ARNE FIEHL VOM BOARDSTEIN IN SOUTH EAST ASIA 2023

Hallo, liebe Leute und einen wunderschönen Freitagfeierabend!

Okay, ich will mich jetzt nicht einschleimen und weiß sehr genau, daß ich mal wieder mehr als überfällig hier auf meinem tollen Blog bin, also was hab` ich zu meiner Verteidigung zu sagen? Nun, wenn ich mich kurz fassen soll, dann war es wohl so, daß ich nach meiner Südostasien-Reise zu Hause in meinem lieblichen Gartenhaus ein bißchen doll und lange in eine Art Loch gefallen bin, woran ich mit Sicherheit nicht alleine und nur selbst dran Schuld war. Denn meine Pechsträhne vom letzten Jahr scheint sich irgendwie bis vor kurzem durchgezogen zu haben, Schicksalsschlag nach Enttäuschung und andersrum und nochmal alles nacheinander wie 2022, und die dazugehörige depressive Phase hab` ich durch die Reise wohl nur ein bißchen nach hinten geschoben. Jedenfalls hat es echt nicht mehr aufgehört mit Pleiten, Pech und Pannen, was vor allem arbeitstechnisch nicht von Vorteil war, weil ohne Geld verdienen kommt mensch noch schlechter von Bergmassiv-artigen Schulden runter, aber es ist nicht so, daß ich es nicht probiert hätte. Und dann nach drei Wochen tiefster lethargischer Depression, wo echt gar nichts mehr bei mir ging, hat es dann während einer Woche Sex, Drugs und Rock`n`Roll mit der ollen Olga in Hamburg irgendwiewann Klick bei mir gemacht, vermutlich weil ich einfach ganz unten angekommen war und es nur noch wieder aufwärts gehen konnte. Dazu hat dann auch ganz maßgeblich mit beigetragen, daß ich – perfekt vorbereitet, wie ich bei solchen Anlässen nun mal immer bin – in zwei fleißigen Nachmittagen mit meinem Kollegen Klas (nein, nicht unser BOARDSTEIN KLAAS), der mir auch schon damals bei meinem Corona-Part technisch ausgeholfen hat, endlich den Videoclip zu meiner Asienreise fertigstellen konnte. Und genau diese hat euch treue Lesers dieses Blogs hier ja nun mindestens seit Februar, naja, in Atem gehalten vielleicht nicht, aber… Jedenfalls soll das dann hier jetzt der krönende Abschluß dazu sein, also Bühne frei und Vorhang auf, now come I!

Mein Buddy Jonathan Hay vom Confusion Magazine ist mal wieder so freundlich, das Ganze auf seinem Youtube-Kanal für mich und die Weltöffentlichkeit zu posten, aber weil der gute Mann noch mehr One Man Army ist wie ich und demenstprechend beschäftigt, ist das jetzt auch nach über drei Wochen, in denen ich mich vor einem anderen banalen Blog-Eintrag gedrückt habe, noch nicht online. Gerade weil ich das Ganze natürlich auch gerne wieder mit einem kleinen Artikel auf der Confusion Webseite über unser Skatepark-Projekt in Laos garnieren wollte, man ist ja auch Monate später noch ganz schön stolz auf das, was man dort geschaffen hat, und wird das wohl auch den Rest des Lebens bleiben. (Für alle ambitionierten Leser von BOARDSTEIN.COM, der Artikel dazu ist letztendlich nichts anderes als ein kurze englische Version von meinem ersten Laos-Blog im Februar, es sind, glaube ich, sogar auch größtenteils die gleichen Bilder…)

Somit habe ich mich heute entschlossen, eben weil so schön Freitag ist und ich einfach mal wieder was von mir hören und sehen lassen muß, euch den inoffiziellen Link dazu zu geben. Soll heißen, der Link funktioniert, aber offiziell online ist der Videopart irgendwie noch nicht und der dazu gehörige Artikel auf der Webseite sowieso nicht. J-Hay ist dazu heute noch in seine alte Heimat Kalifornien geflogen, also wird er vermutlich auch in den nächsten Tagen nicht dazu kommen und ich will und kann euch zuliebe jetzt nicht länger warten. Also ist es nun endlich soweit und nach über zwei Monaten Funkstille kann ich euch hiermit einen seltenerweise ganz besonders kurzen, aber eben auch besonderen Blog-Eintrag präsentieren, auf den ich auch ganz besonders stolz bin. Denn es geht schließlich um diesen Videoclip, der, so wie er ist, größtenteils schon auf der Reise in meinem Kopf entstanden ist, nachdem sich nach und nach die verschiedenen Tricks und Szenen ansammelten und ich mich für einen Song nach dem anderen entschieden hatte. Und ja, irgendwann wurde dann das gesteckte (und auch erreichte) Ziel wirklich so eine Art Mission für mich, die mich aber neun Wochen lang gut durch den Trip geleitet hat. Nämlich genug Footage für diese drei großartigen Songs, die mir allesamt aus verschiedenen Gründen sehr sehr am Herzen liegen, zusammenkriegen! Tja, und das Endergebnis hat dann wieder mal Fiehl`sche Ausmaße angenommen, aber ich will euch ja in dem Clip auch ein bißchen was von diesen tollen Ländern zeigen, die ich bereist habe.

