er loswerden wollte. Das waren Restbestände von Pfander Sports aus Hamburg, in den `80ern neben Titus der zweitgrößte Importeur Deutschlands für Hardware, und damals, also Ende der `90er war uns allen scheinbar noch nicht so richtig klar, daß solche Boards zehn, zwanzig Jahre später für vierstellige Beträge durch die Welt geschickt werden. Das Dumme war, ich war damals zu der Zeit zwei Jahre arbeitslos und durchgehend komplett pleite und brauchte mein spärlich Geld eher für Boards zum Skaten, weswegen ich damals auch bei Samsara war (das Matt Moffet mit dem Yellow Cab Design von Human, das ich mir da sogar zweimal gekauft habe, hätte ich heute auch sehr gerne nochmal in neu!). So mußte ich damals mit einem bitteren Nachgeschmack von dannen schreiten, aber damit nicht genug, ein paar Monate später, nachdem Richie mir die Boards gezeigt hatte, tauchte er dann beim Endless Grind Oldschool Contest in Bremen mit einem neu zusammengeschraubten Oldschool-Board auf, und ratet mal, welches er sich dafür ausgesucht hatte! Natürlich genau das John Thomas und er machte damit Boardslides und alles und ich konnte einfach nicht hingucken, so geil er auch damit skatete (hab` also doch hingeguckt!).

Vor ca. drei Jahren habe ich das Board dann in seinem Mantis Shop in der Großen Theaterstraße wiedergesehen, da hing es mit diversen anderen alten Boards unter der Decke, halt benutzt, aber trotzdem noch ganz gut erhalten und inzwischen mit einer Unterschrift von Tony Alva versehen, die Richie sich mit Sicherheit damals auf dem Vans Downtown Showdown in Hamburg von Tony geholt hatte (ich bin ja absolut kein Fan von Unterschriften auf Boards, aber lassen wir das). Jedenfalls hatte ich dann eine Zeit lang auf einer To-do-Liste stehen, Richie vielleicht mal nach dem Board zu fragen, aber dann entdeckte ich es beim zufälligen Stöbern gleich ganze zweimal auf Ebay, nagelneu, einmal in Japan und einmal in Amiland. Es scheint also tatsächlich noch ein paar davon zu geben, und jetzt schnallt euch an! Nachdem ich mich ein paar Tage später dann dazu entschlossen hatte, so viel Geld für ein Skateboard auszugeben wie nie zuvor und mir dann eines abends per Mausklick das aus Japan bestellte, bekam ich zwei Tage später eine Nachricht in gebrochenen Englisch zurück, irgendwas wäre schief gelaufen, aber das Board ist nicht (mehr) erhältlich und – zack – bekam ich mein vieles Geld zurück gepaypalt.

Ich wollte dann schnell direkt das andere kaufen, aber das war dann natürlich schon weg, arrrrrrg! Das hat mir auf jeden Fall wieder mal bewiesen, daß mensch manchmal echt direkt zuschlagen muß, das ist beim Sammeln einfach so. Naja, ein paar Monate später entdeckte ich das zweite Board dann tatsächlich wieder bei Ebay, das hat nämlich neongrüne Powell Rib Bones und einen Tailbone angeschraubt, die zwar optisch super passen, aber weswegen ich lieber das andere gehabt hätte, obwohl das noch teurer gewesen wäre. Nach einer Nacht drüber schlafen habe ich mich dann durchgerungen und echt abartig viel Geld hingelegt, um gute drei Wochen später endlich stolzer Besitzer eines nagelneuen John Thomas Alva Boards zu sein, und das hängt natürlich auch an einem Ehrenplatz, wo es von überall in der Hütte zu sehen ist.

Und da drüber hängt eine noch geilere Geschichte in Form eines Blaize Blouin G&S Models, über das ich mich eigentlich noch mehr freue. Ich hab` die Anekdote mindestens schon einmal im BOARDSTEIN geschrieben auf der Doppelseite mit den Skatern, die schon gestorben sind, an unserer Wohnzimmerwand im Redaktionskeller. Aber ich erwarte nicht, daß irgendjemand das behalten hat von den paar Leuten, die das damals gelesen haben mögen und heute hier das lesen. Jedenfalls hat Blaize eines Abends in der Münsteraner Innenstadt während meines ersten Monster Masterships 1990 mit mir Mützen getauscht und ich bekam seine blaue G&S Cordmütze für mein New York Yankees Cap. Dieser charismatische und stylische Transitionripper aus South Carolina starb dann leider Ende der `90er bei einem Autounfall, und seitdem trage ich die Mütze auch nicht mehr, sondern halte sie zu Hause in höchsten Ehren, überlegt mal, ich würde die verlieren.

Jedenfalls hatte Blaize damals ein Pro-Board auf G&S, welches ich besonders geil fand, aber von dem ich mir nie ausgemalt hätte, es jemals zu besitzen. Als ich dann letzten Winter einen dicken Batzen Skatebücher aus Amiland kaufen konnte (dazu noch kurz am Ende dieses Textes), sah ich in einem der Bücher, in dem es um Skateboardkultur im Allgemeinen geht, ausgerechnet dieses eher seltene Board voll groß abgebildet und dachte nur ‚Oh Mann, wie gerne hätte ich dieses Brett bitte‘. Dann würde ich die Mütze über die Nose hängen und hätte meinen eigenen kleinen Blaize Blouin Schrein…

Spul` ein paar Monate vor und ich unterhalte mich mit Eyk, der, nachdem er nahezu seine komplette Sammlung schon mal verkauft hatte, wieder eingestiegen war ins Boardsammeln und über Facebook und Co. da richtig gut vernetzt ist, wo er auch manchmal zufällig Boards bei irgendwelchen Raffles und Tauschdeals gewinnt usw… Ich hatte mit ihm auf jeden Fall schon zwei, drei optimale Tauschungen abgehandelt, so hatte er mir extra ein gut erhaltenes Alan Petersen SMA Debut-Pro-Board besorgt, welches wirklich selten und teuer ist (ich will auch gar nicht wissen, was er dafür bezahlt hat), das ich dann gegen das erste Consolidated Slick von Alan Petersen getauscht habe, welches er unbedingt haben wollte und ich von der Graphik nicht ganz so geil fand. Inzwischen vermisse ich es und bereue den Deal tatsächlich ein bißchen, ich hatte ihm auch damals zwischendurch mal gesagt, daß ich das Board lieber behalten wolle, wo er dann tatsächlich meinte, er hätte das SMA Brett gerade diesen Moment klargemacht. Da konnte ich dann nicht mehr zurückrudernm denn manches, wenn nicht vieles oder alles, soll genau so sein, wie es ist…

Naja, so wie ich jetzt laberten wir und laberten und ich erwähnte nebenbei das Blaize Blouin Board, weil ich halt durch das Buch gerade erst daran erinnert worden war, da meint Eyk ganz trocken, das hätte er gerade fast nagelneu mit Billigachsen und -rollen bei sich zu Hause stehen, weil er das eben irgendwie abgestaubt hatte und demnächst weiter tauschen wollte. Er konnte ja nicht ahnen, was es mir bedeutete, und nun überlegt mal, dieses Gespräch hätte zu spät stattgefunden, wie wir uns beide geärgert hätten, wenn er das board weitergegeben hätte, ich vor allem, ich glaub`, ich hätte geheult. Aber ein fester Handschlag und 500,- Euro später und das Board hängt seit ein paar Monaten auf dem absoluten Überehrenplatz in meiner Hütte über dem John Thomas, also schreibt Skateboarding nicht wirklich immer wieder die schönsten Geschichten, oder was!?

Und ja, ich muß sagen, ich war auch schon damals immer Fan von den Vision und Sims Graphiken und in Verbindung mit den Shapes sind das einfach killer geile Kunstwerke, die nicht zu schwer und teuer zu bekommen sind und für die ich dann ab und an auch gerne mal ihre 100,- Euro ausgebe (das Buck Smith war ein bißchen teurer, verrate ich jetzt lieber nicht). Oder das Schmitt Stix Allen Midgette, das draußen neben meiner Eingangstür in Gartennähe hängt, Alter, das war auch recht billig und jedes Mal beim Nachhausekommen freue ich mich über diese eigentlich eher häßliche Graphik, wie auch über alle anderen Boards, die bei mir hängen. Im Ernst, da lacht mein Herz immer wieder, wie ihr vielleicht schon gemerkt habt, ist das bei mir zu einer kranken, aber sehr echten Leidenschaft mutiert und ich muß (leider?) auch sagen, in meiner Hütte ist definitiv kein Platz mehr für weitere Boards, ich habe jetzt schon mehr Boards als Möglichkeiten, noch welche unterzubringen, und draußen fang` ich nun nicht an damit, nicht bei unserem Klima.

Trotzdem werde ich (wohl) nicht aufhören, Boards zu sammeln, denn ich hoffe, ich habe irgendwann mal mehr Platz und kaufe hin und wieder tatsächlich schon mal ein bedrucktes Brett in Skateboardform, was dann in meiner Küche, im Bad oder in der Werkstatt hängen soll, da gibt es ja quasi für alles unzählige passende Motive und dann würde/werde ich die noch eingepackten Boards auch endlich mal aus den gräßlichen Folien befreien.

Boah, beinahe vergessen, ich hab` ja auch noch meine Porno-Kajüte, also mein Schlafgemach, wo ein paar der heißeren Boardgraphiken hängen, welche generell tatsächlich eher spärlich gesät sind, Skateboards sollen ja (angeblich vor allem) auch an Kinder verkauft werden. Das Randy Colvin World Industries, das auch heute noch nur in einer schwarzen Plastiktüte verkauft wird, fehlt mir noch, und censorship is weak as fuck. Apropos, zu dem Jovontae Turner Board brauch` ich wohl nicht viel sagen, dafür gilt nämlich das gleiche und das hängt da auch noch nicht so lange über meinem Bett weil wegen. Auch auf das Board von Winona Ryder bin ich beim Ebay googlen rein durch Zufall gestoßen, wußte ich denn, daß es ein Skateboard mit Winona Ryder drauf gibt? Ein Video von G&S namens ‚Winona Riders‘ ja, aber ein Board mit ihr drauf, halbwegs nackt!? Und wieder verrate ich lieber einmal nicht, was ich dafür hingelatzt habe, aber Winona ist einfach eine absolute Heldin meiner Jugend! Und Rosa von Shorty`s natürlich auch, das war sie bei all uns pubertierenden Dreikäsehochs…

Aber eigentlich wollte ich ja noch erzählen, worauf ich mich sammlertechnisch jetzt noch verstärkt konzentrieren will, und zwar sind das ‚Pros, die ich kennengelernt oder getroffen habe‘, um es mal pragmatisch auszudrücken. Da gibt es natürlich welche, die zum Teil sogar gute Freunde oder Bekannte geworden sind, und eine Menge, die ich in meiner 35-jährigen Laufbahn eben mal kurz getroffen oder kennengelernt und natürlich in guter Erinnerung behalten habe, sonst würde ich mir deren Boards ja nicht an die Wand hängen. Aber das waren insgesamt auch höchstens eine Handvoll, von denen ich das nicht machen würde… Hier ist es krass, daß mir immer wieder zwischendurch plötzlich Ereignisse und Anekdoten einfallen, die ich total vergessen hatte, u.a. vor allem vermutlich weil jemand wie ich gerade auch zu BOARDSTEIN ZEITEN den Pros dann am ehesten stockbesoffen auf irgendwelchen Contests oder Afterpartys begegnet (ist). Aber ja, man ist halt auch echt gut rumgekommen in 35 Jahren Skateboarding und war immer gerne auch ganz vorne mit dabei…

Jedenfalls wird diese Liste letztendlich eher länger als kürzer, weil mir halt noch Leute einfallen oder auch dazukommen. So gucke ich schon seit Wochen bei Titus, ob die das Martino Cattaneo Debut-Board von Madness endlich haben, denn als ich mit dem vor ein paar Jahren das erste Mal zusammen geskatet bin, wußte ich sofort, daß der, wenn nicht alles irgendwie schief läuft, mal ein Board auf einer großen Ami-Firma haben würde. Und zu Madness paßt der perfekt, denn das ist einfach Wahnsinn, wie der sein Skateboard beherrscht und benutzt. Und er ist ein echt feiner Kerl mit einem gesunden Kopf auf den Schultern, solche Boards müssen in meiner Hütte hängen!

Aber mit den Jungs von anno 2000 und so, die auf kleinen deutschen oder europäischen Brands Pro-Boards hatten, sieht das heutzutage natürlich eher schwierig raus, weil die halt oftmals nur in kleinen Auflagen produziert wurden und Boards für später mal zur Seite legen war damals auch noch nicht so angesagt wie vielleicht heute. Andererseits hat sich eventuell ja schon manch anderer auch von euch mal ein Board von jemanden aufgehoben und da ist ja zum Beispiel die Szene auf dem deutsch/europäischen Markt doch enger als auf weltweiten Level. Deswegen möchte ich jetzt hier gerne mal meine Liste von Leuten bzw. deren Boards zeigen, von denen ich wirklich noch sehr gerne jeweils eins irgendwann mal mein eigen nennen würde. Denn wenn der Zufall es will und das hilft mir jetzt dabei, auch nur eines davon zu ergattern, war es diese Sache hier doch mehr als wert, oder!? Wozu hab` ich denn einen Blog und kein Social Media!?

Also, in der Regel suche ich einfach irgendeins von den Pro-Boards mit den folgenden Namen drauf, die Graphik an sich ist halbwegs egal, allerdings versuche ich, darauf Wert zu legen, daß mindestens der Nachname des Skaters (unten!) auf dem Board steht, sonst macht ein Pro-Board für mich persönlich nur so semi Sinn. Desweiteren suche ich in der Regel nur neue oder sehr gut erhaltene Boards, alles andere paßt einfach nicht in meine Sammlung, aber bei einem YoYo Schulz von Walker oder ein Bülent Kurtca von Cobracabana zum Beispiel würde ich da schon eine Ausnahme machen. Also kommen wir mal zu der Liste und den Namen, und ich bin wirklich durchaus gewillt, gutes Geld für ein Board zu bezahlen und würde mich sehr sehr freuen (und wäre ebenso erstaunt), wenn tatsächlich eins davon aus der Versenkung für mich auftauchen sollte…

Jan Waage – Powell
Bernt Jahnel – Madrid/Zorlac
YoYo Schulz – Walker
Duncan ‚Wurzel‘ Houlton – Deathbox
Jan Kliewer – Cliché/Radio (hatte Jan mal ein Board auf Radio?)
Sascha Müller/Laif Draasch/Tobias Albert – Hessenmob
Patrick Eling – Santa Cruz/Cobracabana/Trap
Beni Dittrich – Santa Cruz
Bülent Kurtca – Cobracabana
Ferit Batir/David Martelleur – Yama
Pierre Jambé – Sperm
Hans Claessens – Cartel (war das, glaube ich, oder?)
Ricardo Fonseca – Cliché
Jarne Verbrueggen – Element/Skate Mental
Gabriel Engelke/Julian Dykmans/Roland Hirsch/Tom Derichs – Antiz
Dimitri Stathis – (bin mir sicher, Diimitri hatte mal ein Board, weiß aber nicht mehr auf welcher Firma)

Ein super cooles Willow Board von Almost hat ein Kollege aus Amiland letztens für mich billig geschossen, das liegt da noch auf Halde, und von Richie kriege ich wohl demnächst noch ein paar alte Trap Boards mit den richtigen Namen drauf, u.a. das Johnny Cash Board von Pat Lindenberger, sehr geil! Vielleicht sogar jetzt Montag oder Dienstag, wenn ich nochmal in Hamburg bin, denn ich würde das wirklich gerne erledigen, bevor ich im Frühling keine Kohle mehr für solche Scherze habe. Aber ja, insgesamt denke ich, ist das eine Sammlung, die ich nie komplett vervollständigen werde können, ich mein`, wer hat noch ein Laif Draasch Hessenmob Board außer vielleicht Laif, Benni Markstein und Cpt. Cracker himself? Du eventuell? Dann her damit, her mit mehr, jaaaaa…

Ich drifte ab und muß zugeben, daß ich zwischendurch auch gerne mal ein Board bestelle von Typen, die ich einfach schon immer geil fand oder einfach für ihren Style inklusive Persönlichkeit abfeier`, das sind dann natürlich auch viele aktuelle und neuere Pros, bei denen man nichts überstürzen und vielleicht noch auf eine bessere Graphik warten sollte. Hey, hier ist der Himmel die Grenze, die es nicht gibt, aber damn, was gibt es nicht für geile Skateboarder auf dieser Welt…

Und wie gesagt, ich studiere den Scheiß und habe ihn studiert, nebenbei besitze ich ja außer jeweils einer der größten Magazin- und Video/DVD-sammlungen Europas in der Garage auch noch ein Bücherregal mit – ich würde sagen – gut 90% von dem, was zum Thema Skateboarding jemals in Buchform gedruckt wurde, auf jeden Fall der Großteil an allen ernstzunehmenden Werken hierzu. Da hab` ich erst letztens mal wieder ein bißchen geebayt, weil ich dachte diesmal Papier statt Holz, und dabei entdeckt, daß da in Kalifornien gerade jemand seine Sammlung auflöst (teilweise sind die Bücher mit Widmung drin). Da hab` ich mich dann mal eben für 400,- Euro plus (extrem schweres!) Porto und Zoll etwas gehen lassen, denn zeitgleich hab` ich für nicht wenig Geld auch endlich das super rare FTC Buch ersteigern können, welches das war, nach dem ich ursprünglich gesucht hatte. Aber ja, dafür hatte ich dann auch 13 oder 14 fette Bücher auf einmal, von denen mir halt die meisten noch fehlten, und von der Existenz der anderen hatte ich vorher gar nichts gewußt. Und ja, ich lese sowas dann ja auch aus purem Interesse von vorne nach hinten durch, außer bei dem Monster von Globe Buch, da hab` ich auf den ganzen Surfkram verzichtet…

Alte Sticker sind übrigens auch extrem gefährlich und vielfach natürlich etwas billiger zu haben als das passende Board dazu, trotzdem teilweise zu Recht arschteuer. Da hab` ich mir auch letztes Jahr einen kompletten Satz der Notebook Slick-Series von Alien Workshop ca. `93 gegönnt. Das Duane Pitre Board hatte ich damals sogar selber und der Workshop war zu dieser Zeit einfach die Macht und das Team so undergroundig geil, ey. Ja, da hängen jetzt 50,- Euro in diesem kleinen Bilderrahmen, aber das ist Kunst, meine Damen und Herren, von niemand Geringerem als Neil Blender persönlich. Killer, da geht mir echt einer ab…

Und apropos Workshop, ich als alter Über-Mark Heintzman Fan hatte mir ja vor zwei, drei Jahren mal eine Reissue seines genialen Ketchupflaschen Boards von Assault Skateboards besorgt (ich schreib letztes Mal drüber).Nun hat Gordon and Smith, die zu meinem Glück nur ein-, zweimal pro Jahr eine Reissue rausbringen, letztes Jahr doch tatsächlich selbst das Board mit eben der richtigen Originalgraphik nochmal aufgelegt. Das Board wollte ich früher immer unbedingt haben und habe es nie gekriegt, über 30 Jahre später gibt es das dann für “schmale“ 130,- Euro zu bestellen, Leute, da gebe ich mich doch nicht mit dem Verschnitt von Assault zufrieden! Und so stand ich dann nur noch vor der Entscheidung, das Board in Gelb, Weiß oder Hellblau zu nehmen (es gibt noch viel krankere Sammler als ich mit scheinbar gar keinen anderen Hobbys, die hätten sich gleich alle drei bestellt). Ich hab` mich für Gelb entschieden und gegen Geld…

Das Assault Board habe ich übrigens gerade Eyk mitgegeben, zusammen mit ein paar anderen, von denen ich inzwischen “bessere“ habe, die er vielleicht sinnvoll tauschen oder noch besser zu Geld machen kann. Was das angeht, steckt er wie gesagt viel tiefer drin als ich, ich halte mich von diesen Sammlerforen etc. absichtlich fern, vieeeeel zu gefährlich das alles. Jedenfalls habe ich mich auch dazu durchgerungen, mich von meinem Natas Kaupas SMA Kitty Board zu trennen, was eins der wenigen Originalboards in meiner Sammlung war und das ich meinem Freund Buffo mal im Tausch gegen einen dicken Batzen Skatebücher abgeschwatzt hatte, die ich ihm nach und nach besorgt hab`. Buffo, solltest du das hier lesen, Schande über mein Haupt, aber das Board gibt es gerade in Schwarz (noch geiler) als Reissue für 105,- Euro und bei deinem war als einziges ausgerechnet die Aufziehmaus zerkratzt! Trotzdem könnte das bei echten Cracks für einen vierstelligen Betrag weggehen und nach meinem Pleitejahr 2022 wirst doch hoffentlich gerade du Verständnis für diesen Akt haben, oder!?

Gleiches gilt für mein 101 Gabriel Rodriguez mit der blutigen Bohrmaschine als Original, da ist gar nichts zerkratzt und das dürfte theoretisch sogar noch wertvoller sein, aber ich finde seine erste Pro-Graphik mit dem Jesus am Kreuz viel schöner, obwohl ich ja so gar nichts mit Gott am Hut habe. Aber wenn ich da eine Reissue von haben könnte plus ein bißchen lecker Geld oben drauf, bitte gerne! Das Board habe ich Eyk allerdings nur unter der Prämisse mitgegeben, daß er das erst weggeben darf, wenn ich ein neues Rodriguez habe, damit das Loch in meiner LA Boys Ecke wieder gestopft ist. Die gehören bekanntlich nä,lich auch zu den absoluten Street-Pionieren!

Von John Cardiel gibt es auch das erste Pro-Board von Black Label als Reissue, oh Mann, von dem könnte ich sogar ein zweites Board gebrauchen, eins für die Street-Sammlung und eins für die Kollegen-Sammlung, denn mit John Cardiel hatte ich ja meine zweieinhalb Momente, ich hab` ja sogar mal mit ihm telefoniert, BOARDSTEIN berichtete. Da erkundigte er sich nach Jan Waage, welchen ich tatsächlich aus welchen Gründen auch immer bis dato auf meiner Kollegen-Liste vergessen hatte und just diesen Moment dort weiter oben ergänzte. Ich sag`, ja, es fallen einem immer wieder noch Leute ein, aber daß ich jetzt tatsächlich Jan vergessen hab`, da sieht man wohl den Wald vor lauter Bäumen nicht. Aber versucht mal, eins seiner beiden Powell Boards von `92 zu kriegen, dürfte unmöglich sein, das zweite hat nicht mal er selber!

Und das gleiche wie bei John Cardiel gilt für Jim Thiebaud, von dem hätte ich auch noch gerne eine Reissue seines ersten Pro-Models auf SMA (Farbe wäre mir egal!). Das Real Board, das ich von ihm habe mit der Trump Graphik, ist das einzige, das nicht so richtig in meine ‚Street‘-Sammlung paßt, weil aus dem neuen Jahrtausend stammend und eine Reissue eines alten Real Boards (Jim war ja auch immer schon sehr politisch, um nicht zu sagen Punk). Das würde somit viel besser in meine ‚Kollegen‘-Sammlung passen, denn mit Jim habe ich auf meiner allerersten Ispo Messe anno 2000 länger auf der Couch in unserem BOARDSTEIN STAND gequatscht, er war dann auch voll scharf auf unser Traci Lords Poster…

Ey, das soll jetzt bitte nicht so rüberkommen, als wenn ich hier rumprollen will, wen ich denn alles toll kennen würde, also ich bitte euch! Ich bin ganz einfach nur Fan, Fan von Skateboarding und den meisten seiner Skater, und es hat mich auch genau das bei unser aller gemeinsamen Liebe direkt am Anfang mit am dollsten beeindruckt und begeistert, dieses Persönliche, das Skateboarding eben ausmacht. Das gibt es nicht in vielen Sportarten – wenn ich so drüber nachdenke, eigentlich nur bei den extremen – daß mensch den Profis einfach mal im Umfeld eines Contests, auf einer Afterparty oder wo auch immer – beim Skaten auf der Straße oder in den Parks dieser Welt zum Beispiel – einfach so begegnen und sich mit Ihnen unterhalten kann. Ich mein`, der Mystic Cup in Prag war schon immer das perfekte Beispiel dafür, da kommen während und nach dem Contest alle zusammen und feiern, besser kann es echt nicht sein und u.a. dafür liebe ich Skateboarding (und seine Profis), für dieses Unkomplizierte und auf dem Boden gebliebene Menschliche. Das ist so ein wichtiger und wesentlicher Teil unserer Kultur, die nun mal eine ganz besondere ist, und mensch bleibt wohl einfach auf dem Boden, wenn mensch da ständig drauf prallt.

Somit kann ich euch ja, wenn ich denn nun schon so extrem dabei bin, nochmal meine zweite Liste zeigen von Leuten, denen ich begegnet bin und von denen ich gerne noch was auch immer für ein Pro-Model hätte. Da sind wirklich ein paar explizite Exoten dabei, aber wie ich schon sagte, ein bißchen rumgekommen er schon ist, und zwar immer schön mit Board…

Alan Petersen (noch eins bitte!)
John Reeves
Adelmo Jr.
Pancho Moler
Tim McKenney
Jimmy ‚The Greek‘ Marcus
Reese Simpson
Ben Schroeder
Bo Ikeda
Pat Ngoho
Bryce Kanights
Chad Bartie
Trent Bonham
Renton Millar
Tas Pappas
Jake Duncombe´
Kyle Berard
June Cate
Tim Upson
Neil Heddings
Benji Galloway
Kevin Rodrigues
Dlamini Dlamini…

Die Liste mit den Pros, die ich einfach nur cool finde, spare ich mir dann jetzt lieber mal, sonst sitzen wir morgen noch hier. Aber ja, sollte zufälligst irgendjemand ein Board von denen oben haben, das er/sie nicht mehr braucht, oder einfach nur ein anderer Sammler unter euch sein, der mal seine (ihre kann ich mir hier, glaube ich, sparen, oder!?) Fühler ausstrecken mag, wie gesagt diese Sammlung liegt mir wirklich ganz persönlich sehr am Herzen und auf die würde ich mich gerne ein bißchen konzentrieren in Zukunft. Es ist doch immer am schönsten, wenn mensch einen persönlichen Bezug hat zu der Kunst, mit denen mensch seine vier Wände schmückt. Solltet ihr aber dennoch gut erhaltene Boards aus den frühen `90ern haben, die ihr loswerden wollen würdet, einfach mal melden, da gibt es zu viele geile kleine Companies und Perlen, bei denen ich nicht nein sagen könnte (Pete Mihalenko – New School jemand?)…

So, damit komme ich dann jetzt auch zackig zum Ende und werde dann hoffentlich gesund und munter und mit halbwegs brauchbarem Internet gesegnet das nächste Mal aus Laos von mir hören lassen. Bis dahin sage ich guten Flug und viel Spaß noch mit Winter und so! Make life skate life!

Halleluja,
Arne

P.S.: Oh Mann, ich mag es ja fast gar nicht schreiben, aber gestern ist ja auch noch ein Paket reingekommen, ich dachte, so lange ich noch ein bißchen Geld habe (nach der Reise ja wohl nicht mehr so sehr), greif` ich lieber noch drei-, viermal zu, bevor die Scheiße wieder vergriffen oder schwer zu bekommen ist. Wobei ich mir das damit nur schön rede, denn das sind alles neue Boards oder Reissues, an die würde ich auch später noch ohne allzu große Probleme rankommen. Außer vielleicht an das Brian Anderson, der ja jetzt scheinbar für die neue Firma Metal Skateboards fährt und nicht mehr für Anti-Hero, zusammen mit Fred Gall und Ben Raybourne. Brian hat einen ganz ganz großen Stein beim mir im Herzen, ich mein`, der Typ war schon immer super, deswegen hat er zum Beispiel damals bei unserem ersten Worldcup in Dortmund mit BOARDSTEIN im Jahre 2000 unseren Best-T-Shirt Contest gewonnen, weil er nämlich nicht mit einem Sponsoren-T-Shirt geskatet ist, sondern mit einem orangenen Amsterdam Shirt, das er sich mit Sicherheit erst kurz vorher bei einem Zwischenstop dort in irgendeinem Souvenirladen inklusive Coffeeshop gekauft hatte. Und er gab mir dann damals seine Adresse und bekam als Preis jahrelang unseren BOARDSTEIN an die Adresse seines Elternhauses in Groton, Conneticut, zugeschickt, kein Witz! Auf einem späteren Worldcup gab ich ihm dann die neuste Ausgabe einmal persönlich und er war super dankbar und konnte gar nicht glauben, daß wir das mit dem Abo als Preis wirklich durchgezogen hatten (jaja, durch Durchziehen bleibt mensch in Erinnerung!). Tja, und gut 15 Jahre später hat er sich dann ja als erster Profiskater als schwul geoutet und spätestens das macht ihn zu einer absoluten Legende. Und dann bitte diese Graphik mit dem Regenbogen und dem abgehackten Einhornkopf, einfach nur geil…

Tja, und das Consolidated Board spricht auch für sich und die Graphik könnte wie bei so vielen Boards, die sie in ihren 30 Jahren gemacht haben, auch von mir sein. Im Ernst, keine Company hat mich und uns bei BOARDSTEIN so beeinflußt wie Consolidated, weil das einfach Seelenbrüder waren oder sind. Ohne Consolidated hätte also sicher auch das BOARDSTEIN ein bißchen anders ausgesehen, deswegen war es mir eine Ehre, dieses Abschiedsboard – die Firma hat sich bekanntlich(?) letztes Jahr eingestellt – zu erstehen und mit Stolz an die Wand zu schrauben (fragt sich nur wohin!?), weil es einfach auch so schön ist. Tja, und dann habe ich tatsächlich und wohl zum ersten Mal noch 30,- Euro für ein Titus Board ausgegeben, aber eben auch halt “nur“ 29,99 Euro im Ausverkauf, da ich die Graphik tatsächlich ganz schick finde und mir das Board durchaus irgendwann mal in Küche oder Eßzimmer vorstellen könnte (so über einer Obstschale – total spießig sei). Noch geiler finde ich aber die Tatsache, daß so ein Veteran wie Daniel Lebrón auf seine alten Tage bei einer Firma wie Titus gelandet ist. Ich mein`, der ist seinerzeit Pro für Neighborhood geworden, eine kleine Ghetto-Company von Julio de la Cruz aus South Central, die quasi die Blaupause für Menace Skateboards war. Shit`s for real…

Oh Mann, und das war gar nicht das erste Titus Board, hatte ich mir doch erst letztens spontan mal für den gleichen Preis folgendes Board mitbestellt, obwohl ich DSGN Concepts eher scheiße finde, aber die Message ist sowas von richtig und wichtig: Es heißt nämlich Skatepark und nicht Skaterpark, das ist hier vielen Menschen in Deutschland immer noch nicht angekommen, ich weiß da sehr gut, wovon ich rede. Das Board wird somit auf jeden Fall mal in meiner (hoffentlich geräumigen) Werkstatt hängen, das Shorty`s mit Rosa, wo sie nackt in den Schrauben liegt, auch…

Und dann bin ich ja totaler Fan von den New Deal Reissues, vor allem weil die damals in den frühen Jahren auch so ein geiles Team hatten und die Graphiken von Andy Howell einfach etwas ganz eigenes sind, und ey, diese beiden Boards kommen mit Neonfarben, da fahr` ich ja total drauf ab und das hab` ich mir bei dem Knigge tatsächlich auch 20,- Euro mehr kosten lassen… Ja, Justin Girard war tatsächlich auch einer dieser späteren Street-Pioniere, die eher etwas im Hintergrund agierten, aber checkt mal seinen Part in ‚Useless Wooden Toys‘, der geht sowas von ab. Später hat er dann ja die legendäre Firma Mad Circle gemacht, die seiner Zeit etwas voraus war, woran sie letztendlich gescheitert ist. Und Ron Knigge war so ein Tech-Wunder aus der ‚Big Pants Small Wheels‘ Zeit der frühen `90er, denn wie der sein Board flippen konnte und beherrscht hat, war auch nicht ganz normal. Scheint auch ein extrem cooler Dude zu sein, bei Interesse checkt mal sein Interview auf dem genialen Chromeball Incident Blog! Bei diesem Board wurde mir die Entscheidung, es zu kaufen, deutlich erleichtert, weil es ja vom Motiv her etwas Maritimes an sich hat. Damit darf ich es bei Herrchen im Haus ins Gästebad, was quasi mein Bad ist, aufhängen, das war ja unsere Vereinbarung, über die ich in meinem eigenen Bad-Blog schon geschrieben hatte. Und da ist tatsächlich noch Platz für mindestens zwei Boards, also sollte jemand ein Jason Jessee Neptun verschenken wollen!…

P.P.S.: Und Flower, wenn du dich doch nochmal von deinem Chris Senn Board trennen können solltest, bitte hier längs! Ihr müßt doch jetzt fürs College der Kleinen sparen!

P.P.S.: Ein ham wir noch, ein ham wir noch… Waren Olga und ich letztens bei unserem Freund Balin (Interview in der BOARDSTEIN CCHECK-OUT ISSUE!) zum Raclette essen und zwischendurch beim Schmöken im Raucher-/Abstellzimmer entdecke ich auf einmal unter`m Schreibtisch drei alte Boards stehen, die ich natürlich sofort auschecken mußte, und ihr glaubt nicht, was da zum Vorschein kam! Ein original Tony Hawk Model von 1983(!), noch ziemlich gut erhalten, das ich in dieser Farbkombo auch noch nie gesehen hab`. Außerdem noch ein altes Steve Caballero, auch recht gut erhalten, und ein sehr abgeshreddetes Ray Barbee, und das waren gar nicht Balins, sondern die hat er mal von einem alten Kollegen geschenkt bekommen. Alterrrr, und sowas hängt nicht an der Wand!? Gerade in deren großen hellen Wohnung mit viel zu viel weißen Wänden – das ist mir gleich als erstes aufgefallen beim Reinkommen – dabei hat Balin das doch mit Kunst und Kultur und so.

Naja, ich auf ihn eingeredet, daß das so nicht geht und wenn er die Dinger nicht aufhängt dann doch wenigstens zu Geld machen sollte, weil zu viel davon hat auch er nicht. Also das Hawk sollte auf jeden Fall für einen vierstelligen Betrag weggehen, ich erklärte ihm auch, davon könne er sich dann sechs, sieben feine Reissues kaufen von Boards, die er mal selbst gefahren ist. Es kam anders, er packte Donnerstagmorgens um Eins mitten im Mietshaus Hammer und Nagel auf und hängte die Boards hinter den Eßtisch. Das zog sich aber gut eine Stunde hin mit zwanzigmal Umnageln, weil die olle Olga stoned auffe Couch immer wieder der Meinung war noch ein Stückchen höher, noch ein bißchen rechts… Die Nachbarn werden es uns gedankt haben. Aber ja, wenn ihr alte Skateboards habt, hängt sie auf verdammt! Oder skatet sie zu Tode, denn solche Leichen gibt es bestimmt noch unzählig in irgendwelchen Kammern unserer großen weiten Welt…

P.P.P.S: Kilroy is watching you…

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