Also verzeiht mir bitte einmal mehr einen 20-minütigen Videoclip in einer Zeit, die unter viel zu kurzen Aufmerksamkeitsspannen ihrer BewohnerInnen leidet.

Ich hab` grad vorgestern den Clip drei sehr guten Freunden gezeigt, die schon nach fünf Minuten nicht mehr richtig hingeguckt haben und in Gespräche verwickelt waren. So sind sie wohl heutzutage, die lieben Menschen… Insgesamt läßt sich das Ganze jedenfalls mal wieder unter dem Motto ‚Shitty tricks on shitty spots‘ zusammenfassen, das kann ich jedenfalls am besten und auch nicht viel anderes. Und – damn – dazu muß ich leider noch beichten, daß die Aufnahmen von den fünf Tagen im Dschungeldorf Chi Phat im Südwesten Kambodschas es scheinbar irgendwie nicht auf meinen Rechner geschafft haben und dann natürlich völlig aus Versehen vorher von mir auf der Kamera gelöscht worden sein müssen. Jedenfalls ist mir das Dilemma erst zu Hause beim Sichten der hunderten von Clips aufgefallen, daß diese fünf Tage (in denen ich logischerweise nicht geskatet bin, weil es im Dschungel nun mal keine Spots gibt) irgendwie komplett fehlen.

Das ist vor allem sehr ärgerlich, weil ich dort natürlich nochmal reichlich tolle Naturaufnahmen filmen konnte, schließlich war ich ja im Dschungel wandern und auch mit dem Boot durch diesen unterwegs gewesen. Und genau deswegen war ich ja überhaupt auch erst dahin gereist, wie ich schon mal schrieb, eben weil mein gesamter Trip als solcher durch mein ständiges Unterwegssein dann doch insgesamt eher urban-geprägt war. Aber nur deswegen konnte ich auch so viel skaten und abgefahrene Spots entjungfern und immerhin sind mir keine gefilmten Tricks verloren gegangen, die man sich hart erarbeitet hat, das ist bekanntlich für Skateboarder immer so eine Art kleiner Weltuntergang, vor allem am anderen Ende von dieser…

Nun denn, genug gelabert, ich wünsche euch jetzt so viel Spaß und Unterhaltung mit dem Clip, wie ich ihn auch beim Anschauen immer noch habe. Ich denke, es dürfte dabei rüberkommen, daß ich wirklich eine Hammer-Reise erlebt habe, aber darüber haben die meisten von euch ja wahrscheinlich schon ausführlich in den letzten Monaten hier gelesen. Jetzt gibt es die bewegten Bilder dazu, untermalt mit meisterlicher Musik, und ich schließe damit ein weiteres Kapitel meines langen und aufregenden Skateboardlebens, doch es wird mit Sicherheit nicht das letzte sein, versprochen! (Hurra, wir leben noch!)

Und da für die nähere Zukunft tatsächlich das ein oder ansteht – momentan bin ich aus reiner Geldnot zum Beispiel gerade mal wieder in der nordfranzösischen Provinz, um in Isbuerges mit Concrete Flow einen Park zu bauen – und ich eigentlich auch noch das ein oder andere aus den vergangenen drei Monaten zu erzählen habe, werde ich mich bemühen und mich hier in Zukunft wieder öfter und regelmäßiger zu Worte melden. Verzeiht mir bitte diesen erneuten Aussetzer, aber nach ganz oben kommt nicht selten auch ganz unten und da biste dann machtlos. Ich bin ja keine Blog-Maschine, das wollte ich nicht mal sein, wenn sich damit Geld verdienen ließe… (Obwohl, nee, warte mal, doch! Nach 15 Jahren hätte ich kein Problem mehr damit, Baustelle wieder gegen Schreibtisch einzutauschen, weil Schreibtisch steht zu Hause im Garten, Baustelle ist meistens woanders und zu weit weg von diesem, schneuz…)

In diesem Sinne bis hoffentlich ganz bald, wenn es mal wieder heißt: Arne fiehl zwar vom BOARDSTEIN, aber bisher stand er immer wieder auf…

Gut Sommer weiterhin und Küßchen an alle,
Arne

P.S.: Tja, wie das Leben so manchmal spielt… Ungefähr eine Stunde, nachdem ich diesen Blog hier hochgeladen hatte, bekam ich eine Email von Jonathan, er wäre halt busy gewesen und mache sich jetzt ran, den Artikel online zu setzen, so als letztes auf der To-do-Liste, bevor es Richtung Flughafen geht. Jaja, zwei Idioten, ein Gedanke und 100% Kollege und skatejournalistischer Blutsbruder! Deadlines sind nämlich einfach nur dafür da, um Sachen geschissen zu kriegen, mal auf ganz norddeutsche Art formuliert. Jedenfalls ist es mir jetzt, ca. fünf Stunden später, zu blöd, den obigen Text nochmal umzuschreiben, da häng` ich doch lieber ein obligatorisches ‚P.S.:‘ hier hinten dran, um die Sache aufzuklären. Somit ist der Artikel auf der Webseite sowie auch der super tolle Clip jetzt offiziell online, und zwar genau hier…

www.confuzine.com/2023/06/23/first-public-skatepark-in-laos/

Morgen poste ich dann, was ich mir zum Frühstück ins Müsli gehauen hab`, nämlich Kichererbsen, har har har…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert