APOKALYPSE-BLOG TEIL 6 – WELTUNTERGANG

Echt jetzt, ihr schon wieder!?

Es klingt irgendwie pervers, aber ist es nicht wenigstens schon auch ein bißchen schön, daß es scheinbar doch Menschen gibt, die sich dieses satte Paket Negativenergie, welches sich mein Apokalypse-Blog nennt, tatsächlich bis hier her durchgelesen und immer noch “Lust“ auf mehr haben? Selbst Scheiße hat ihre Berechtigung, ist nämlich Teil des natürlichen Kreislaufs, wie wir alle zu gut selbst wissen. Es ist dann ja auch bald überstanden hier und wir kommen zum Ende, und zwar nicht nur zum Ende von diesem etwas ausgeuferten Pamphlet, sondern spätestens in den nächsten Jahrzehnten, so wie es aussieht, eben auch von unserer Zivilisation, so wie wir sie kennen und schlimmerweise irgendwie lieb gewonnen haben. Denn bei all den Problemen, von denen wir bis jetzt gehört haben und zu denen ich hier im letzten Teil noch ein paar sehr ernsthaft schwerwiegende zu ergänzen habe, sehe ich nicht unbedingt sowas wie Hoffnung für die menschliche Rasse. Deswegen heißt dieses Kapitel auch theatralischerweise ‚Weltuntergang‘, auch wenn sich mein gesamter ganz persönlicher Apokalypse-Blog ja letztendlich um nichts anderes dreht, was ja schon im Sinne des Wortes ‚Apokalypse‘ steckt, das ist Griechisch und bedeutet soviel wie ‚Enthüllung‘. Wikipedia weiß außerdem klugzuscheißen: „In prophetisch-visionärer Sprache berichtet eine Apokalypse vom katastrophalen ‚Ende der Geschichte‘ und vom Kommen und Sein des ‚Reichs Gottes‘. Jaja, blabla, je älter ich werde, desto mehr geht mir diese Gott-Scheiße auf den Sack, denn würden diese ganzen gläubigen Opfer mal nach den zehn Geboten – und wie die Clubregeln von den anderen Vereinen noch so heißen – auch wirklich leben, wäre unsere Zivilisation nicht kurz vor dem Abgrund. Ich hab`s hier nun schon öfter geschrieben, aber kann`s nicht oft genug tun: Wer so dumm ist und nach allem, was war und ist, einer Religion glaubt, folgt und damit Macht verleiht, hat echt den Schuß nicht gehört und vermutlich nichts anderes verdient als eine Apokalypse. In etwa wie viele Menschen der heute knapp acht Milliarden Exemplare sind in irgendeiner Form sowas wie gläubig? Hmm, das müßte sich um ca. 80% handeln… (Hier läßt sich sich jetzt hervorragend beim letzten Korrekturlesen vor`m Hochladen nachträglich noch ein Zitat des Redakteurs und Politikers Johann Most einbauen, dessen Schriften ich ja gerade noch angefangen habe zu lesen, wie ich im vorigen Kapitel schon erwähnt habe: „Kein Volk bleibt religiös, wenn man seine Götzen zerschlägt und zeigt, welch ein nichtiger Plunder hinter deren Scheiben steckt. Gottlose Menschen können das Elend der Welt nicht aushalten und werden Rebellen…“)

Die olle Olga hat uns und unserem Garten letztes Jahr ein Luftgewehr für`n geschenkt – Modell Diana Oktoberfest, wird tatsächlich auch auf`m Hamburger DOM benutzt, kein Scheiß! – und übt jetzt regelmäßig auffe Veranda für den Fall der Fälle. Wir sind zwar VegetarierIn, aber essen Mensch, vor allem selbst erlegt (kicher, ich wollt grad noch ‚und koscher‘ schreiben)… Dieses Jahr zu Geburtstag bekommt die Kleene dann noch `ne Piraten-Muskete von mir, ach Scheiße, wollte ich doch nicht verraten, hmm, dann wohl doch das Drachenboot… Und die Muskete!!! Und, Johnny, Sarah, ihr wolltet doch Pfeil und Bogen besorgen!?

Also Weltuntergang, ja, wie fangen wir denn ein solches Kapitel nun am besten mal an? Gar nicht so einfach, denn ich weiß natürlich genauso wenig wie ihr, wie sich dieser Weltuntergang genau äußern wird, wenn es soweit ist, denn Möglichkeiten gibt es wahrhaftig mehr als genug. Aber wenn wir mal davon ausgehen, daß ein Untergang nicht unbedingt plötzlich, sondern ja auch schleichend von statten gehen kann, dann spricht hier Ihr Käpt`n Niveau, wir sinken… und zwar schnell.

Aber nicht hier bei BOARDSTEIN, denn so habe ich mal wieder einen super Anspieltip für euch, dieses Mal sogar mit Video. Soll heißen, nehmt euch kurz die Zeit und hört das Lied nicht nur, sondern guckt euch bitte das Video unter diesem Link dazu an, da bringt euch nämlich Jay McAllister aka Beans On Toast höchstpersönlich auf äußerst entzückende Weise den sehr genialen Text davon näher, die Lyrics sozusagen. Dieser faßt eigentlich kurz und bündig alles, worum es in diesem Kapitel und letztendlich dem gesamten Blog geht, (aus der Sicht eines britischen Staatsbürgers) zusammen und bietet den einzig denkbaren Lösungsansatz für unser Dilemma, nämlich Liegesteik und ‚A whole lotta lovin`’…

Wir haben Beans letztes Jahr in Hamburg live und in Farbe gesehen, das ist wirklich einer der großartigsten und unterhaltsamsten Folk-Sänger unserer Zeit, der nun schon seit 15 Jahren die manische Angewohnheit hat, jedes Jahr zu seinem Geburtstag ein neues Album zu veröffentlichen. Ich empfehle davon besonders ‚The Grand Scheme Of Things‘ von 2014, nach dessen zwölf Songs irgendwie alles gesagt ist, was alternatives Hippie-Gedankengut angeht. Er selbst hält es auch für eins seiner besten Alben, alleine schon durch die Tatsache, daß er seitdem immer mindestens drei Songs davon auf seiner Setlist hat, diesen großartigen, den wir gerade hören und lesen sollten, natürlich auch. Das weiß ich so gut, weil ich nach der Show tatsächlich extra für diesen Blog sogar noch ein Interview mit ihm gemacht habe, Die-Hard-Fans wissen allerdings, daß ich das bis heute noch nicht abgetippt und umgesetzt habe, weil ich meinen Blog dann ja doch nicht sooo ernst nehme (außer diesmal vielleicht). Eventuell mach` ich das ja irgendwann noch, also das Interview nachreichen jetzt, ernst nehmen mich!? Tsss…

Beans On Toast live im Nochtspeicher, Hamburg, April 2023. Much love, Jay!…

Also von wegen ernst nehmen und so, kommen wir mal besser schnell von den Good Vibes runter und wieder zum Ernst der Lage, denn da wir uns als Menschen heutzutage mit mindestens zwei Dutzend äußerst realer und für unser Überleben durchweg gefährlicher Bedrohungen konfrontiert sehen, wird vermutlich ein bißchen von allem mit dabei sein, bei unser aller Untergang. Fakt ist, es wird Krieg, Hunger, Krankheit, Elend und Tod geben (und vielleicht erstmal kein Internet mehr), und zwar von allem nicht zu knapp und wenn wir Glück haben paßt, da irgendwo auch noch Folter zwischen, gibbet immer im Krieg. Alles diese ganz üblen Sachen, denen wir als Menschen eher nicht so wohlgesonnen geschweige denn gewachsen sind, und in unser überglobalisierten und -technisierten Welt wird es zum Glück jede(r) einzelne am eigene Leib zu spüren bekommen. Vielleicht wird es Orte auf der Erde geben, die nicht nuklear verseucht sind, aber ob die Lebensbedingungen auch ohne das so sein werden, als daß sich ein Überlebenskampf für uns lohnt, muß dann jedes menschliche Individuum für sich selbst entscheiden, wenn es denn noch die Möglichkeit dazu hat. Der Mensch ist ebenso widerstands- wie anpassungsfähig, ja, aber wird er, nachdem was er mal hatte, wieder Bock haben auf ‚Jagen und Sammeln‘? Bei dem Wetter!? Wir werden es sehen, vielleicht…

Was die mannigfaltigen Probleme angeht, die schon da sind oder uns kurz bevorstehen, habe ich ja nun schon mehr als genug Buchstaben in die Tastatur gehackt, trotzdem gibt es noch viel viel mehr und ich kann nicht auf alles ebenso genau eingehen, denn dann müßte ich mich meinem Anspruch nach noch mehr und spezifischer reinlesen in diese Thematiken und mein Apokalypse-Blog wird niemals fertig. (Und er soll doch wenigstens noch online gehen, solange das geht, ob er dann auch wirklich gelesen wird, wage ich ja immer noch zu bezweifeln.) Jedenfalls ist ein drohender Atomkrieg heutzutage ebenso real wie der Zusammenbruch des weltweiten Finanzsystems, was zwar andere, aber vermutlich ähnlich katastrophale Folgen hätte, sowieso bedingt sich ja alles immer wechselseitig. Und warum auch das beides quasi vor der Tür steht, möchte ich in diesem Kapitel wenigstens versuchen, ein bißchen zu erläutern, und wie schon bei den anderen Kapiteln habe ich dabei nicht den Anspruch einer Doktorarbeit oder sowas. Sondern ich möchte und werde weiterhin lediglich reichlich und mannigfaltig Textpassagen aneinanderreihen und zwischendurch mit den Gedanken, die ich mir dazu in den letzten Jahren oder bereits während meines Lebens gemacht habe, anreichern, zuweilen eventuell alles etwas unprofessionell durcheinander. Das Ganze tue ich, weil ich tief in mir das dringende Gefühl “genau dies tun zu müssen“, erst los sein werde, wenn ich es getan habe.

Der Mensch muß loslassen können, genau wie seine Werke zu Ende zu bringen, wenn er/sie denn welche macht. Beides mußte ich erst im Laufe meines aufregenden und inzwischen auch langen Lebens lernen, ebenso daß ich mich wohl Künstler schimpfen muß. Mein neuster Werbeslogan: ‚BOARDSTEIN – Skateskulpturen und Rollbeton‘, bald auch als unsichtbare Sticker!… Keine Ahnung mehr, wer mir dieses Photo geschickt hat, wahrscheinlich einer von meinen vielen belgischen Freunden, den Jupiler Dosen im Baucontainer nach zu urteilen. Stimmt, ich glaube, es kam von Pim, der hat sogar Photographie studiert, jaja, Künstler unter sich…

So hat der gute Alan Weisman die Probleme, die unsere Zivilisation und Existenz bedrohen, gegen Ende seines Buches ‚Countdown‘ an einer Stelle nochmal sehr gut zusammengefaßt, hören wir uns das doch eben kurz an, bevor es dann weiter ans Eingemachte geht. Andererseits ist das hier schon ziemlich eingemacht und ziemlich heftig, aber das ist in dem Buch eigentlich von der ersten bis letzten Seite alles so: „2008 bekannten Jonathan Foley und 28 Kollegen aus drei Kontinenten, die zu einer Konferenz in Schweden zusammengekommen waren, daß sie das Gefühl hätten, in einen Abgrund zu starren: Man brauche dem Planeten nur auf die ein oder andere Weise ein bißchen mehr zuzusetzen, und die Welt verändere sich auf nie da gewesene, dramatische Weise. Niemand wisse, wo genau die Grenze liege und ob man diese überhaupt je kennen könne. Doch die Forscher waren sich einig, daß man zumindest versuchen sollte, es herauszufinden. In dem Aufsatz, den sie in der Zeitschrift Nature veröffentlichten – überarbeitete Fassungen davon erschienen auch in Ecology and Science und im Scientific American – nannten sie neun planetarische Grenzen, jenseits derer es zu einer Phasenverschiebung kommen würde, die sich für die Menschheit als verheerend erweisen könnte. Sie räumten ein, daß es sich bei ihren Angaben, auch wenn sie auf den besten derzeit verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnissen basierten, „nur um grobe erste Schätzungen handelt, behaftet mit großen Unsicherheiten und Wissenslücken“, und daß immense wissenschaftliche Fortschritte nötig seien, um diese Lücken zu füllen. Die neun Grenzen, die sie aufführten, bezogen sich auf: Den Klimawandel, den Verlust der Artenvielfalt, die Störung der globalen Stickstoff- und Phosphorzyklen, den Ozonabbau, die Versauerung der Meere, den Süßwasserverbrauch, Änderung hinsichtlich der Bodennutzung, Belastungen mit chemischen Stoffen und atmosphärische Partikel.“

„All diesen lag dieselbe unausgesprochene Ursache zugrunde: Das zunehmende Vorhandensein von Menschen, für die die Wissenschaftler es nicht wagten, einen Grenzwert anzugeben. Alleine schon der Gedanke, daß die eigene Spezies wie auch immer zahlenmäßig begrenzt werden sollte, ist emotional so beladen, daß ein Wissenschaftler genauso davor zurückschreckt wie jeder andere Mensch auch. Der Versuch, eine Grenze zu nennen, hätte wohl auch zwangsläufig von dieser ideenreichen Studie abgelenkt, die den Zustand des Planeten so schonungslos offenlegt. Zwei der genannten Kategorien, atmosphärische Partikel und Belastung mit chemischen Stoffen, sind nach Ansicht der 29 Forscher noch nicht ausreichend untersucht worden, um die Absorptionsfähigkeit der Erde beurteilen zu können. Bei drei der Kategorien sind ihnen zufolge die von ihnen vorgeschlagenen Grenzwerte aber bereits überschritten. Eine davon ist der Klimawandel. Hier kamen sie zu dem Schluß, daß die atmosphärische CO2-Konzentration 350 ppm (Teile pro Million) nicht übersteigen sollte. Zur Zeit der Publikation, 2009, war die Konzentration bereits auf 387 ppm gestiegen…“

Krieg ist nicht nur eine Erbsünde, sondern auch der größte UmweltverschmutzerIn aller Zeiten, genau das, was wir gerade gut gebrauchen können… Photographiert im War Remnant Museum in Ho Chi Minh City, Viet Nam, 2023…

Hier breche ich das jetzt erstmal kurz ab, denn wenn ich euch jetzt noch erklären sollte, was für ein paar Problem wir “nebenbei“ mit Stickstoff haben, der für den menschlichen Gebrauch aus der Atmosphäre gewonnen wird – fast ausschließlich für Dünger, damit die Erste und Zweite Welt genug zu futtern hat – sowie mit übermäßig viel Phosphaten, die unsere Meere sterben lassen, müßte ich mich als nicht wirklich talentierter Naturwissenschaftler wie gesagt deutlich stärker in die Materie reinlesen. Und dann noch versuchen, ein weiteres Kapitel darüber zu schreiben, was ich aber nicht für nötig halte, da ihr bis hier hin eigentlich auch so schon geschockt genug sein solltet. Wie schon mehrfach erwähnt hängt halt alles zusammen und jedes Problem zieht meistens mindestens einen nicht enden wollenden Rattenschwanz hinter sich her, das Problem der Überbevölkerung bzw. unserer heutigen Gesellschaft rein naturwissenschaftlich wenigstens neun ganz gravierende, wie wir gerade gelesen haben.

Da fällt mir immer ein, worüber ich auch schon damals im BOARDSTEIN mal geschrieben habe, und zwar hatte ich selbst im Slap Magazine in einem Artikel von dem mir hoch geschätzten damaligen Chefredakteur Mark Whiteley gelesen, daß ein bestimmter Aborigines-Stamm in Australien für sich entschieden hatte, sich nicht mehr fortzupflanzen, weil sie als Ureinwohner im heutigen Australien nicht mehr artgerecht und ihrer Kultur entsprechend leben konnten. Das verstehe ich nur zu gut, denn ich konnte mir schon reichlich Eindrücke davon verschaffen, da das, was die weißen AustralierInnen mit den “Abbos“ machen, ist letztendlich nichts anderes als Völkermord. Die sind mal White Power da unten, dagegen sind AfD-Affinitäten ja gar nichts… Aber ich fand das mit dem verlorenen Stamm sehr beeindruckend, und unendlich traurig natürlich, nur warum machen wir das als Menschheit nicht einfach auch? Alle würden sich sowieso nicht dran halten, sollen die dann doch sehen, wie sie klarkommen in einer postapokalyptischen Welt…

Aborigines werden in Australien wie Dreck behandelt und mit Alkohol noch ruhiger gestellt, als sie von Natur aus sowieso schon sind. Ganz besonders im Northern Territory, hier in der Hauptstadt Darwin. Die haben da so Polizei-Pick-up Trucks (alles in Australien ist ein Pick-up Truck) mit Käfigen hinten drauf, mit denen sie solche Opfer einsammeln und in ihre Siedlungen zurückkarren. 2016…

Kommen wir damit dann mal zu einem ganz anderen Ansatz, der nicht damit zu tun hat, daß wir unsere Lebensgrundlage in Form des Planeten Erde zerstören, sondern daraus besteht, daß wir – wie ganz am Anfang in meiner Einleitung schon mal von mir erwähnt – die einzige Art “weltweit“ sind, die das Potenzial und die Fähigkeiten hat, diese Lebensgrundlage und sich selbst in einem Streich zu zerstören. Lassen wir dazu mal wieder den Linguistikprofessor Noam Chomsky zu Wort kommen, fürs Erste mal unkommentiert, weil das ganz einfach nicht nötig sein dürfte: „Die Fähigkeit zu denken basiert in erster Linie auf der Sprache, die letzten Endes ein Instrument des Denkens ist. Wir verwenden sie, um die Gedanken, die wir haben, zu konstruieren, zu entwickeln und zu artikulieren. Praktisch alles, was wir wissen, deutet darauf hin, daß es auf der Erde keinerlei Art von Denken, das den Gedanken von Menschen auch nur ähnlich sieht, je zuvor gegeben hat, und das gilt vielleicht sogar für das gesamte Universum. Wir haben keinerlei Hinweis darauf, daß es noch einen anderen Ort gibt, wo Sprache existiert. Sprache ist ein einzigartiges Phänomen und sie gibt uns einerseits die Fähigkeit, viele wundervolle Dinge zu tun, andererseits aber auch die Fähigkeit, alles zu zerstören.“

„Ich kann mich immer noch nur zu gut an den unvergeßlichen Tag erinnern, als mir klar wurde, daß die menschliche Intelligenz sich so weit entwickelt hatte, daß wir seitdem in der Lage sind, alles zu zerstören. Das war der 6. August 1945, ein Tag, der sich in die Erinnerung eingebrannt hat. Und seitdem haben wir immer unter diesem Schatten gelebt. Damals wußten wir noch nicht, daß zu dieser Zeit auch eine neue geologische Ära begann, das Anthropozän, in der die Tätigkeit des Menschen die Aussicht auf das Überleben nicht nur der eigenen Art, sondern auch auf das von Millionen von anderen Spezies zunichte macht. Wie erleben bereits die Anfänge eines Prozesses des Massenaussterbens, wie er seit 65 Millionen Jahren nicht mehr stattgefunden hat. Menschen haben also die Fähigkeit, alles zu zerstören, und sie haben die Fähigkeit zu erstaunlichen Leistungen, und wir befinden uns jetzt in einem Augenblick der Geschichte, an dem wir uns sehr schnell entscheiden müssen, welcher dieser Aspekte der menschlichen Natur die Oberhand gewinnt. Es geht um nicht weniger als das.“

„Diese Herausforderungen als “äußerst ernst“ zu beschreiben, wäre ein Irrtum. Diese Formulierung erfaßt noch nicht einmal ansatzweise die Enormität der Aufgaben, die vor uns liegen. Und jede seriöse Diskussion über die Zukunft der Menschheit muß mit der Anerkennung einer entscheidenden Tatsache beginnen, nämlich der, daß die menschliche Art jetzt vor einer Frage steht, die sie sich in ihrer Geschichte noch nie zuvor gestellt hat und überdies rasch beantwortet werden muß: Hat die menschliche Gesellschaft eine langfristige Zukunftschance? Wie Sie alle wissen, leben wir seit 75 Jahren unter der Bedrohung eines Atomkriegs. Wenn man auf diese Geschichte zurückblickt, kann man über die Tatsache, daß wir bis jetzt überlebt haben, nur erstaunt sein. Wir standen wieder und wieder buchstäblich nur Minuten vor der endgültigen Katastrophe. Daß sie nicht eingetreten ist, ist letztendlich ein Wunder, aber selbst Wunder dauern nicht ewig.“…

Eine der größten Kanonen der Welt steht östlich von Valletta, der Hauptstadt von Malta, strategisch wichtig im Mittelmeer. Ich sach dir, die zieht die Wurst vom Teller… Okay, ich gebe zu, das kommt auf die Wurst drauf an… 2019

Also, ich mit meinen 48 Jahren bin ja noch im Kalten Krieg groß geworden und ich kann mich auch noch sehr gut erinnern, daß die Gefahr eines Atomkrieges in meiner Jugend wirklich präsent war, ebenso wie das Waldsterben, die Zerstörung der Ozonschicht durch Treibhausgase und auch das Artensterben schon. Nur war für ein Kind sowas wie Atomkrieg irgendwie greifbarer und ich hatte natürlich große Angst davor und habe deswegen oft abends im Bett gebetet (was soll ich machen, ich bin nun mal halbwegs christlich erzogen worden und mußte erstmal groß werden). Aber nein, ich habe nach dem Untergang der Sowjetunion wirklich lange gedacht, daß das in meinem Leben niemals mehr eine tatsächliche Gefahr für uns alle werden würde, denn ich hatte der Menschheit wohl eine Zeit lang einen gewissen Intellekt zugesprochen. Leider mußte ich aber bald erkennen, daß bei aller möglicherweise vorhandenen Intelligenz bei Menschen mit Macht und Hunger auf mehr in der Regel andere Prioritäten gesetzt werden, die nur allzu oft von Geiz und Gier gesteuert sind. Und damit die Gefahr nuklearer Vernichtung unsererseits auch heute noch deutlich näher ist, als wir uns das ausmalen können oder wollen.

Und ich behaupte mal ganz frisch und frei, daß wir das nicht nur dem neuen russischen Zar Putin in die Schuhe schieben dürfen, der ohne Frage nicht mehr rational denkt und als Diktator, der er ist, geschützt in seinem riesigen Reich jeglichen Bezug zur Realität verloren hat. Aber zu einem Konflikt gehören als erstes nun mal immer mindestens zwei Parteien und was wir gerade in der Ukraine erleben ist doch im Endeffekt auch nichts anderes als die Scheiße im Gaza-Streifen. Politikwissenschaftler und Geschichtsprofessoren mögen mir mein gefährliches Halbwissen verzeihen, aber fast immer geht es doch bei den Kriegen dieser Welt um Glaubens- und/oder Territorialfragen. Dieses Konfliktpotenzial hat sich aber in der heutigen Zeit exorbitant dadurch erhöht, daß manchen Länder – und da gehört Rußland jetzt momentan vielleicht nicht unbedingt zu – der Platz, das Wasser und/oder die Nahrung ausgeht. Menschen und Völker sind auf jeden Fall schon für weniger umgebracht oder abgeschlachtet worden und heutzutage spitzt sich die Lage weltweit und überall einfach in sämtlichen Belangen zu, und in unser globalisierten Welt ist natürlich durch unzählige Militär-, Wirtschafts- oder Glaubensbündnisse alles miteinander verbunden, so daß wir allesamt mit drinstecken. Vielleicht kann mensch es tatsächlich so sagen, zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte sitzen wir wirklich alle im selben Boot, ein paar in der ersten Klasse, der Rest im Laderaum oder bei Wind und Wetter an Deck, aber alle ohne Schutz und Schirm und Rettungswesten.

Elona Gay, you should have stayed at home yesterday… Dieses Bild hat Kollege Daniel, Sänger von Cräckmeier und generell Mann vieler Talente und Interessen, letztes Wochenende an zwei Abenden in der Küche im Keller unserer Unterkunft gemalt, gepunktet wohl eher. Wo ich hinterer nur dachte ‚Wie geil, das paßt ja wohl super in meinen Apokalypse-Blog‘, und mir gehen doch eh die Bilder aus, keine Ahnung, ob mensch das merkt…

Am Ende von ‚Countdown‘ berichtet Alan Weisman über seinen Austausch mit Wissenschaftlern wie dem schon bereits oben erwähnten Jonathan Foley u.a. über die Grüne Revolution. Das ist eine in den `60er Jahren begonnene Entwicklung moderner landwirtschaftlicher Hochleistungs- bzw. Hochertragssorten und deren erfolgreiche Verbreitung in Entwicklungsländern, ohne die wir uns vermutlich mit den Problemen, denen wir heute gegenüberstehen, in ihrer Stärke und Heftigkeit schon vor ein paar Jahrzehnten hätten auseinandersetzen müssen. „Der demographische Wandel – der Übergang eines Landes von hohen Geburten- und Sterberaten zu niedrigen – gilt sowohl als Indikator von als auch als Ergebnis für Entwicklung. „Stellen Sie sich vor, wir hätten in einer Welt, in der es Atomwaffen gibt, Milliarden verhungernder Menschen gehabt. Das ist ein Pulverfaß, das wir vermieden haben.“ (so Foley – Anm.d.Verf.) Ein anderer Wissenschaftler der University of Minnesota, Norman Borlaug, der Gründer der Grünen Revolution, war gegen Ende seines Lebens allerdings der Überzeugung, daß wir in Wirklichkeit nichts vermieden hätten: Wir hätten nur den unausweichlichen Bevölkerungszusammenbruch hinausgeschoben. Und nun quillt zum Beispiel die Atommacht Pakistan, die mit als Erste von der Grünen Revolution profitierte, über von Menschen, die Hunger leiden werden, falls ihre schwindenden Wasservorräte nicht durch ein Wunder wieder aufgefüllt werden. Israel und Indien, zwei weitere Atommächte, leiden ebenfalls unter Wassermangel und wachsenden Menschenmassen.“

Die wenigsten von euch haben wahrscheinlich schon mal was vom ‚Bulletin of the Atomic Scientists‘ gehört, und ich bediene mich jetzt der verdammten Einfachheit halber wieder bei Wikipedia (danke!), um kurz zu erklären, worum es sich dabei handelt. „Formell übersetzt als ‚Berichtsblatt der Atomwissenschaftler‘ ist das ein nicht-technisches Magazin, das sich mit der globalen Sicherheit und Fragen dazu auseinandersetzt, insbesondere mit dem Thema eines möglichen thermonuklearen Krieges. Das Magazin erscheint ohne Unterbrechung seit seiner Gründung durch eine Gruppe an Physikern des Manhattan-Projekts im Jahr 1945 nach den Atomangriffen auf Japan… Die primären Ziele des Bulletins sind es, öffentlich über die Atompolitik zu debattieren und zu informieren und sich für die internationale Kontrolle von Kernwaffen einzusetzen. Es wird seit Januar 2009 von Sage Publications (heute Taylor & Francis) veröffentlicht und erscheint seitdem lediglich online und kostenlos. Die Organisation hinter dem Magazin ist die Non-Profit-Organisation The Bulletin mit Sitz in Chicago, Illinois.“

Man sollte meinen, das ist der Deckel unseres privaten Brunnenschachts im Garten, aber Pustekuchen, das ist unser Anti-Hubschrauber-Landeplatz…

Dieses Magazin hat zu seiner Gründung eine symbolische, sogenannte Weltuntergangsuhr ins Leben gerufen, die euch Wikipedia auch deutlich besser und schneller erklären kann als ich. „Sie soll der Öffentlichkeit verdeutlichen, wie groß das derzeitige Risiko einer globalen Katastrophe, insbesondere aufgrund eines Atomkrieges oder einer Klimakatastrophe, ist. Die Entscheidungen trifft der BAS-Aufsichtsrat gemeinsam mit einem Sponsorenrat, in dem zurzeit (2019) siebzehn Nobelpreisträger vertreten sind. Die Uhr spielt auf die Metapher an, es sei fünf Minuten vor zwölf, wenn ein äußerst nachteiliges Ereignis unmittelbar droht. 1947 wurde sie mit der Zeigerstellung sieben Minuten vor zwölf gestartet und seither in Abhängigkeit von der Weltlage vor- oder zurückgestellt.“

Also ob sie seit ihrer Einführung jemals zurückgestellt wurde, wage ich stark zu bezweifeln, und das steht hier auch gar nicht zur Debatte, Tatsache ist dafür, was Noam Chomsky uns jetzt hier erklärt: „Inzwischen, im Januar 2019, wurde die Weltunterganguhr des Bulletin of Atomic Scientists auf zwei Minuten vor Mitternacht vorgestellt. So nah war sie dem endgültigen Untergang seit 1947 noch nie gewesen. Die Erklärung der Experten zur Umstellung der Uhr erwähnte die beiden uns nun schon bekannten Gefahren, nämlich die wachsende Gefahr eines Atomkrieges und die ebenfalls wachsende Gefahr des Klimawandels. Und zum ersten Mal sprach sie auch von einer dritten Gefahr, der Aushöhlung und Schwächung der Demokratie. Sie ist neben der Erderwärmung und der Gefahr eines Atomkrieges die dritte tödliche Bedrohung. Und sie hinzuzufügen war absolut richtig, da eine funktionierende Demokratie die einzige Hoffnung bietet, die beiden anderen Gefahren abzuwenden. Ohne massiven Druck der Bevölkerung werden die derzeit ausschlaggebenden staatlichen und privaten Machtinstitutionen diese Gefahren nicht angehen, und das heißt, daß die Mechanismen einer funktionierenden Demokratie am Leben erhalten werden und so eingesetzt werden müssen, wie es die Sunrise-Bewegung und die großen Massendemonstrationen Anfang der 1980er-Jahre getan haben und wie wir es auch heute tun können.“

Diese weisen Worte stehen bei Gerda, unserer Quasi-Herbergsmutter hier in Vögelsen, an der Treppe zum Keller, wo wir wohnen. Gerda ist die Mutter von Heiko, mein Jahrgang und der einzige Skater im Ort, der mit Frau und Tochter im ersten Stock wohnt. Das große gemütliche Haus haben Gerda und ihr Mann damals natürlich selbst gebaut. Die Gute hat schon einiges durchgemacht im Leben und tut das auch immer noch – war sie doch gerade erst überraschend mit einem Magengeschwür im Krankenhaus. Da kann mensch nur Respekt haben und es lohnt sich, ihr öfter mal für einen Moment zuzuhören, denn wie sagte der Dalai Lama schon: „Leiden kann eine wichtige Lebensschule sein. Das sieht man, wenn man sich den Lebenslauf bedeutender Leute anschaut.“ Trotz allem ist Gerda immer fröhlich und hilfsbereit, wir haben heute vor der Abreise ins Osterwochenende sogar alle drei einen Schokohasen bekommen – in Lila, hmm – das kriegst du aus dieser Generation nicht mehr raus. Also man kann sie wirklich nur lieb haben, danke für alles, Gerda, unsere Unterkunft hier ist ein reiner Hauptgewinn!

Okay, ganz ruhig, Noam, zu möglichen Lösungen, die wir doch letztendlich sowieso nicht haben, wollte ich dann eigentlich im Schlußwort meines ganz persönlichen Apokalypse-Blogs kommen. Und wer das alles hier als wissenschaftlichen Schabernack abtut, hat vergessen, daß WissenschaftlerInnen in der Regel nicht mit Schabernack hausieren gehen, sondern mit Fakten, deswegen hat Wikipedia Anfang 2024 auch folgendes für uns zu ergänzen: „Am 24. Januar 2023 teilte das Bulletin of the Atomic Scientists mit, die Uhr auf 90 Sekunden vor Mitternacht (umgerechnet 1,5 Minuten) umgestellt zu haben.“ Ahnst du, ist inzwischen auch schon wieder ein Jahr her… Jetzt ist die Frage, ob mensch solchen Menschen, wie WissenschaftlerInnen es nun mal sind, Gehör schenken will oder lieber weiter Luftschlösser bauen und die Realität ignorieren, wenn nicht sogar verleugnen!?

Ich erinnere mich sehr genau, ich habe schon früher als junger Punk in tiefgreifenden Diskussionen wie dieser hier gerne gesagt, es ist nicht ‚Fünf vor Zwölf‘, sondern ‚Halb Eins‘, und wahrscheinlich lag ich damit schon vor 30 Jahren gar nicht so verkehrt. Wir dürfen nämlich nicht vergessen, daß WissenschaftlerInnen ebenso wie Autoren und -innen von Publikationen, derer ich mich zum Beispiel hier in meinem Pamphlet als Quellen bediene – bis auf Karen Duve vielleicht – die (beneidenswerte?) Gabe haben, selbst die haarsträubendsten Fakten halbwegs wertungsfrei zu erläutern und dabei stets noch eine Art Hoffnungsschimmer auszustrahlen. Das liegt allerdings wohl auch an ihrem Verantwortungsbewußtsein, denn was würde wohl passieren, wenn nicht ich, sondern ein vereinter Großteil der ernstzunehmenden Wissenschaft die Nachricht kundtut, daß unsere Zivilisation, so wie wir sie kennen und lieben, eigentlich gar keinen Zukunftsbestand mehr haben wird? Was, das passiert doch schon seit Jahrzehnten!? Ach ja, haben wir in diesem Blog ja schon an mannigfaltigen Stellen gelesen. Aber irgendwie kriegen die Oberen Zehntausend es hin, uns mit Brot und Spielen ruhig zu halten, denn Panik = Revolution, da haben wir alle Angst vor, zumindest vor den Konsequenzen, ich genauso wie ihr. Aber die Menschheit braucht eins am allermeisten, und genau nur das, nämlich Reset = Neustart, und der wird bald in irgendeiner Form kommen…

Zurück zu den Wurzeln und in den Wilden Westen, wo die Pferde noch im Fluß gewaschen wurden… Irgendwo in West-Uganda 2021 aus`m Bus photographiert…

Wir sind vor allem auch durch unsere politische Geschichte dort gelandet, wo wir uns nun befinden, nämlich vor`m Abgrund? Allerdings müssen wir uns, zumindest in einer halbwegs funktionierenden Demokratie, immer vor Augen halten, daß Politiker immer nur so gut sind wie das Volk, das sie wählte. Also zum hundertsten Mal, nicht immer nur auf die da oben schimpfen, gell!? Andererseits, stimmt ja, wenn Wahlen etwas ändern würden, wären sie vorboten, weiß mensch ja auch nicht erst seit gestern, dazu muß ich direkt wieder nachträglich etwas von Johann Most aus dem jahre 1899 abtippen, das ich vor ein paar Tagen in seinem Buch ‚Anarchismus in einer Nußschale‘ auf den ersten Seiten gelesen habe :

„Viele wissen es ganz genau, – gewisse Leute haben es schon vor Jahren in Wort und Schrift geistreich bewiesen – daß der Stimmkasten der größte Schwindel des 19. Jahrhunderts ist. Trotzdem reiten sie das Steckenpferd der Wahlwühlerei, als ob überhaupt die ganze Arbeiterbewegung nur eine alberne Spielerei wäre. Ihr Argument, daß die Arbeiter nur durch Beteiligung an den Wahlen zur Überzeugung gebracht werden könnten, daß und wieso sie dabei immer und überall beschwindelt werden, ist albern, rein kindisch. Es wird Zeit und Kraft vergeudet, um zunächst Vorurteile zu verfestigen, auf daß man sich später davon emanzipiere! – Kann man sich eine verkehrtere Logik, einen heilloseren Blödsinn denken?“ Okay, muß mensch vielleicht zweimal lesen, aber sich dann eventuell auch beim nächsten Wahlkampf, der sowieso irgendwann ansteht, wieder ins Gedächtnis rufen.

Zum Problem Politik hat Noam Chomsky dann noch folgendes zu berichten: „Auch Albert Einstein war nur einer von vielen, die damals mit der Forderung nach einer Weltregierung reagierten – und er bezeichnete sie ausdrücklich als die politische Antwort auf die erschütternden Ereignisse des August 1945. Er und andere erkannten, daß es sich hier um den Wendepunkt der menschlichen Geschichte, ja vielleicht sogar um den Anfang vom Ende dieser Geschichte handelte. Die Hoffnung, die Vereinten Nationen könnten die erste Vorstufe zu einer solchen Weltregierung bilden, wurden rasch enttäuscht – ein wichtiges Thema für sich, auf das ich hier leider nicht eingehen kann.“ Und ich erst recht nicht, aber Albert Einstein ist der weise Mann, von dem auch dieses Zitat stammt, über das vielleicht kurz mal nachgedacht werden sollte: „Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.“

Als wir “damals“ in erster Linie zum Streetskaten in Shanghai waren (BOARDSTEIN berichtete nachträglich), gab es in der Stadt bereits 3000(!) Gebäude – Wolkenkratzer ja wohl eher – mit mehr als hundert Stockwerken, die meisten davon Wohnhäuser. Endlos moderne Architektur und die Chinesen können kranke Sachen bauen, das wissen wir alle. Die Stadt war innerhalb von zwei Jahrzehnten zu dem Ungetüm gewachsen, das sie heute ist (bzw. vor zehn Jahren war), und wie jede andere Stadt dieser Welt, wächst sie unaufhörlich weiter… Wir lernten dann, daß das ganze Monster – inklusive des weltgrößten Hafens bekanntlich an der Mündung vom Jangtsekiang, längster Fluß der Volksrepublik, gebaut – ca. einen Zentimeter pro Jahr absinkt. In der Verbindung mit dem steigenden Meeresspiegel und der Tatsache, daß natürlich auch die komplette Infrastruktur ‚Made in China‘ ist, könnte das alles schon sehr bald dafür sorgen, daß nicht einmal Godzilla auftauchen muß, um diese Megalopolis in Schutt und Asche zu legen. Denn daß ‚Made in China‘ auch nach Jahrzehnten globaler Weltwirtschaft vor allem nicht unbedingt für beste Qualität steht – nicht mal im eigenen Land – auch davon konnten wir uns vor Ort auf mannigfaltigste Art selbst überzeugen. Und die Chinesen haben auch schon mehrfach bewiesen, daß sie nicht unbedingt das vorausschauendste Volk dieser Erde sind, tun sie in Sachen Klimawandel ja auch ganz gut… 2014

Kommen wir mit dieser Erkenntnis vielleicht nochmal kurz zu einem sehr wichtigen Punkt, den ich Chomsky schon vier Absätze weiter oben ansprechen ließ, als es um die Weltuntergangsuhr ging und warum diese inzwischen auf ganz kurz vor Zwölf steht, und zwar der Aushöhlung und Schwächung der Demokratie (Zwölf ist hier übrigens hervorragend mit dem vertikalen Ende meiner horizontalen Normalparablen zu vergleichen, die ich in der Einleitung erklärt habe, nur mal kurz in Raum geworfen). Ich mein`, wer noch nicht beobachtet oder mitbekommen hat, daß sich Demokratie weltweit auf dem absteigenden Ast befindet, kann wirklich nur noch als ignorant und gleichgültig bezeichnet werden. Wir brauchen uns doch nur angucken, was gerade in unseren direkten Nachbarländern abgeht und können uns dann schön direkt selbst an die eigene Nase fassen, denn daß die AfD und ihre hohlköpfige Gefolgschaft hierzulande ebenfalls zu einem mehr als ernstzunehmenden Problem geworden ist, spricht einfach nur Bände und verwundert nicht. Und ja, sorry, so gut es auch tut, die großen Demonstrationen der letzten Wochen dazu zu sehen, wie lange haltet ihr noch durch? Und werdet ihr noch mehr werden? Denn beides werdet ihr müssen, wenn es euch ernst damit ist.

Einzelstück letztes Wochenende bei Savas in der Hafenstraße abgestaubt. Den werde ich an den neuen Container hier am (entstehenden) Skatepark in Vögelsen kleben…

Ich schrieb es schon an anderer Stelle, Faschismus und Nationalismus ist wieder schwer en vogue, und zwar nicht nur in Europa, sondern auf der ganzen Welt, ein weiterer wenn nicht sogar DER ausschlaggebende Beweis, daß diese vollkommen aus dem Ruder gelaufen ist. Allerdings auch dafür, daß eine Art, nämlich wir Menschen, die 80 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg anscheinend rein gar nichts dazu gelernt hat, eventuell auch eines Lebens auf diesem schönen Planeten einfach nicht wert und würdig ist. Vielleicht hat Gott ja tatsächlich mit seiner Schöpfung ausnahmsweise mal einen Fehler gemacht, Irren ist ja menschlich (kicher)… Fakt ist, wir sind nicht so scheiße wichtig, wir waren nur ein scheiß Einfall!

Propaganda-Plakat aus Viet Nam…

Jedenfalls ist es nicht nur nicht auszuschließen, sondern durchaus sehr wahrscheinlich (weil neunzig Sekunden vor Zwölf!), daß in diesen turbulenten und unsicheren Zeiten irgendeins von den zumeist völlig größenwahnsinnigen Staatsoberhäuptern (allesamt auf Koks, erzähl` mir nix!), die eben nicht global, sondern höchstens national und vor allem irrational denken und handeln, in einem aufgelösten Moment den “roten Knopf drückt“, wie wir es in den `80ern noch genannt haben. Ich dachte ja auch immer, nein, so blöd sind die Menschen dann ja wohl doch nicht… Leider sieht es aber so aus, sonst wäre ja seit Hiroshima und Nagasaki nicht unaufhörlich auf-, sondern abgerüstet worden. Mensch kann echt Superlativen, wie pervers ist denn eigentlich alleine nur der Gedanke, daß wir selbstgerechten Scheißkreaturen in der Lage sind, uns und alles, was uns zu dem gemacht hat, das wir sind, Mutter Natur, in dieser Form quasi in einem Schlag auszulöschen? Und nichts dagegen tun!? Laßt euch das mal auf der Zunge zergehen, wir tun nichts dagegen und konsumieren uns durch unser kackbequemes Leben und lassen damit zu, daß die Reichen immer noch reicher werden und uns nicht nur regieren, sondern steuern. Oder was glaubt ihr, wozu z.B. Smartphones sonst noch so gut sind? Und jetzt kommt KI…

So in diesem abartigen geopolitischem Gesamtdisaster, das sich ‚unsere globalisierte Welt‘ nennt, ruft euch nun wieder ins Gedächtnis, daß es nicht so unwahrscheinlich ist, daß einer dieser superreichen Henkersmänner, die lächerlichste Figur, die jemals die weltpolitische Bühne betreten hat, nämlich Donald Dumb, tatsächlich als Präsident wiedergewählt wird. Aaaaalter, nach allem, was der sich allein in den letzten drei Jahren dann noch geleistet hat! Der war doch beim ersten Mal schon derart peinlich, daß mensch nicht wußte, ob mensch lachen oder weinen soll, aber 2024 haben wir da mehr oder weniger einen offiziell vorbestraften Betrüger und Saboteur am eigenen Land als republikanischen Kandidaten, und es gibt schrecklich viele, die wollen den tatsächlich wieder als Präsidenten haben! Wie kacke sind die Amis denn bitte, daß die nichts dagegen tun? Im Endeffekt herrschen da doch die gleichen Zustände wie in Rußland, ein von den Medien verblendetes Volk. Ich denke manchmal, das muß doch alles ein Traum sein, aber beim Aufwachen merke ich dann jeden Morgen, daß meine Träume nur ganz selten so gruselig sind wie das, was wir alle Alltag nennen, und vor allem nicht so real.

Schon mal `ne Fahne gehisst? Ich weiß, ich weiß ‚No borders, no nation‘, aber freundlich Flagge bekennen ist durchaus legitim und kann zur Völkerverständigung beitragen, so wie das richtige Band-T-Shirt zum richtigen Ort und Zeitpunkt zu lebenslangen Freundschaften. Mit Flaggen kann mensch einfach geil representen und seine Liebe ausdrücken, z.B. nach Schleswig-Holstein, Uganda, Neuseeland, Kreis Schleswig-Flensburg und unser geliebtes Hamburg. Meine Eltern waren früher Segler und den Mast hat Herrchen damals, als sie wegen des Campingplatzes nicht mehr segeln konnten, von all seinen Freunden zu seinem Vierzigsten gekriegt, welcher groß in unserem Restaurant gefeiert wurde, damals in Habernis am Strand. Steht jetzt bei uns im Garten und erfüllt nicht nur mich mit Freude, sondern vor allem Herrchen, und das ist, was zählt. Ist ja (noch) seine Ritterburg… Aber wir haben ganz große Pläne und Ideen für die nahe Zukunft und ich werde hoffentlich von der Heimatfront berichten…

Im Ernst, wenn wir hier nicht verarscht werden, dann weckt mich bitte auf, das darf doch alles nicht wahr sein und es würde mich nicht wundern, wenn die Jungs und Mädels vom Atomic Bulletin-Dingens ihre Weltuntergangsuhr seit Januar `23 jeden Monat fünf Sekunden vorgedreht haben. Ich mein`, ich habe an diesem Apokalypse-Blog seit über vier Jahren gearbeitet, diese ganze Trump-Scheiße, die neuen Kriege, die drohende Finanzkrise und noch so vieles mehr, sind doch nur Beweise, daß es seitdem nicht aufgehört hat, bergab zu gehen, aber sowas von, merkste auch langsam selber, ne!? Wann wachen wir denn bitte auf und tun mal wirklich was dagegen? Und nur mal so kurz eingeworfen, was passiert denn, wenn Rußland die Ukraine nun für sich vereinnahmt? Und dann noch mehr “zurück“ haben will? Und hat Putin nicht erst gerade erklärt, daß er seine Notoperation jenseits der Krim jetzt auch dem Volk gegenüber ‚Krieg‘ nennt aufgrund der militärischen Hilfen aus dem Ausland an die Ukraine? Ist das nicht letztendlich eine “Kriegserklärung“? Oder um mal die Fronten zu wechseln, was wenn China nun auch noch über Taiwan herfällt?… Mama, ich hab` Angst! Scheiße, Mama nicht mehr da…

Ich hoffe, ihr seid jetzt gerade wach genug, um im Angesicht nuklearer Zerstörung zwischendurch folgendes zu bedenken, was Alan Weisman in ‚Countdown‘ zu bedenken gibt, und es lohnt sich mal wieder, hier ganz besonders die Ohren zu spitzen: „Wenn wir es vermeiden müssen, auf über zehn Milliarden anzuwachsen – oder sogar noch weniger werden müssen, als wir mit den bereits erreichten sieben Milliarden sind – um das Ökosystem robust genug zu erhalten, um das menschliche Leben garantieren zu können, gibt es dann einen akzeptablen, gewaltfreien Weg, um die Menschen aller Kulturen, Religionen, Nationalitäten, Stämme und politischen Systeme der Welt davon zu überzeugen, daß es in ihrem Interesse liegt, dies zu tun? Enthalten ihre Liturgien, Geschichten oder Glaubenssysteme irgendetwas, was potenziell den scheinbar unnatürlichen Gedanken unterstützt, das zu begrenzen, was für uns und für alle anderen Spezies am natürlichsten ist: Kopien von uns selbst zu machen? Oder gibt es irgendeine andere Grundlage für diesen Gedanken?“

Ja, ich weiß, auch das liest mensch am besten mindestens zweimal, um es zu verinnerlichen, mir gefällt darin besonders das Wort ‚gewaltfrei‘, denn wer von uns ist denn schon zu totaler Gewaltlosigkeit fähig? Na, denkt mal drüber nach, sollte das nicht schon bei der Ernährung anfangen? So, und jetzt denkt mal an sowas wie Grenzen und unsere Geschichte, glaubt denn hier irgendjemand, der Mensch würde jemals aufhören, Kriege zu führen? ‚Streit‘ ist in unserer DNA und heißt es nicht, egal womit wir den Dritten Weltkrieg führen, den Vierten werden wir wieder mit Steinen austragen!? Wie heuchlerisch ist es in so einer Welt dann eigentlich, so als Deutschland aus dem Nichts ein 100 Milliarden schweres Sondervermögen für unsere angebliche Verteidigung herzuzaubern?

Hallo, wieso haben wir in Deutschland nach zwei verlorenen Weltkriegen überhaupt noch eine Armee? Müßten nicht genau wir, was Pazifismus angeht, eine ebensolche Vorreiterrolle spielen wie beim Recycling oder erneuerbaren Energien? Ist natürlich schwer als viertgrößter(?) Waffenexporteur der Welt und Ehrenmitglied sämtlicher westlicher Militärbündnisse, aber mal wieder was zum auf der Zunge zergehen lassen: Wir haben in unserem immer stärker zerfallendem Land mit einer – wenn mensch den ständigen Meldungen trauen darf – ebenso hinfälligen Bundeswehr ohne Munition nichts Besseres zu tun, als ganz viel Geld, das wir überhaupt nicht hatten/haben, in Rüstung zu stecken. Und allerspätestens jetzt ein Riesenloch im Haushalt… Hier dazu ein Zitat aus einem Buch vom ehemaligen US-Präsidentschaftskandidat Ron Paul, auf das ich gleich noch genau eingehen werde: „Es heißt, Militärausgaben seien notwendig, um unsere Sicherheit zu garantieren. Das Ergebnis ist, daß der militärisch-industrielle Komplex blüht und gedeiht und wir wesentlich weniger sicher, aber dafür viel ärmer sind.“ Und hat nebenbei mal jemand auf die Uhr geguckt? Oh, schon eine Minute vor Zwölf, noch Zeit zum Aufrüsten! Und sie tickt tickt tickt, die Uhr, Zeitbomben-Style, genauso wie bei James Bond, nur ohne genau den.

Der Bedarf an neuen Exponaten dieser Art in den Museen der Welt ist eigentlich gedeckt. Es fehlt einfach wie immer an Parkplätzen… Krieg bedeutet gleich nach Tod an vorderster Front immer vor allem erst einmal eins, nämlich Schrott, kaputt. Und das bei den Herstellungskosten! Das ist genauso pervers, wie es sich anhört und wie wir Menschen nun mal seit Menschengedenken sind… Museum auf Malta 2018…

So, und weil ja immer alles so schön zusammenhängt und ich gerade schon sowas wie Sondervermögen und Haushalt angesprochen habe, kommen wir dann zum Ausklang vom Abklang mal zu einem Thema, von dem ich ganz besonders viel verstehe, nicht… Die Rede ist von Finanzpolitik und wie schon so manch anderes Thema in meinem Apokalypse-Blog möchte ich das nur kurz dilettantisch anschneiden, um eben zu verdeutlichen, daß gerade in unser globalisierten und übertechnisierten Welt alles irgendwie zusammenhängt, und ebenso alles auf sehr sehr wackeligen Beinen steht, was eigentlich auch zur Allgemeinbildung gehören sollte. Und was dabei das Finanzsystem angeht, so möchte ich gleich als erstes wieder jemand anderem das Wort geben, der das ohne Frage besser erklären kann als ich, aber das Wesentliche bei der Thematik sollte doch nun schon lange jede(r) ein bißchen verstanden haben, oder!? Ist wirklich nicht so schwer zu kapieren, denn wir alle auf dieser Welt leben von Geld, das es eigentlich gar nicht gibt, also als Bargeld sind ungefähr 20% im Umlauf – zwinker zwinker knick knack – vielleicht bewegen wir uns ja deshalb auch auf eine bargeldlose Gesellschaft hin, das könnte miteinander zusammenhängen… Das große Ganze im Kurzen anhand des Beispiels der USA kann euch jetzt Joshua Farley erläutern, Wirtschaftswissenschaftler der Universität Vermont, der auch in ‚Countdown‘ zu Wort kommt, und laut Mr. Weisman verbringt der „sehr viel Zeit mit Nachdenken über ein Thema, das nur wenige von uns verstehen; Geldpolitik.“

Von Geld hab` ich überhaupt keine Ahnung außer, daß ich großartig talentiert darin bin, es auszugeben. Daß so ein Heuler kuschelweich ist, das weiß ich, davon verstehe ich was, von Kuscheln und weich und so… Nordspitze Amrum November 2023…

„“Nehmen Sie als Beispiel die Vereinigten Staaten. Der Gesamtwert der Banknoten beträgt etwa 800 Milliarden Dollar, aber das ist nur ein winziger Bruchteil des gesamten Geldes, mit dem wir arbeiten.“ Der Rest besteht aus Geld, das die Banken auf magische Art und Weise kreieren, wann immer ein Scheck ausgestellt wird, weil eine Bank nur einen Bruchteil – üblicherweise etwa ein Fünftel – der Spareinlagen jederzeit vorhalten muß. Dieser Fortschritt beruht auf der normalerweise zutreffenden Annahme, daß die Kunden nicht alle gleichzeitig ihre Ersparnisse abheben werden. Das ist der einfache Teil: Wenn eine Bank nur 20 Prozent der Spareinlagen vorhalten muß, kann sie den fünffachen Betrag der tatsächlichen Geldmenge verleihen, über die sie verfügt. Und das tut sie auch. Jedes Mal, wenn das geschieht, wächst die Wirtschaft wieder, erklärt Farley. „Das Geld fängt an zu existieren, weil die Bank es verleiht – und zwar gegen Zinsen.“ Vier Fünftel der eingenommenen Zinsen vergibt die Bank wieder als Kredite. Jetzt kommt der schwierige Teil: „Als ich bei der Bank eine Hypothek über 100.000 Dollar aufgenommen habe“, sagt Farley, „hat sie mir einen Scheck ausgestellt, der diesen Betrag schuf. Dieses Geld zirkuliert, solange ich es noch nicht zurückgezahlt habe, in unserer Wirtschaft und dient als Schmiermittel für den gesamten Wirtschaftskreislauf. Es ist allerdings kein richtiges Geld, das auf irgendetwas beruht, das einen Wert hat. Es beruht nur auf meinem Versprechen, es zurückzuzahlen. Die Bank hat Schulden geschaffen. Das ganze Geld in unserem Land besteht aus nichts als Schulden: Insgesamt etwa 50 Billionen Dollar verzinsliche Schulden allein in den Vereinigten Staaten.“

„In den Zeiten, in denen das Geld durch einen Gegenwert in Silber oder Gold gedeckt war, gab es Grenzen für die Beträge, die um die Welt gehen konnten. Heute verleiht die Bank virtuelles Geld, das seine Existenz auf dem Bildschirm erhält. „Und nur dann, wenn die Wirtschaft fortwährend expandiert, gibt es Finanzströme, mit denen das Geld nebst den angefallenen Zinsen zurückgezahlt werden kann.“… „Wenn die Banken bei der gegenwärtigen Praxis Kredite langsamer vergeben würden, als sie alte Schulden sammeln, dann würde die in der Wirtschaft zirkulierende Geldmenge schrumpfen und die Rückzahlung der Schulden unmöglich werden. Also käme es zu Zahlungsausfällen bei Häusern, Zahlungsausfällen bei Hypotheken, Zahlungsausfällen bei Krediten, Unternehmen brechen zusammen. Unsere Wirtschaft würde in Elend und Arbeitslosigkeit versinken. Die einzige Alternative dazu ist bei unserem gegenwärtigen Geldsystem: Das endlose Wachstum. Daher ist die gesamte Beschaffenheit des Geldsystems die eine Sache, die wir ändern müssen.“ Und wie können wir das tun? „Das ist ziemlich einfach. Es ist eine Änderung, die von Ökonomen schon seit Jahrhunderten vorgeschlagen worden ist. Wir verweigern den Banken das Recht, Geld zu erzeugen…“

Geld in Nepal mal so mal so, aber immer nix wert. Außer im eigenen Land ein bißchen, eins der ärmsten der Welt, das für den Devisenhandel außer Tourismus gar nichts zu bieten hat. Dafür die höchsten und unwirtlichsten Berge der Welt und zu viele Kinder… aber nicht so dicke wie bei uns… 2017

Das ist genau das Ding: Die Revolution, die wir für unseren dringend benötigten Neustart brauchen, muß eben gegen die geballte Finanzwelt gehen, denn die ist letztendlich ‚das System, das es zu zerschlagen gilt‘, die Menschen in der Politik sind nur die Marionetten für das böse Spiel. Es geht dann weiter so auf Seite 380 in ‚Countdown‘ von Alan Weisman, ohne Frage eins der wichtigsten und aufschlußreichsten Bücher, die ich je gelesen habe und das ich wirklich allen, die meine Scheiße bis hierher gelesen haben, nur nochmals zur Lektüre ans Herz legen kann, wie die anderen Bücher natürlich auch. Aber ja, das Wesentliche dieses komplexen und so abschreckenden Monsters, das sich ‚weltweites Finanzsystem‘ nennt, ist dann doch nicht so schwer zu begreifen. Eigentlich basiert eben alles – und damit meine ich unsere gesamte Zivilisation im Jahre 2024 – auf Geld, das es gar nicht gibt und das keinen Wert hat. Und es wäre ganz einfach, dieses System zum Einsturz zu bringen, wenn denn genug von uns mitmachen würden, wofür ich allerdings schwarz sehe, denn die meisten sind gerade dabei, sich fortzupflanzen, und haben vermutlich andere Wünsche und Sorgen als Weltuntergang. Der allerdings sowieso irgendwie kommen wird…

Aber – und auch da sind sich Experten wohl einig, so lapidar sich genau das auch immer schreiben läßt – es ist ziemlich offensichtlich, daß dieses Kartenhaus aus Krediten und Schulden in nicht allzu ferner Zukunft von alleine zusammenbricht, so wie es wie beim Atomkrieg ein ganz großes Wunder ist, daß das nicht schon passiert ist. Nach der Finanzkrise 2008 sind wir vermutlich inzwischen so verglobalisiert (und damit weltweit bankrott!), daß nächstes Mal wenn dann eigentlich alles zusammenklappen müßte, und nicht nur eine kleine Bank in der Wall Street. Und spätestens wenn die Basis unseres bisherigen Systems, Wachstum, auf einmal nicht mehr da ist, wird die Welt in ein großes Chaos fallen, von dem sie sich eigentlich rasch erholen könnte, wenn Menschen denn nicht so doof wären. Und was (doofe) Menschen sehr gut beherrschen, ist im Chaos in Panik zu geraten, und ja, da gibt es dann halt diese Knöpfe, die eigentlich gar nicht existieren dürften und besser nicht gedrückt werden sollten. Ob die wirklich alle rot sind? Das weiß wahrscheinlich nur Gott… Aber fragt mich nicht!

Ich suchte neulich inner Klinik den Knopf für Vollwaschgang Kochwäsche, das ganze Gift muß ja auch mal raus… Nee, nee, das Bild hat mir vor zwei Jahren mein Freund HP aus Berlin geschickt, paßt grad so gut hier her, Küßchen an dieser Stelle! Hansi hatte nach Jahrzehnten als Krankenpfleger in der Klapse dann selber irgendwann Burn-out, ein Klassiker, erst recht heutzutage, wo eigentlich alle wahnsinnig sind, vor allem der Alltag…

Weil dieses Thema ‚Weltfinanzen‘ so undurchsichtig wie wesentlich ist, möchte ich an dieser Stelle nun noch auf zwei weitere Bücher hinweisen, die mir ebenfalls irgendwann billig und gebraucht aus irgendwelchen Bücherkisten zugeflogen sind und die ich dann Anfang Dezember auch noch angefangen habe, zu lesen, als ich mich bereits zum letzten Mal an die Vollendung dieses Apokalypse-Blogs gemacht hatte. Schon Wochen vorher hatte ich mir zum Credo gemacht, daß ich, solange ich noch an diesem Blog arbeiten würde, erstmal die letzten “solcher“ Bücher zu lesen, die noch bei mir auf dem Stapel lagen. Mit ’solcher‘ meine ich eben Bücher, die sich mit gesellschaftlichen Problemen und Mißständen beschäftigen und zuweilen anstrengend zu lesen sind, weil sie so themenspezifisch sind, daß man da eben nicht immer so ganz drin steckt und es dann manchmal nicht so leicht zu verstehen ist, von trocken ganz zu schweigen. Aber eben weil alles zusammenhängt ist es ja so wichtig, die ganzen Zusammenhänge zu verstehen oder wenigstens wahrzunehmen, hab` ich irgendwo schon mal geschrieben, oder!?

Jedenfalls hatte ich euch ja anfangs schon vorgewarnt, daß ich mich im Laufe dieses nicht enden wollenden Blogs auch noch auf andere Bücher berufen würde, ebenso wie ich schon erklärt habe, daß diese Auswahl ausgesprochen zufällig ausfällt. So war es auch mit ‚Das Kartell der Kassierer – Die Finanzbranche macht Jagd auf unser Geld‘ von Günter Ogger aus dem Jahre 1994, erschienen im Knaur Verlag. Der Titel packte mich natürlich sofort, hatte ich doch schon immer eine tiefe Abneigung gegen Banken, Versicherungen und alle anderen Schlipsträger, und ich muß sagen, daß mir schon vor der Lektüre klar war, daß ich wahrscheinlich im Detail vielleicht die Hälfte des Inhalts wirklich verstehen würde. Aber das war gar nicht so und spielt auch keine Rolle, denn die Finanzsprache und das gesamte dazugehörige Gefüge ist absichtlich so konstruiert, daß es nur ganz wenige Auserwählte und ihre Vasallen verstehen (weiß ich tatsächlich von einem sogenannten ‚Insider‘). Und diese “Oberen Zehntausend“ regieren und kontrollieren letztendlich unsere Welt, um es mal etwas lapidar auf den Punkt zu bringen. Und daß gerade dort oben alles ganz verstrickt zusammenhängt, wissen wir alle doch hoffentlich nichts erst seit Rezo`s äußerst gelungenem CDU-Opus, oder!? Jedenfalls kommt im Laufe des Buches auch für den Normalsterblichen das Wesentliche ohne Frage rüber und liest sich insgesamt erstaunlich spannend und gar nicht so trocken wie gedacht. (An dieser Stelle könnte mensch vielleicht vor`m Weitermachen schon mal ‚Eat the rich‘ von Motörhead anmachen, und zwar in Heavy Rotation und everything louder than everything else!)

Günter Ogger, Baujahr 1941, war u.a. Redakteur bei der Zeitschrift Capital und ist renommierter Wirtschaftspublizist, der u.a. auch für Werke mit den verheißungsvollen Titeln wie ‚Absahnen und Abhauen‘, ‚Kauf dir einen Kaiser‘ oder ‚Nieten in Nadelstreifen‘, welches jahrelang ganz oben auf den Bestsellerlisten stand, verantwortlich ist. Er schafft es auch, einem dieses unverständliche und eben äußerst trockene Thema Finanzpolitik sachlich, aber in erster Linie vor allem äußerst kritisch und bissig, näherzubringen und berichtet dabei von unzähligen Beispielen und Einzelfällen, wie Menschen in der Bundesrepublik Deutschland vom Kartell der Kassierer sprichwörtlich in den Ruin getrieben wurden. Daß das Buch bereits 1994 erschienen ist – also vor genau drei Jahrzehnten, als es hierzulande noch die D-Mark gab!!! – macht es wie schon die ‚Globalisierungsfalle von Martin/Schumann auf zweierlei Weise interessant. Denn erstens muß mensch sich bei der Lektüre bewußt machen, daß die Art und Weise, wie wir von Banken, Versicherungen und dem Staat behandelt und letztendlich ausgebeutet werden, seitdem mit Sicherheit nicht besser geworden ist (erinnert euch, eigentlich nichts auf dieser Welt wird besser, außer das Niveau im Skateboarding vielleicht). Und zweitens sind diverse Dinge, die in dem Buch angekündigt werden, inzwischen genauso eingetreten und oftmals heutzutage ganz normaler Alltag.

Nehmen wir mal das Beispiel der bargeldlosen Gesellschaft, die uns bevorsteht, sofern sie sich ein bißchen beeilt, denn so schrieb Günter Ogger bereits im Jahre 1994: „Hinter der rigorosen Gebührenschneiderei der Institute wird eine Strategie sichtbar, die darauf abzielt, den für die Banken lästigen, für den Kunden aber äußerst praktischen Bargeldumlauf auf ein Minimum zu reduzieren. ‚Nur Bares ist Wahres‘ reimt der Volksmund, doch dem elementarsten aller Zahlungsmittel hat die gesamte Finanzwirtschaft längst den Kampf angesagt…“ Er erläutert das dann z.B. anhand von Kreditkarten, die vor 30 Jahren noch relativ exklusiv waren, denn das normale Girokonto mit Bankkarte, wie wir es heute alle haben (müssen!), steckte damals noch in den Kinderschuhen. Ich kann mich sehr gut erinnern, wie ich noch Mitte der `90er Jahre meinen Lohn für Aushilfstätigkeiten bei der Spedition Steckhahn & Peters in Flensburg am Ende des Monats bar im Büro abholen mußte bzw. durfte.

Wir haben damals 2013 während der Elbeflut den Bowl am Conne Island betoniert, wie wir das bei zwei Wochen Dauerregen genau gemacht haben, ist mir bis heute ein Rätsel. Aber Team Minus machte es möglich, wir liefen damals wie ein Uhrwerk und Leipzig wurde ja auch halbwegs verschont. Das hier war eine von wenigen kurzen Regenpausen und die Moral von der Geschicht? Die Elbe wird wiederkommen, scheißt der Bär im Wald?…

Um genau das, was da gerade mit den Kreditkarten angesprochen wurde, geht es fundamental auch in dem zweiten Buch, das ich eben vorstellen möchte und aus dem ich in Zukunft des Öfteren zitieren werde. Denn im Prinzip ist das, was zum Beispiel die US-Notenbank, die Federal Reserve (kurz FED), macht, ja nichts anderes als Kredite geben, und zwar mit Geld, das eigentlich gar nicht existiert, aber im Notfall gedruckt wird. Und die FED steht hierbei letztendlich nur stellvertretend für alle Zentralbanken dieser Welt, denn genau diese sind der wesentliche Grund dafür, daß sich das globale Finanzsystem so entwickeln konnte, wie es das eben hat, mal ganz schlicht auf den Punkt gebracht. Nicht nur deswegen ist dieses Buch auch für uns interessant, und ansonsten dürfen wir nicht vergessen, daß die USA noch die größte Industrienation der Welt sind, und beim anstehenden Kollaps auch die ganze Welt betroffen sein wird. Das wäre im Falle Deutschlands vermutlich genauso, wir sind ja auch ganz oben Top 10…

Viet Nam im Wendland 2010, vielleicht ja bald mal wieder! Ich hol` schon mal die Zwille…

Das Buch hat den kämpferischen Titel ‚Befreit die Welt von der US-Notenbank! – Warum die Federal Reserve abgeschafft werden muß‘ und ist 2010 im Kopp Verlag erschienen. Verantwortlich dafür zeichnet sich kein geringerer als der ehemalige eben schon angesprochene US-Präsidentschaftskandidat von 2008, Ron Paul, der in seinem Werk u.a. relativ simpel beweist, daß allein die Existenz der FED schlichtweg gegen die Verfassung verstößt. Und wenn mensch sich Mr. Paul`s – für einen (amerikanischen) Politiker fast schon verschwörerisch klingendes – Credo ‚Bildung ist der Schlüssel zu politischer Veränderung‘ mal verinnerlicht, hätte er mit ziemlicher Sicherheit einen besseren Präsidenten abgegeben als nahezu alle vor ihm und definitiv alle nach ihm. Er geht in diesem Buch mit seiner eigenen Nation hart ins Gericht, d.h. eigentlich nur mit der Federal Reserve und ein paar geschichtlichen Entscheidungsträgern, aber dabei nimmt er kein Blatt vor den Mund und erklärt uns, warum ein System mit Zentralbanken in dieser Form nicht auf Dauer funktionieren kann, denn – wie wir ja schon alle wissen – es sind nun mal jedem Wachstum Grenzen gesetzt.

Lesen wir für eine wichtige Erkenntnis dazu doch mal kurz in das Buch von Ron Paul rein: „Warum kluge Menschen in einer entwickelten Gesellschaft auf die Idee kommen können, Reichtum könne durch eine Erhöhung der Geldmenge vermehrt werde, ist mir unerfindlich. Die echten Befürworter von Zentralbank und ungedecktem Papiergeld sind ein meinen Augen mehr von Macht und Gier motiviert als von einer soliden Wirtschaftstheorie. Andere sind einfach nur selbstgefällig und gutgläubig oder haben diese Fragen nicht gründlich genug durchdacht.“ Weiter heißt es an anderer Stelle: „Um an die Macht zu kommen, greifen Tyrannen hin und wieder zu roher Gewalt, doch um an der Macht zu bleiben, verschaffen sie sich stets Kontrolle über das Geldsystem.“

Ey, Alter, denkt ma` an Umwelt!… Für alle, die eine bessere Lesebrille brauchen, wie ich mit Sicherheit auch irgendwann: Da steht, äh, fliegt ‚No a revocatoria – no a corrupcion!‘ Nein zur Klage, nein zu Korruption! Es ging natürlich um Wahlen, BürgermeisterIn diesmal, und hier fliegen die Guten. Bzw. wahrscheinlich nur das berühmte ‚geringere Übel’… Lima, Peru, 2014

Das ist wohl eine niet- und nagelfeste Behauptung, würde ich sagen, und auch folgender Absatz sollte verdeutlichen, daß Ron Paul einer von den Guten und es ihm mit seinem Anliegen aus gutem Grund sehr wichtig ist und wir uns besser schnell von nicht erst neuzeitlichen Phänomenen wie ‚Sondervermögen‘ verabschieden sollten: „Schlechte Wirtschaftspolitik kann eine Zivilisation zerstören – keine Politik ist gefährlicher als eine schlechte Geldpolitik. Ich habe mich jahrzehntelang in Ausschußsitzungen mit FED-Vertretern gestritten, habe mich bei offiziellen Essen oder in privater Runde mit FED-Chefs unterhalten, habe mein Leben lang seriöse Schriften über Wirtschaft studiert und bin mir deshalb völlig im Klaren über die Gefahren, welche der Freiheit heute drohen. Ich weiß jetzt: Es gibt keine Hoffnung, daß die FED jemals eine verantwortliche Geldpolitik verfolgt. Wir müssen dem Staat die Macht über das Geld entziehen. Es darf keine Sozialhilfe für die Bankenbranche mehr geben… Der Staat kann und darf kein Monopol über das Geld besitzen. Keine gesellschaftliche Institution sollte über so ungeheure Macht verfügen. Ich bin überzeugt: Bei diesem Kampf steht nichts Geringeres auf dem Spiel als unsere Freiheit.“

Wie sagte der Willy? Freiheit… das heißt keine Angst haben vor nix und niemand… Vor ein paar Jahren also beherrschte ein Wildschwein unsere lokale Tagespresse, das sich einer Kuhherde angeschlossen hatte und ‚Banana‘ getauft wurde, weil es Bananen zwar sehr gerne mochte, sich damit aber nicht weglocken ließ… warum eigentlich weglocken? Menschen eben…
…da hat dann der großartige Holger Klein, ehemals Sharky, von kleinartworks.de dieses Bild draus gesprüht, welches Kaddi, Olga und ich vor drei Jahren meinem Vater zum 80ten geschenkt haben und das jetzt bei uns am Carport hängt, mitten in der Pampa… Carport ist auch so `ne geile Erfindung eigentlich, ein Hafen fürs heilige Auto… Also unser ist am schönsten, bäh! Bürger, laßt das Glotzen sein, kommt herunter, reiht euch ein!

Tja, ist tatsächlich so, wer das noch nicht wußte, wird vielleicht im Laufe dieses Kapitels ein bißchen überzeugter. Fangen wir erst nochmal klein an und beamen uns 30 Jahre zurück, wo uns Günter Ogger das damals gerade erst aufkommende Phänomen ‚Kreditkarten‘ und deren Folgen erklärt, die letztendlich nach dem gleichen Prinzip wie eine Zentralbank funktionieren. „Will sich ein Karteninhaber zum Beispiel am Geldautomaten oder im Ausland mit Bargeld eindecken, muß er Gebühren von zwei und vier Prozent abführen, mindestens jedoch zehn Mark pro Auszahlung. Je mehr Karteninhaber im Netz der großen Kartenorganisationen zappeln, die längst von den Giganten des Geldgewerbes beherrscht werden (die Deutsche Bank zum Beispiel kaufte sich bei Diners Club ein), desto leichter wird der Finanzwirtschaft der Marsch in die schöne neue Geldwelt gelingen. Das Ziel ist die vollkommen bargeldlose Gesellschaft, wie sie der Computerspezialist John Diebold schon in den sechziger Jahren vorausgesagt hat. Unsere Einnahmen und Ausgaben, unser gesamtes Vermögen und unsere Schulden sind dann nichts mehr als bloße Verrechnungsposten in den Computern der Geldkonzerne. Sie verdienen dann nicht nur an jeder finanziellen Transaktion beinahe nach belieben, sondern haben einen vollständigen Einblick in unsere materielle Existenz. per Knopfdruck lassen sich dann von jedem Bürger detaillierte ‚Konsumprofile‘ anfertigen, die den Werbe- und Marketingabteilungen genügend Hinweise für weitere Attacken auf unsere Konten liefern.“

Check! Genauso läuft es heutzutage und interessant ist, daß es auch im Jahre 2024 noch üblicherweise ungefähr 4,- bis 5,- Euro kostet, wenn bei einem (fremden) Finanzinstitut mit was für einer Karte auch immer Geld abgehoben wird. Überlegt mal im Ernst und mit stockendem Atem, die verdienen jedesmal bis zu 5,- Euro damit, wahrlich eine Goldgrube so `ne Bank! Fünf Euro für eine Service-Leistung, die ich – mal wohl überlegt – doch auch in modernen Zeiten eher vom Staat erwarten würde und nicht von Konzernen. Und existieren tut das Geld dann ja eben nicht einmal, das sie dann mit dieser lächerlichen Dienstleistung verdient haben, sie verleihen es aber gegen Zinsen direkt weiter, ihr ahnt langsam diesen ewigen Teufelskreis!? Zurück zu Herrn Ogger und wie er schon damals bezeichnend schrieb:

Sterne reißen habe ich auch schon als Teenage-Punk gemacht, weil wegen. Aber eigentlich voll kontraproduktiv, da damit natürlich der Ersatzteilverkauf gesteigert wird und somit die Gewinne. Dieses hier war jahrzehntelang das Meistverkaufste in Sindelfingen, ob das immer noch so ist? Während meiner frühen Zeit in Dortmund steigerte sich das dann in eine ernstzunehmende Antipathie gegen Daimler Benz und Bonzen im Groben und Allgemeinen, und ich mich in ein drei Jahre langes, ebensolches Alkoholproblem mit mehr als zu vielen Filmrissen auf nächtlichen Straßen… Den Karton hab` ich dann vor ein paar Jahren sicherheitshalber vor der nächsten Hausdurchsuchung meinem Freund Frerk in Friesland geschenkt, der ist Schrauber und macht in Mercedes. Aber ja, Bonzen und Yuppies hab` ich schon immer gehasst, jetzt sind auch noch Hipster dazu gekommen, so hot right now…

„Sowohl die Banken als auch der Staat wissen dann soviel über unsere finanziellen Verhältnisse, daß sie uns manipulieren, auspressen und nötigen können, soviel sie wollen. Daß dies keine Horrorversion aus dem Gruselkabinett George Orwells, sondern eine sehr konkrete Utopie ist, die uns bereits in wenigen Jahren erreicht haben wird, läßt sich an den aktuellen Bemühungen der Geldwirtschaft unschwer ablesen. Der Trend: Das Geldgeschäft wird immer weiter automatisiert. Die Deutsche Bank zum Beispiel ergänzte ihre Geldausgabeautomaten in einigen Filialen bereits durch sogenannte Multifunktionsterminals, an denen die Kunden den gesamten Zahlungsverkehr abwickeln können. Auch die bayrische Hypo-Bank ist dabei, das Geschäft der Standardkunden über Automaten abzuwickeln. Dafür gründete sie eine eigene Gesellschaft, die Hypo-Servicebank (HSB), die mit wesentlich weniger Angestellten auskommt als die einer anspruchsvolleren Klientel vorbehaltenen Hypo-Filialen.“

Kommt uns allen irgendwie bekannt vor, oder!? Vor allem die „sogenannten Multifunktionsterminals“, denn daß es hierzulande 30 Jahre später so gut wie keine echten Bankfilialen mit menschlichen Mitarbeitern mehr gibt, dürfte uns bitte auch allen aufgefallen sein, woll!? Ebenso daß so etwas wie Kundenservice gerade im Bankgewerbe eigentlich gar nicht mehr vorhanden ist, denn: „Die Kunden müssen sich mit einem immer dürftigeren Service zufriedengeben und einen Teil davon sogar selbst übernehmen, während die Finanzkonzerne immer üppigere Gewinne in ihre Kassen schaufeln und mehr Macht als je zuvor anhäufen…“ Schreibt Günter Ogger 1994, ebenso wie:

„Wenn sie wollen, können die Herren des Geldes ganz genau feststellen, welche Käufe wir mit unserer Kreditkarte getätigt haben, wie hoch unsere Schulden sind, ob wir unsere Steuern pünktlich zahlen und was wir an Vermögenswerten besitzen. Genauer als das Finanzamt wissen Banken und Versicherer über unsere materiellen Verhältnisse Bescheid, und im brutaler werdenden Konkurrenzkampf der Geldgiganten nutzen sie dieses Wissen auch immer schamloser aus. Die totale Computerisierung des Geldverkehrs macht jeden Zahlungsvorgang transparent.“ Und zum Glück und aus reiner, ausschließlich dem Fortschritt dienender Bequemlichkeit und genauso der Bequemlichkeit dienendem Fortschritt läuft das bei den meisten Menschen heutzutage alles über ein einziges Gerät ab. Et voilá – smart phones, stupid people!

Ich, bekennender und auslebender Gruppenphoto-Fetischist, der nach der ‚Florabowl Locals‘ Premiere an der Roten Flora in Hamburg 2022 die ganze Mischpoke für dieses Gruppenphoto in einem zehnminütigen Kraftakt inszeniert hat, war dann kurz im Busch pissen, als letztendlich abgedrückt wurde. Und zwar so lange, daß ich es nicht mit drauf geschafft habe… Echt schade, denn so jung kommen wir auf jeden Fall nicht mehr zusammen und so zahlreich schon mal gar nicht. Und hinterher wollen`s dann wieder alle haben, nanana…

Herr Ogger erklärt uns als einer, der noch im Zweiten Weltkrieg aufgewachsen ist und als Jugendlicher das Deutsche Wirtschaftswunder miterleben durfte, weiter die (geschichtlichen) Zusammenhänge: „Listig wie einst der legendäre US-Milliardär John D. Rockefeller, der gegen Ende des 19. Jahrhunderts Tausende von Öllampen an Chinesen verschenken ließ und sie damit zu dauerhaften Kunden seiner Standard Oil Company machte, lockten Banken und Sparkassen in den `60er und `70er Jahren mit kostenlosem Kontenservice. Wer sich sein Solär aufs Konto überweisen ließ, statt die damals übliche Lohntüte in Empfang zu nehmen, brauchte an die Bank keinen Pfennig abzuführen. Das hat sich mittlerweile drastisch geändert.“ Ja, kostenlos gibt es bei Banken einfach mal gar nichts mehr und Service sowieso nicht, so hat z.B. die Sparkassenzentrale in der Flensburger Innenstadt täglich gepflegt Mittagspause, äh, -ruhe von 12.00 bis 14.00 Uhr. Wenn du mehr als 1.000,- Euro abheben willst (mach` ich auch nur, wenn Baustelle ist), geht das nicht so mitten am Tag in dieser deutschen Großstadt, ist doch unglaublich, oder!?

Mein (leider nicht immer und in allen Belangen) geliebtes Flensburg, schön nah am Wasser gebaut, das gerne mal überläuft. Immer? Nicht immer, aber immer öfter… Hier am Ostufer bei der Marineschule wurde von Großadmiral Dönitz die deutsche Kapitulation unterschrieben und damit der Zweite Weltkrieg beendet, zumindest in Europa, die letzte Achsenmacht Japan zeigte sich unmenschlich zäh, deswegen Elona Gay… Unsere Gegend, das westliche Ende der Ostsee, war nicht erst seit die Wikingers strategisch wichtig und würde bei einem russischen Raketenangriff eins der ersten Hauptziele sein, hat mein Män Asche mir mal erzählt. Der könnte es wissen, der ist Segler, kennt sich mit Karten und so aus und spinnt selten Seemannsgarn. Fakt ist, in dem, was ich Heimatstadt nennen würde, obwohl ich in Berlin geboren wurde: Zwischen 12.00 und 14.00 Uhr hat die Haupt-Sparkassenfiliale in der Innenstadt Mittagspause, obwohl wir einwohnermäßig kurz davor sind, uns Großstadt nennen zu dürfen, also knapp 100.000 zählen. Davon sind die allerwenigsten Banker, die meisten dagegen Kunden, wie du und ich…

Natürlich ist und war schon damals das Hauptproblem des weltweiten Finanzsystems dieses ganze Börsen- und Aktiengedöns der sogenannten Investmentbanker, die, was Abschaum-Potenzial angeht, auf eine Stufe zu stellen sind mit Wirtschaftsbossen, Lobbyisten und den meisten führenden Politikern dieser Welt. Das kann mensch wirklich alles in einen Sack schmeißen und dann ordentlich mit`m Knüppel druff, da ist dann nämlich von anmaßender Unfähig- bis Boshaftigkeit alles vertreten, was sich gut verträgt und uns so übel aufstößt. Ich mein`, wie pervers ist z.B. die simple Tatsache, daß es in Deutschland eine ‚Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz‘ gibt/geben muß!?

Hören wir einfach nochmal etwas aus dem Zusammenhang gerissen nacheinander ein paar Passagen aus dem ‚Kartell der Kassierer‘, die sich um das drehen, was eben die Wenigsten von uns verstanden haben, zeitgemäße Finanzpolitik, zu Deutsch: Aktien, Wertpapiere und so. Und wie gesagt, der Herr Ogger, der weiß, wovon er da redet… „Nach Meinung des Münchener Unternehmensberaters Rolf Seebauer investieren die Banken deswegen nicht viel in die Ausbildung ihrer Kundenbetreuer, weil sie an einer intensiven Beratung gar nicht interessiert sind: „Depotberatung und -verwaltung unterhalb eines Volumens von 150.000 DM rechnen sich nicht.“ Also müssen sich die Anlageexperten in den Schalterhallen auf eigene Faust darüber informieren, was mit einer ‚Kombizinsanleihe‘, mit einem ‚Reverse Floater‘, einem ‚Capped Warrant‘ oder ähnlichen Novitäten der Finanzmärkte gemeint ist. Zwar hat jeder von ihnen heutzutage einen Monitor auf dem Schreibtisch stehen, über den er in Echtzeit die aktuellen Kurse einer Vielzahl von Aktien, Anleihen und anderen Finanzprodukten abfragen kann, doch die riesige Datenflut stiftet in den Köpfen der Berater und Analysten offensichtlich meist nur Verwirrung. Kaum einer dieser Schmalspurexperten ist in der Lage, einem Kunden sämtliche für eine Anlageerscheinung wesentlichen Informationen zu vermitteln, geschweige denn Trends für die zukünftige Entwicklung auf bestimmten Teilmärkten aufzuzeigen.“

Wenn du auch mal so prollen willst, brauchst du nur in ein sogenanntes Entwicklungsland gehen (vermutlich eher fliegen), und dann kannst du dich fühlen wie ein Großer. Das waren wahrscheinlich höchstens 200,- Euro oder so in namibischen Dollar, und zwar extra für Weiße in großen Scheinen, die dann natürlich keine(r) annimmt, weil sie alle kein Wechselgeld haben. Umsonst natürlich gerne, da sind wir alle gleich, und überall… Fun Fact: Wie geil ist dazu das Handtuch rechts, das ich von meinen ehemaligen Schwiegereltern zur Konfirmation ($$$) bekommen habe? Ein alter D-Mark Zwanni in Frotee, damals hat das Geld noch gehalten!… Und Geld wird halt nicht schlecht, oder doch!? 2018

Klingt ganz wie die unglaubliche Bürokratie in unseren hiesigen Ämter und ist letztendlich auch genau das Gleiche: „Daß es in der Tat kaum eine verläßliche Methode gibt, die Entwicklung der Aktienkurse vorauszubestimmen, ist mittlerweile längst erwiesen. Zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten haben ergeben, daß das Auf und Ab an der Börse mit rationalen Methoden nicht erklärbar ist. Experimentell bestätigten dies die Redakteure des Wall Street Journal, indem sie die Empfehlungen der namenhaftesten amerikanischen Börsenexperten ihrem eigenen ‚Dart-Depot‘ gegenüberstellten. Dieses Depot bestand aus den größten amerikanischen Börsenwerten, deren Namen sie auf eine Dart-Scheibe klebten. Jeden Tag warf morgens gegen 9.00 Uhr ein Redakteur den Pfeil auf die Dart-Scheibe, und der Wert, auf dem er einschlug, kam ins Dart-Depot. Auch hier überrascht das Ergebnis schon nicht mehr. Die Anhänger des Pfeilspiels erwiesen sich klar als die besseren Börsianer.“

Ja, ihr lacht vielleicht, aber steht so niedergeschrieben und dürfte somit der Wahrheit entsprechen, denn von den vielen Autoren, die hier ebenso wild wie gezielt um sich schießen, und zwar auf ganz wichtige Leute, ist bis dato noch niemand als Scharlatan hinter Gittern gelandet. In Rußland wären sie dagegen vermutlich schon vergiftet worden oder im explodierenden Flugzeug vom Himmel gefallen. Und daß sich unter den Oberen Zehntausend gerade in der Finanzbranche ein paar der fragwürdigsten, widerlichsten und abscheulichsten Individuen dieses Planeten befinden, ist ja kein Geheimnis. Die dürften ja von mir aus auch machen, was und wie sie wollen, aber um über Leichen gehen zu können, brauchen sie uns, und da leidet dann der ganze Planet drunter. Da sitzen einfach die falschen Leute an zu wenig Hebeln, da müßte mal interveniert werden…

„Dies… haben die Psychologen Peter Maas und Jürgen Weibler von der Hochschule St. Gallen herausgefunden, als sie Zusammenhänge zwischen ‚Börsen und Psychologie‘ (so der Titel ihrer Studie) erforschten. Demnach herrscht in den Börsenabteilungen der Geldhäuser ein Typus vor, der in der Weltliteratur am besten von Fjodor Dostojewski beschrieben wurde, nämlich der Spieler. Fast zwanghaft sucht er den ‚Kick‘, den ein Bungee-Springer oder Hochseilartist erleben mag, beim Börsenspiel mit hohem Einsatz. „Die Händler sind die Paradiesvögel, die selbst oft mit Verachtung auf die anderen Angestellten der Bank sehen“, beobachtete Der Spiegel. Psychologe Maas brachte die Berufseinstellung der Geldhändler auf die kurze Formel: „Die haben das Chaos im Kopf.“ Von alledem ahnt der Bankkunde natürlich nichts, wenn er im gediegenen Ledersessel des Besprechungszimmers seinem Anlageberater gegenübersitzt. Ihm erscheint die Bank als ein Ort des Vertrauens, wo überaus seriöse Menschen überaus pfleglich mit seinem hart erarbeitetem Vermögen umgehen. Niemals würde ihm die Vermutung kommen, daß sich eine Horde verrückter Spieler über sein Geld hermacht, sobald die Polstertür hinter ihm ins Schloß fällt.“

Der Graben zwischen Reich und Arm war immer groß, aber wird wie alles in “unserer“ Welt immer größer, und damit ausschließlich die Probleme. Doch der Anschein trügt, das Verhältnis zueinander ist ungeheuerlich klein und – steht großzügig gerechnet! – so bei 7,99 Milliarden zu 0,01… Also eat the rich, oder was!? Cartagena, Kolumbien, 2020, wo Drogen für den größten Reichtum sorgen. Und weil alle mit drin stecken, wird sich das auch nie ändern, wie auch bei unserem Bedarf!? Die Welt ist doch eh narkotisiert, warum nicht alles legal machen und unter staatliche Aufklärung und Kontrolle bringen? Weil alle dann schreiend weglaufen würden von diesem Staat, nur wohin?…

„Das Geld der Sparer und Anleger ist in den Finanzinstituten also keineswegs immer so sicher, wie das gediegene Ambiente zu suggerieren versucht. Nicht der Bankraub von außen ist die Gefahr, sondern die Geldvernichtung von innen, durch leichtsinnige, inkompetente oder sogar kriminelle Angestellte… Selbstverständlich kann man einer Bank nicht verbieten, Investitionsprojekte zu finanzieren, aber wenn schon beim ersten Blick auf ein solches Projekt klar wird, daß es hier nicht um eine volkswirtschaftliche sinnvolle Investition geht, sondern allein um das Abzocken hochbelasteter Steuerzahler, dann wäre ein wenig Zurückhaltung bei der Darlehensvergabe wohl angebracht. Doch den Instituten geht es offensichtlich auch gar nicht darum, die Guthaben ihrer Kunden besonders sinnvoll zu investieren, sie suchen den maximalen Zinsgewinn, sonst gar nichts.“

Abgesehen davon, daß es heutzutage weltweit (und gerade unter meinen Blog-LesernInnen) kaum noch Menschen geben dürfte, die etwas sparen oder anlegen können – vor ein paar Jahrzehnten sah das noch ein bißchen anders aus – lassen wir an dieser Stelle kurz Ron Paul zu Wort kommen, der hier durch eine ganz simple Tatsache darauf aufmerksam macht, daß die Finanzwelt völlig aus dem Ruder gelaufen ist. „Als Bankkunden neigen wir zu der Ansicht, unser Geld sei völlig sicher und wir könnten darauf zurückgreifen, wann immer wir wollen, wobei uns nie in den Sinn käme, daß es vielleicht einmal nicht da sein könnte. Gleichzeitig erwarten wir aber eine regelmäßige Kapitalverzinsung für dasselbe Geld. Bei einem wirklich freien Markt müßte man hingegen abwägen: Man kann den Dienst einer Bank als Aufbewahrungsort für Geld in Anspruch nehmen oder man kann der Bank sein Geld leihen und darauf hoffen, daß deren Investitionen Gewinne abwerfen. Beides gleichzeitig geht in der Regel nicht.“

Aus Eulenspiegel oder Titanic rausgeschnippelt, hängt jedenfalls jetzt, nachdem ich spontan Initiative ergriffen hatte, bei Olga an der Tür im Wohnzimmer. Ein bißchen Spaß muß sein… Also wenn nicht in den eigenen vier Wänden, wo dann?…

Und wer sich jetzt etwas fragend den Kopf kratzt, dem kann Günter Ogger im Kampf gegen das ‚Kartell der Kassierer‘ beistehen: „Kein Hauptschüler sollte heutzutage mehr ins Berufsleben entlassen werden, ohne gelernt zu haben, was eine abgezinste Anleihe oder eine fondsgebundene Lebensversicherung ist. Viel wichtiger als die Kenntnis von den linken Nebenflüssen der Donau wäre für die meisten Jugendlichen ein solideres Basiswissen über Soll und Haben. Erst die Ignoranz gegenüber Geldangelegenheiten, die sich weite Teile der Bevölkerung bis hinauf zum millionenschweren Chefarzt leisten, macht die Raubzüge der Finanzhaie so erfolgreich…“

Tja, es führt eben leider alles immer wieder auch darauf hinaus, daß wir selber Schuld sind an unserer Misere und dem Zustand der Welt, aber für die meisten Menschen scheint es unvorstellbar zu sein, daß die Welt in der Tat von erbarmungslosen geld- und machtgeilen Verbrechern regiert und kontrolliert wird. Das sind die vielzitierten Oberen Zehntausend und ja, die gibt es, das ist nix Verschwörungstheorie, sondern bittere Wahrheit.

Die einzigen Schlipsträger, denen ich (mein Leben an-)vertrauen würde. Wer hier bescheid weiß, weiß bescheid und mehr als die anderen…

Und dann treff` ich im Spätherbst – da hatte ich gerade das ‚Kartell der Kassierer‘, das ich zwischendurch wie einen Roman verschlungen habe, weil es so unglaublich ist, fertig gelesen – bei einem meiner Dealer (hihi) eine Kollegin in meinem Alter, die ich auch schon flüchtig vorher kannte, und sie erzählte in die kiffende Runde von ihrer Arbeit bei der Bank. Komische Kombo schon mal, Kiffen und Finanzen, ist doch in der Regel alles Koks, aber sie war total froh, daß sie in der Schalterhalle arbeitete, wo sie eben Kundenkontakt hatte und für die Leute da sein konnte. Ja, das ist doch mal eine löbliche soziale Ader, aber muß mensch die denn bei einem deutschen Bankinstitut ausleben!? Nun, ist vermutlich im Gegensatz zu anderen Branchen noch ganz gut bezahlt und wem Zahlen und so Spaß machen, aber hilft mensch da wirklich Menschen? Doch wohl höchstens Rentnern und Minderbemittelten, die mit Online-Banking und Co. nicht zurecht kommen, aber in erster Linie eben der Chefetage, die jeden Tag immer reicher wird, bis zum großen Fiasko…

Was ich immer wieder so erschreckend finde, sobald mensch sich mal ein bißchen eindringlicher mit dem Thema Finanzpolitik beschäftigt, ist diese endlose Gier nach Geld und Macht der Akteure, die sich in dieser Form nur bei anderen Kriminellen wie zum Beispiel den hochrangigen Narcos dieser Welt wiederfindet. Wenn mensch bereits mehr Geld besitzt, als mensch jemals ausgeben wird können, wieso will und braucht mensch dann immer noch mehr und mehr und mehr? Jaaa, das sind Menschen, die zu Krebsgeschwüren geworden sind, und krankhaft kriminell und psychopathisch rücksichtslose machtbesessene Kreaturen dieses Schlages haben einfach seit jeher die Menschheitsgeschichte geprägt und bestimmt, wir glauben doch wohl nicht, daß sich im letzten Kapitel von eben dieser – Jahrhunderte nach der Epoche, die sich ‚Aufklärung‘ nennt – ausgerechnet jene Tatsache noch ändern würde!? Als Chef mußt du Arschloch sein, wie wir auf`m Bau sagen, das war schon immer so und gilt bis zum Schluß.

Ich muß mich an dieser Stelle nochmal entschuldigen, denn ich fühle mich absolut nicht qualifiziert dazu, euch jetzt hier das Weltfinanzsystem zu erklären, und das bin ich ganz sicher auch nicht, somit mögen mir Fachleute, Experten und gebildetere Menschen bitte nochmals meinen Dilettantismus verzeihen. Trotzdem versuche ich, euch “die großen Zusammenhänge“ wenigstens ein bißchen näher zu bringen, und nachdem wir jetzt auf diese Weise ein bißchen über die Börsen- und Investment-Branche gehört haben, will ich versuchen, euch von Ron Paul mal das Phänomen – kennen wir alle aus den Nachrichten – US-Notenbank genauer erklären zu lassen, und vor allem dessen Gefahren, die wie schon gesagt stellvertretend oder bildlich für das weltweite Finanzsystem mit seinen Zentralbanken zu betrachten sind.

Als es seinerzeit hieß, Skate-Aid würde in Qudsayya bei Damaskus tatsächlich den ersten Skatepark des kriegs- und diktaturgeplagten Landes Syrien realisieren, war ich der erste Freiwillige und sollte dann eine handfeste Crew zusammenstellen. Es war ein bißchen wie in ‚Die Rückkehr der Jedi-Ritter‘ im Rebellen-Kreuzer vor der finalen Schlacht um Endor. Wir würden in den Krieg ziehen – wenn auch fern von der Front, aber mitten in der ehemaligen – und dort Gutes tun. Ich wollte da vor allen Dingen auch hin, um das Phänomen ‚Fernost‘ ein bißchen besser verstehen zu lernen, aber nach unzähligen Gesprächen mit Einheimischen – auch schon im Libanon, von wo die abenteuerliche Reise losging – bin ich heute letztendlich genauso schlau wie vorher. Meiner Meinung nach kann niemensch sich eine fundierte Meinung über ‚das Ganze da‘ machen, zu verstrickt und emotional die ganze Geschichte und Gegenwart ist. Angeblich hat sich ja z.B. Putin damals in Syrien eingemischt, um Europa und uns mit den Flüchtlingsströmen zu destabilisieren… Hat er ein bißchen hingekriegt, aber die kommen ja sowieso. Fakt ist, ich habe in den sieben Wochen vor Ort kein einziges heulendes Kind gesehen – und die bewerfen sich da gerne zum Spaß (und im Streit!) mit Steinen, weil sie gar nichts anderes haben. Genauso wenig Angst und Schmerzen zeigten sie dann in den letzten Tagen bei ihren ersten Skate-Versuchen, als der Park fertig war. Ein wahrhafter Skate-Nährboden, nach den heftigsten Slams wurde direkt wieder aufgestanden und weitergemacht. Die haben da halt schon ganz andere Scheiße erlebt und durchgemacht, tagtäglich… Ausblick aus unserer Wohnung, 2019…

Ich habe wahrscheinlich mit den allerwenigsten US-Kongressabgeordneten in irgendeiner Form großartig was gemeinsam und das ist auch verdammt gut so, aber wenn Ron Paul in seinem Buch an manchen Stellen beschreibt, was so seinen Werdegang angetrieben hat und wieso er so geworden ist, wie er ist, erkenne ich da einen ähnlichen wachsamen und neugierigen Menschen wieder, wie ich es scheinbar auch schon immer gewesen bin. Es muß bei uns ähnliche Schlüsselerlebnisse in der Jugend und später im Leben gegeben haben, die uns zwar völlig verschiedene Wege, aber einen ähnlichen Ansatz bescherten, nämlich Dinge in Frage zu stellen und besser zu machen, und das möge doch bitte hoffentlich auch heute noch die Hauptmotivation des Großteils aller PolitikerInnen sein, einen Weg in diese Richtung einzuschlagen. Da mag es diese Handvoll geben links der Mitte… Und ich wollte nie diesen Weg einschlagen, Politik und so, warum eigentlich nicht? Ganz nüchtern betrachtet kann ich das, was die können, doch schon lange, oder!? Fachkompetenz würde ich mit Herz wettmachen, nur will ich das überhaupt? Niemals, nichts liegt mir ferner, ich bin nämlich Anarchist, falls das noch niemanden aufgefallen ist, aber dazu in meinem Fazit im letzten Kapitel vielleicht noch ein paar Worte.

So viele schöne Wörter fangen mit A an, so wie z.B. Anarchie, Alarm, Abfall, Arschloch, Arne Fiehl vom BOARDSTEIN…

Hören wir jetzt lieber erstmal Ron Paul`s Geschichte zu dem, was er sich als undankbare Lebensaufgabe aufgeladen hat, den Sturz der Federal Reserve, der US-Notenbank, und wir wollen dabei bedenken, daß er bereits 74 Jahre alt war, als dieses Buch 2009 veröffentlicht wurde. Somit sieht es leider nicht so aus, als wenn er sein Lebenswerk noch vollenden kann, aber vielleicht erlebt er ja noch den großen Crash mit… „In einem Einführungskurs zur Ökonomie am Gettysburg College war es für mich wie eine kleine Erleuchtung, als ich merkte, daß das meiste Geld überhaupt gar kein Geld war, sondern nur unterschiedliche Geldsubstitute darstellte. Die Wirtschaft gedeiht, so erklärte man mir, wenn wir alle mit unseren Scheckbüchern Papierkredite in Umlauf halten, über die bei der Bank Buch geführt wird. In meinem bisherigen behüteten Leben war ich davon ausgegangen, daß wir für unser Geld arbeiteten, unsere Rechnungen mit Geld bezahlten, und wenn wir etwas übrig hätten, dies zur Bank trügen, wo es Zinsen brächte. Das hatte ich mit den Pennies und Vierteldollarstücken gemacht, die ich mit Rasenmähen, Zeitungen- und Milchaustragen verdient hatte. Aber jetzt erklärte man mir, die Bank brauche nur einen Bruchteil des tatsächlichen Geldes vorrätig zu halten. Man sagte mir, dies erleichtere das Wirtschaftswachstum durch das Prinzip der Teildeckung im Bankwesen. es brachte mich – wenn auch nicht in ausreichendem Maße – dazu, das System, das der Professor mir erklärte, infrage zu stellen. Irgendwie kam es mir vor wie ein schlauer Trick.“

Es ist ja auch nichts anderes als ein schlauer Trick und das gipfelt dann z.B. darin, daß ein Staat durch seine Zentralbank nicht nur wirtschaftliche Unternehmen vor dem Bankrott rettet, sondern als erstes und sofort auch Banken, ist doch mal wieder was zum auf der Zunge zergehen lassen, oder!? Und irgendwie klingt das doch selbst für den größten Laien einfach nur faul, denn wie Mr. Paul betont: „Der Bankrott einer Bank ist nicht mehr zu bedauern als der Bankrott jedes anderen Unternehmens. Bankrotte gehören zum System des freien Unternehmertums… Ich spreche es nur an, um noch einmal zu unterstreichen, daß auf einem freien Markt keine Firma absoluten Schutz vor einem Bankrott genießen sollte.“ Aber klar, der Staat greift ein, damit nicht alles zusammenklappt, weil es nämlich alles zusammenhängt!

Converse (Cons) gehört ja heute (zu) Nike, wem gehören die Chicago Bulls denn gerade? Damals Michael Jordan, Scottie Pippen und John Paxson… Und mir gehört stolz dieses Paar Vintage-Sneaker, das ich niemals tragen werde, weil ich ein dekadent krankhafter Nerd und Sammler bin. Immerhin sammel ich aber keine Schuhe, die Schlimmheit dieser Krankheit wird einem vielleicht erst richtig bewußt, wenn mensch mal in Afrika war, wo alle wenn überhaupt nur Lappen an den Füßen haben und sich über ein zerfetztes Paar Skateschuhe freuen wie Ostern und Weihnachten zusammen…

Lassen wir Mr. Paul am besten mal weiter erzählen und machen uns dabei immer bewußt, Amerika ist auch bei uns zu Hause…: „Höhere Preise (Inflation – Anm.d.Verf.) bedeuten die Entwertung des Dollars und stellen eine Besteuerung der Menschen dar. Die Last dieser Steuer tragen die Mittelschicht und die Armen. Die Erstnutzer dieses Geldes sind die Gewinner: Regierung, Banken und große Konzerne. Solche ein System ist betrügerisch, unfair und korrupt. Denn es bewirkt nicht nur den Transfer von Vermögen von der Mittelschicht zu den Reichen, es macht es auch möglich, die Rückzahlung auf die nächste Generation zu schieben, wie bei einer Kreditaufnahme. Die in den letzten 20 bis 30 Jahren aufgelaufenen Rechnungen werden jetzt fällig. Die riesige Schuldenlast muß abbezahlt oder liquidiert werden. Daß Aktien und Häuser ihren Wert verlieren, ist leicht einzusehen. Aber der diesen Anlagen zuvor beigemessene Wert stellt eine massive Fehlleistung des Systems dar – eine Folge der Politik der Federal Reserve. Wenn die exzessive Verschuldung eines Landes oder Volkes ein bestimmtes Maß erreicht hat, wird sie unbezahlbar und muß liquidiert werden. Wann dieser Punkt erreicht ist, läßt sich nicht genau vorhersagen, je nach Land und Lage ist es auch verschieden. Aber eines ist gewiß: Für unser Land und wahrscheinlich für die ganze Welt ist es jetzt so weit.“

Okay, bis heute ist immer noch nichts passiert, aber das ist wie mit Noam Chomsky, der sich weiter oben so gewundert hat, daß es an ein Wunder grenzt, daß wir seit 1945 noch keinen Atomkrieg nicht) erlebt haben. Irgendwann ist es einfach so weit, und zwar vermutlich ganz bald dann jetzt, wie der Ausguck im Krähennest zu berichten weiß, der Horizont kommt immer schneller immer näher… Hören wir weiter Ron Paul zu, der natürlich Verfechter eines Goldstandards ist, wie es ihn im 19. Jahrhundert noch gegeben hat:

Gibt es erst seit kurzer Zeit und kann nicht in Gold aufgewogen werden, Custom Made ‚Glow in the dark‘ Poolcoping-Blocks von Pudi, der echte, bald bei mich und meins…

„Die Abschaffung der FED wäre der sicherste Weg, um im Wirtschaftsleben und in der Politik unseres Landes wieder Vernunft einkehren zu lassen… Die FED abzuschaffen ist keine Wunderpille, die uns nach Utopia bringt. Doch unsere Meinungsverschiedenheiten und Diskussionen würden fortan in einem realen Umfeld ausgetragen, nicht in der Welt der Illusion, die durch das grenzenlose Gelddrucken geschaffen wird. Jetzt ist es Zeit zu handeln. Die Maßnahmen, die die FED seit dem Crash von 2008 ergriffen hat, sind extrem gefährlich. Die FED nutzt ihre ganze Macht, um die Zentralbankgeldmenge auf nie dagewesene Höhen zu treiben, sie erzeugt Billionen Dollar aus dem Nichts. Von April 2008 bis April 2009 ist die bereinigte Zentralbankgeldmenge von 856 Milliarden Dollar auf unfaßbare 1749 Billionen in die Höhe geschnellt. Ist dabei irgendein neuer Wert, etwa neue Produktion geschaffen worden? Nein, hier war Ben Bernankes Druckerpresse am Werk. Wenn Sie oder ich so etwas täten, würde man uns als Geldfälscher verklagen und für den Rest unseres Lebens hinter Gitter schicken.“

„Die FED verfügt heute über enorm viel Macht, die der Kongress kaum noch versteht. Es gibt praktisch keine Aufsicht, keine Bilanzprüfung und keine Kontrolle… Billionen Dollar können erzeugt und in die Wirtschaft gepumpt werden, ohne daß die FED offenlegen müßte, wer davon profitiert… Arrogant wäre noch ein milder Ausdruck für das Verhalten derer, die unser Geld- und Währungssystem unter Kontrolle haben. Als Bernanke bedrängt wurde, weitere Informationen darüber herauszugeben, wohin die Billionen Dollar, die die FED ausgab, flossen, war die Antwort sehr deutlich: „Wir halten es für kontraproduktiv“, – diese Informationen herauszugeben.“

Irgendjemand muß auch ganz viel Geld/Macht und Volk gehabt haben, um diese 8000km(!) lange Scheiße bauen zu lassen, die wahrscheinlich auch bei einem Atomkrieg nur ein bißchen bröckelt. Ob Trump das jemals so geschissen kriegt? Hoffentlich müssen wir es nie erfahren, aber das dürfte selbst er zu seinen hoffentlich nicht mehr langen Lebzeiten kaum schaffen. Für sowas braucht mensch in der Regel mehrere Dynastien… Und außerdem sind die Amis viel zu fett! 2014…

Ja, so antworten Politiker ja auch gerne mal, wenn sie was zu verschweigen haben, und Banker sind ja heutzutage irgendwie nix anderes, nur mit deutlich mehr Entscheidungskompetenzen. Ganz besonders interessant wird es in dem Buch dann im Kapitel ‚Zentralbanken und Krieg‘, da werden mal wieder ein paar Zusammenhänge deutlicher, derer wir uns bewußt sein sollten, wenn wir die Welt verstehen wollen, Stichwort Sondervermögen… „Nach der Gründung der FED entdeckte die Regierung, daß eine elastische Geldmenge zu mehr nutzen könnte, als nur zu verhindern, daß das Bankensystem seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen könnte. So beispielsweise in der Kriegsfinanzierung. Nicht zufällig war das Jahrhundert des totalen Krieges auch das Jahrhundert des Zentralbankwesens. Als Regierungen ihre Kriege noch ohne die Hilfe einer Papiergeldmaschine finanzieren mußten, gingen sie sparsam mit ihren Ressourcen um. Sie fanden diplomatische Lösungen, um Kriege zu verhindern, und wenn sie schon einen Krieg anfingen, dann beendeten sie ihn, so schnell sie konnten. Doch Ende des 19. Jahrhunderts wurden für die europäischen Regierungen die finanziellen Beschränkungen, Kriege zu führen, aufgehoben. Die neuen Zentralbanken erlaubten es ihnen, so viel Geld zu schicken, wie sie brauchten. Deshalb war man viel eher bereit, Konflikte zu schüren und Kriege anzufangen. Die Diplomaten konnten ihre Regierungen nicht mehr zurückhalten, die es reizte, ihre neuentwickelte Geldmaschine auszuprobieren.“

„Wenn wir je ein Geldsystem erfinden könnten, in dem eine Inflation verboten wäre, dann wäre die Wahrscheinlichkeit eines Krieges erheblich vermindert. Wenn wir für die Einmischung im Ausland immer sofort bezahlen müßten, dann würde es niemand tolerieren, dafür mit höheren Steuern aufkommen zu müssen. Die Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines anderen Landes schafft die Bedingungen für einen bewaffneten Konflikt. Würden wir die Einmischung im Ausland gar nicht erst finanzieren, wäre es sehr viel weniger wahrscheinlich, daß wir in völlig unnötige und ohnehin nicht zu gewinnende Kriege verwickelt würden.“

Krieg… nicht nur maßlos (und) doof, sondern in erster Linie auch verdammt teuer. Überlegt mal, was alleine ein so`n kleines Bömbchen kostet, und erstmal angefangen brauchst du immer mehr und mehr und dann größere und noch größere, sehen wird doch gerade bestens an Europas Grenzen…

Im Anschluß daran gibt Mr. Paul zu, es sei immer eine „heikle Sache“, geschichtliche Zusammenhänge hinterher mit einem ‚Was-wäre-wenn‘-Standpunkt zu betrachten, aber interessant sei die Frage dennoch: „Hätte man vielleicht eine diplomatische Lösung für die Auseinandersetzungen finden können, die zum Ersten Weltkrieg geführt haben, wenn die Deutschen und die Engländer keinen Zugriff auf die Druckerpresse und einen Kreditgeber der letzten Instanz gehabt hätten?“ Letztendlich müßig, jetzt drüber nachzudenken -ups, doch gemacht – deswegen begeben wir uns vielleicht besser ein bißchen in die nähere Vergangenheit bis nach die Gegenwart hin.

„Seit dem Zweiten Weltkrieg hat die US-Regierung ihren innen- und außenpolitischen Aktionsradius mit beängstigender Unersättlichkeit ausgeweitet. Ein Krieg folgte dem anderen, neue Massenvernichtungs-Killerwaffen wurden gebaut und ein riesiger Wohlfahrtstaat entstand, der für alle Schichten der Gesellschaft da ist. Es gab den Kalten Krieg, den Koreakrieg, die Schweinebucht, die Invasion in die Dominikanische Rebublik, Vietnam, das endlose Engagement im Nahen und Mittleren Osten, die Kriege in Nicaragua, El Salvador, Bosnien, Haiti und all die Kriege, die weltweit im Namen des Kriegs gegen den Terrorismus geführt wurden und werden. Und im Anschluß an jede größere Krise – sei es der 11. September, das Desaster der ‚Neuen Ökonomie‘ von 1999 oder der Crash von 2008 – bestand die Antwort stets in einer Ausdehnung der Geldmenge.“

In Viet Nam ging so einiges… Eigentlich nicht besonders wirtschaftlich, potentielle Kunden und Arbeitskräfte derartig zu dezimieren…

„Die FED und das Papiergeld haben im Kongress dazu geführt, daß die Abgeordneten meinen, endlos Geld ausgeben und vorschlagen und erreichen zu können, was sie wollen. Sie führen sich wirklich auf wie College-Studenten in den Frühlingsferien, die alles mit der Kreditkarte ihrer Eltern bezahlen. Sie machen sich über Geld keine Gedanken. Sie denken nicht darüber nach, wer oder was die Rechnung bezahlt. Sie nehmen es als gegeben hin, daß sie tun können, was sie wollen, sie sind nicht einmal daran interessiert, einmal einen Blick in die Kassenbücher zu werfen. Aber sie würden an die Decke gehen, wenn sie mit ihrer Karte auf einmal nichts mehr kaufen könnten.“

Kann da irgendjemand einen Unterschied zu dem feststellen, was innen- und außenpolitisch bei uns in Deutschland so in den letzten Jahrzehnten abgelaufen ist? War da nicht irgendwie genau die gleiche Mentalität angesagt, ganz egal welche Partei gerade das “Sagen“ hatte oder wenigstens am Drücker war? Ich mit meinem vielleicht bescheidenden Politikverständnis würde sagen schon und ich habe auch überhaupt nicht den Eindruck, daß das Ganze heute ungezügelter abläuft, selbst wenn die verantwortlichen PolitikerInnen vielleicht versuchen, den Anschein zu erwecken. Weil es langsam für alle offensichtlich wird, daß wir nicht hoch verschuldet, sondern pleite sind, und zwar nicht nur wir Deutschen, sondern genau genommen alle Staaten dieser Erde.

Lassen wir Mr. Paul weiter ausführen und nochmals bestätigen, was uns alle beschäftigen sollte, auch wenn wir das gerade eben erst schon genauso deutlich gehört haben, aber doppelt hält hier echt besser, um zu verstehen: „Wenn man darüber nachdenkt, wird deutlich: Einer Währung den Boden zu entziehen, ist Betrug. Denn dadurch wird jedem Dollar, der verdient oder gespart wird, etwas von seinem Wert geraubt. Die Leute werden bestohlen und ärmer gemacht. Es ist der Feind des arbeitenden Menschen. Die Inflation ist die hinterhältigste und rückschrittlichste Form der Besteuerung. Sie bewirkt die Umverteilung von Vermögen von der Mittelschicht auf die previligierten Reichen. Das wirtschaftliche Chaos, das aus einer Politik der Zentralbankinflation resultiert, führt zu politischer Instabilität und Gewalt. Es ist ein uraltes Werkzeug aller autoritären Herrscher. Die Inflation ist für freiheitsliebende Menschen niemals von Nutzen. Sie vernichtet den Wohlstand und heizt Kriege an. Sie ist verantwortlich für Rezessionen und Depressionen. Sie ist trügerisch, macht süchtig und führt zur Illusion von Größe, in Bezug auf Reichtum und Wissen. Reichtum läßt sich nicht schaffen, indem man ungedecktes Papiergeld erzeugt, denn das zerstört ihn, es belohnt Sonderinteressen und ist vor allem nicht real.“

Das hier z.B., sowas ist real… Ich finde ja immer, die französischen Hydranten sehen aus wie Pudel mit Stormtrooper-Helm. Oh, sorry, ich bin wieder auf Acid, aber nur micro dose, safe…

„Seit den Tagen des alten Roms hat man die Inflation genutzt, um Kriege und Imperien zu finanzieren. Es geht immer böse aus. Inflationismus und Korporativismus führen zu Protektionismus und Handelskriegen. Man sucht und findet Sündenböcke: Ausländer, illegale Einwanderer, ethnische Minderheiten und allzu oft die Freiheit selbst werden für die absehbaren Folgen und all das entstehende Leid verantwortlich gemacht…“ Womit wir wieder in der Gegenwart wären, wo mensch sich in der Tat wieder so etwas wie einen Goldstandard wünschen würde, eine reale greifbare Größe, nach der sich alle wirtschaftenden Nationen dieser Welt richten müßten und wie er seit jeher auch von Ron Paul gefordert wird.

„In einer hochmodernen Volkswirtschaft, so hoch entwickelt sie sein und so lange sie bereits bestehen mag, wird das System stets fragil sein, wenn ein unberechenbares ungedecktes Papiergeld als Reservewährung dient und nicht ein unabhängiges Gut wie Gold, das der Staat nicht kontrolliert. Da die Verantwortlichen über Jahrzehnte hinweg solchen Betrug ungestraft begehen können, werden die Ungleichgewichte immer stärker, bis schließlich das gesamte System lahmgelegt wird. Je definierbarer die Recheneinheit, desto reibungsloser und länger wird eine Wirtschaft funktionieren. Papiergeld, Politiker und Zentralbanken erwiesen sich stets als nicht von Dauer.“

„Natürlich könnte der Kongress die FED schon morgen abschaffen, wenn er wollte. Dem steht aber im Wege, daß die Abgeordneten von Wirtschaft keine Ahnung haben und selbst von ihrer unverantwortlichen Ausgabenpolitik profitieren. Unsere Führung wird erst dann reagieren, wenn die Menschen im Lande aufstehen und Ehrlichkeit beim Geld einfordern… Wenn mehr Bürger und mehr Kongressabgeordnete begreifen, daß all diese Hinterzimmerabsprachen der Federal Reserve nur den Interessen der Elite dienen und die Wirtschaft zerstören, dann werden bessere politische Entscheidungen getroffen. Mit der Abschaffung der FED endet auch die Möglichkeit, die Menschen durch das Monopol im Geld- und Bankenwesen unter Kontrolle zu halten. Ich teile zwar nicht die Meinung derjenigen, die von einer Verschwörung zur Weltherrschaft durch die FED sprechen, aber ich verstehe, was sie zu solcher Besorgnis veranlaßt. Zentralbanken und deren Tricks geben solcher Paranoia, die nicht allein auf Mythos beruht (denn an jeder Verschwörungstheorie ist mindestens ein Funken Wahres, nä!? – Anm.d.Verf.), Nahrung. Die FED loszuwerden, könnte helfen, das Vertrauen in das System wieder zu stärken.“

Achmed und Habibi vertrauen aus gegebenem Anlaß nicht dem Weltfinanzsystem und denen da oben, sondern lieber ihrem Stromgenerator aus den `50er(?) Jahren und mit Sicherheit ausnahmsweise mal nicht ‚Made in China‘ C-Ware wie sonst alles in Syrien. Wir haben da einen Bolzenschneider gekauft, fünf Bewehrungsstäbe durchgeschnitten und dann war der kaputt. Ein Plastikbesen, beim ersten Mal ansetzen durchgebrochen… Aber der Kollege hier, der springt immer an, säuft auch ständig wieder ab, aber läuft und läuft und läuft, vor allem während der täglichen Elektrizitätspausen, wenn zweimal am Tag für sechs Stunden der Strom abgestellt wird. Weil eben keiner Rohstoffe nach Syrien liefert und China wie immer nur Plastik… Qudsayya 2019…

Damit wollen wir Mr. Paul fürs erste mal von der Rednerbühne entlassen und ich hoffe, es ist allen – mir auf jeden Fall – mit diesem ganzen extrem trockenen Futter in seiner etwas bunt zusammengewürfelten Hülle und Fülle ein bißchen verständlicher geworden, wie unser Weltfinanzsystem läuft und was wir davon zu erwarten haben, nämlich den baldigen Zusammenbruch. Das wird spätestens deutlich, wenn wir dann wieder den Bogen zur ‚Globalisierungsfalle‘ spannen, ihr erinnert euch, die Zusammenhänge sind es, die das Ganze erst so komplex und gefährlich machen. Wie und warum erklärten euch Hans-Peter Martin und Harald Schumann schon 1996 in ihrem wegweisenden Buch über die gesellschaftliche Zukunft von damals, die wie vorausgesagt mehr oder weniger die Realität unserer heutigen Gegenwart darstellt und die eben zitierten Ausführungen von Ron Paul ganz gut zusammenfaßt. So schrieb man einst:

„Die globale Integration ist begleitet vom Aufstieg einer wirtschaftspolitischen Heilslehre, die eine Herrschar von Wirtschaftsberatern fortwährend in die Politik trägt: Des Neoliberalismus. Dessen Grundthese lautet vereinfacht: Der Markt ist gut, und staatliche Eingriffe sind schlecht. Ausgehend von den Ideen des führenden Vertreters dieser wirtschaftswissenschaftlichen Schule, des US-Ökonom und Nobelpreisträgers Milton Friedmann, erhoben die mehrheitlich wirtschaftsliberalen Regierungen des Westens währen der `80er Jahre dieses Dogma zur Richtschnur ihrer Politik. Deregulierung statt staatlicher Aufsicht, Liberalisierung von Handel und Kapitalverkehr sowie Privatisierung der staatlichen Unternehmen wurden die strategischen Waffen im Arsenal marktgläubiger Regierungen und der von innen gelenkten internationalen Wirtschaftsorganisationen, der Weltbank, des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Welthandelsorganisation (WTO). Mit diesen Instrumenten fochten sie einen Freiheitskampf fürs Kapital, der bis heute andauert.“

Und bitte weiter genau hinhören und lesen, das ist alles mal wieder wichtig hier! „Rückwärts geht es in die Zukunft, und Gewinner wie Heinrich von Pierer, der Chef des Weltkonzerns Siemens, triumphieren. „Der Wettbewerbswind ist zum Sturm geworden, und der richtige Orkan steht uns noch bevor.“ (Heute dürften wir uns mittendrin befinden – Anm.d.Verf.) „Die Wortwahl Pierers und anderer Bannerträger des neuen Globalismus soll glauben machen, bei all dem handele es sich um einen gleichsam naturgegebenen Prozeß, Ergebnis eines unaufhaltsamen technischen und wirtschaftlichen Fortschritts. Das ist Unsinn. Die global wirtschaftliche Verflechtung ist keineswegs ein Naturereignis, sondern wurde durch zielstrebige Politik bewußt herbeigeführt. Vertrag für Vertrag, Gesetz für Gesetz waren es immer Regierungen und Parlamente, deren Beschlüsse die Barrieren für den grenzüberschreitenden Verkehr von Kapital und Waren beseitigt haben. Von der Freigabe des Devisenhandels über den europäischen Binnenmarkt bis zur fortwährenden Ausdehnung des Welthandelsabkommens GATT haben Regierungspolitiker der westlichen Industrieländer systematisch jenen Zustand selbst heraufbeschworen, mit dem sie nun nicht mehr fertig werden.“

Wer sich in eine solche Lage bringt, ist meistens selbst Schuld und will es nicht anders. Oder liebt es sogar… BDSM Keller-Studio Turning Point auf Malta 2018, ich die Peitsche nicht in der Hand, sondern im Arsch…

Und Günter Ogger kann – ebenfalls bereits vor dreißig Jahren – zum ‚Kartell der Kassierer‘ an dieser Stelle ergänzen: „So hat der Verzicht auf (Grenz-)Kontrollen im Kapitalverkehr eine verhängnisvolle Eigendynamik in Gang gesetzt, die systematisch die Souveränität der Nationen aushebelt und längst anarchische Züge trägt. Staaten verlieren ihre Steuerhoheit, Regierungen werden erpreßbar, und Polizeibehörden stehen kriminellen Organisationen machtlos gegenüber, weil sie deren Kapital nicht habhaft werden. Nichts dokumentiert den staatsfeindlichen Trend des Weltfinanzsystems drastischer als die Entwicklung der sogenannten Off-shore-Finanzplätze. Von der Karibik über Liechtenstein bis Singapur sind heute schon an die 100 Standorte über den Erdball verstreut, von denen aus Banken, Versicherungen und Investmentfonds das Geld vermögender Kunden verwalten und planmäßig dem Zugriff der Herkunftsstaaten entziehen.“

Auf meiner Weltreise im Winter 2011/12 mit dem Kurs Indonesien – West-Australien und Tasmanien – Kalifornien und Costa Rica hatte ich gleich am Anfang auf dem Flug nach Djakarta das Glück eines zwölfstündigen Zwischenstops in Singapur, den ich natürlich nicht im Flughafen verbrachte, sondern dafür nutzte, mir diese abgefahrene Stadt mal genauer anzuschauen. Das ist mal kranke Scheiße, da regiert auf jeden Fall auch Geld die Welt, nur selten wird diese Tatsache so deutlich. Leider kann ich grad keine eigenen Bilder davon bieten, deswegen hier das Spektakel mit nicht (freundlicher) Genehmigung von europosters.de… Ist allerdings `ne Montage, wie fast alles im Leben, was ist noch Echt?…

„Trotzdem sind die Tage der globalen Finanzanarchie gezählt. Über kurz oder lang wird nichts anderes übrigbleiben, als die Kapitalmärkte erneut rigider staatlicher Aufsicht zu unterstellen. Denn die chaotische Welt der Finanzwelt wächst auch ihren Akteuren über den Kopf. In ihrem Cyberspace aus Millionen vernetzten Computern akkumulieren sich Risiken, die denen der Atomtechnik vergleichbar sind…“ Man höre und staune, nicht… In Anspielung auf das Zentralbankensystem, die Wurzel allen Übels, fährt Herr Ogger dann fort:

„Dabei können den Bankaufsehern die Verluste einzelner Händler und Banken im Prinzip gleichgültig sein. Gefährlich wird es jedoch, wenn große Banken und Investmentgesellschaften zahlungsunfähig werden. Dadurch würde das gesamte System in Gefahr geraten. Die Pleite eines Instituts kann über Nacht weitere in Mitleidenschaft ziehen und einen weltweiten Dominoeffekt auslösen. „Dann schwappt das Risiko an die Börse, von dort auf die Wechselkurse und damit in die reale Welt“, sorgte sich bereits Anfang 1994 der Präsident des Deutschen Sparkassenverbandes, Horst Köhler. Ein solcher „GAU“ sei „durchaus möglich“. Der Handel käme schlagartig zum Erliegen, das ganze System kollabiert, und ein globaler Crash wäre unvermeidlich, wie ihn die Welt zuletzt am Freitag im Oktober 1929 erlebte.“

„Verschärft wird das Crash-Risiko durch eine besonders brisante Schwachstelle im System, die zumeist peinlich verschwiegen wird: Die High-Tech-Architektur des elektronischen Markplatzes ist alles andere als perfekt. Mit den schnellen Deals am Handelstisch und auf dem Börsenparkett sind die Geschäfte keineswegs auch durchgeführt. Den Handel rechtsverbindlich zu vereinbaren, Zahlungen anzuweisen und das Eigentum an Wertpapieren auch tatsächlich zu überschreiben, all das organisieren erst im Nachhinein die Hehrscharen von Helfern in den sogenannten ‚Back Offices‘. Deren System aber, anders als das der Händler, arbeitet langsam – zu langsam für eine Branche, die in wenigen Stunden die ganze Welt in den Konkurs treiben kann.“

So ängstlich und verloren wie dieser gerade flügge gewordene Spatz in Schockstarre bei uns auf`m Acker letztes Jahr fühlen sich schon heute auch schon viel zu viele Menschen. Und es werden jeden Tag exponentiell mehr… Wie heißt denn der Kleine, Hansi? Ach, Sie meinen den Nachnamen, nee, den weiß ich nicht… Is` auch egal, so dumm, wie der sich anstellt, hat der eh keine Zukunft, zu viele Raubvögel und Füchse, wie im echten Leben eben…

Ich bin wie schon erwähnt, kein Fachmann oder sogenannter Insider, aber das alles wird heute, 30 Jahre später, vermutlich noch ähnlich sein, erst recht wenn wir uns die schleichende Digitalisierung in Deutschland mal so vor Augen halten. Aber Fax hin, Email her, Verträge sind und bleiben nun mal Verträge und die sind selbst im Jahre 2024 trotz elektronischer Unterschriften immer erst unterschrieben gültig, oder habe ich was verpaßt? Was ich durchaus nicht ausschließen will, auf dem technischen Sektor bin ich ja genauso wenig bewandt wie auf dem finanziellen. Wie auch immer fährt Günter Ogger fort:

„Dieser Verzug könnte der ganzen Finanzwelt im Ernstfall zum Verhängnis werden. Denn während die Händler längst mit den erwarteten Einnahmen weiterhandeln, kann an anderer Stelle der milliardenschwere Datenfluß schon zum Stillstand gekommen sein. „Ein größerer Bruch in der Abwicklungskette kann große Teile des Systems zum Stillstand bringen“, warnt Gerald Corrigan, Chefstratege für internationale Anlagen bei Goldman Sachs und früherer Präsident der New Yorker FED. „Dann könnte die gefürchtete Blockade eintreten, in der die Marktteilnehmer zu dem Schluß kommen, das Sicherste sei, nichts mehr zu tun, Zahlungen zurückzuhalten, die hinterlegten Sicherheiten der Handelspartner zu kassieren und schon verkaufte Papiere nicht mehr freizugeben. „Die Guthaben, die auf diese Weise blockiert werden könnten, seien viel zu groß geworden. Das Handelsvolumen und die damit verbundenen Risiken“, so Corrigan, „wachsen viel schneller als die Fähigkeit der Banken, diese auch zu tragen“.

Das hieße im Klartext Börsen-Crash oder Finanz-Crash und genau den werden wir bald erleben, geht doch gar nicht anders, all diese Experten können sich doch gar nicht irren und letztendlich folgt ja alles den gleichen mathematischen Gesetzen oder hab` ich wieder was falsch oder nicht verstanden? Vermutlich, aber mein grober Überblick reicht mir nicht nur, um mir seit jeher ernsthaft Sorgen zu machen, sondern ist sogar so üppig, daß ich das Gefühl habe, ich müsse wenigstens FAMILIE BOARDSTEIN durch meinen Blog davor warnen, vor was genau auch immer. Sicher ist nur, irgendetwas unsere Zivilisation erschütterndes steht vor der Tür und bald schlägt`s Dreizehn, fragt mal die Weltuntergangsuhr! Ich weiß auf jeden Fall, warum ich mein Geld so gerne und sofort für Bücher, Schallplatten und Skateboards zum an die Wand hängen ausgebe (und für Spaß und Reisen natürlich!), weil es für Immobilien zu wenig und vermutlich bald nichts mehr wert ist. Und wenn dann will ich doch bitte stilvoll untergehen, in einer hübsch dekorierten Hütte mit dem richtigen Soundtrack und ordentlich und genug zu lesen… Hören wir dazu auch nochmal die Herren Martin und Schumann aus ihrer ‚Globalisierungsfalle‘ und vergeßt einmal mehr bitte nicht, dabei im Hinterkopf zu bedenken ‚Amerika ist überall‘:

Obwohl ich gar kein Platz in meiner Hütte mehr habe, eine meiner neusten Errungenschaften und absolutes Pflichtprogramm für meine Sammlung! Ist Chris Senn doch mein Alltime-Lieblingsskater… Nächstes Jahr zu meinem 50ten und BOARDSTEIN`s 25ten will ich gerne davon ein Rip-Off machen mit ‚Arne Fiehl vom BOARDSTEIN‘ in der Blase. (Holger, hast du gehört, äh, gelesen? Ich hoffe, du hast nach allem, was hier vorgefallen ist, noch Bock auf Aufträge von mir! Und pssst, Feind hört mit!)

„Doch der ‚Turbo-Kapitalismus‘, dessen weltweite Durchsetzung jetzt unaufhaltsam scheint, zerstört die Grundlagen seiner Existenz: Den funktionsfähigen Staat und demokratische Stabilität. Das Tempo der Veränderung und die Umverteilung von Macht und Wohlstand erodieren die alten sozialen Einheiten schneller, als das Neue sich entwickeln kann. Die bisherigen Wohlstandsländer verzehren die soziale Substanz ihres Zusammenhalts, schneller noch als die ökologische. Neoliberale Ökonomen und Politiker predigen der Welt das ‚amerikanische Modell‘, doch diese Parole gleicht furchterweckend der Propaganda der DDR-Regierung, die bis zu ihrem Ende von der Sowjetunion das Siegen lernen wollte. Schließlich wird der gesellschaftliche Zerfall nirgendwo deutlicher als im Ursprungsland der kapitalistischen Gegenrevolution, den USA:“

„Die Kriminalität hat epidemische Ausmaße angenommen. Im Bundesstaat Kalifornien, für sich genommen die siebentgrößte Wirtschaftsmacht der Erde, übersteigen die Ausgaben für die Gefängnisse den gesamten Bildungsetat. Schon 28 Millionen Amerikaner, mehr als zehn Prozent der Bevölkerung, haben sich in bewachten Hochhäusern und Siedlungen verschanzt, für private bewaffnete Wächter geben die US-Bürger doppelt soviel Geld aus wie ihr Staat für die Polizei. Aber auch Europa und Japan, China und Indien, spalten sich in eine Minderheit von Gewinnern und eine Mehrheit von Verlierern. Für viele hundert Millionen Menschen gilt: Der globalisierte Fortschritt ist gar keiner. Wie ein Hohn muß für sie die Formel klingen, welche die Regierungschefs aus den sieben führenden Industrienationen zum Leitmotiv ihres G7-Gipfels Ende Juni 1996 in Lyon erhoben: „Aus der Globalisierung einen Erfolg zum Nutzen aller machen“.

Nordfriesland profitiert auf jeden Fall vom derzeitigen Boom an erneuerbaren Energien, und landschaftlich ist da sowieso nicht viel zu holen außer plattes Land. Da willste echt nicht tot über`n Zaun hängen, vor allem nicht als Jungendliche(r) und junge(r) Erwachsene(r). Das ist inzwischen auch zu den GemeindevertreterInnen durchgedrungen, deswegen sieht es so aus, als würden da in den nächsten Jahren noch einige Skateparks entstehen. Denn Gelder sind vorhanden, Platz auch… Die leider strohdoofe Letzterlebensabschnittsgefährtin (aus Hamburg-Bergedorf) von meinem Vater hat sich auf einer gemeinsamen Autofahrt bei uns mal beschwert, wie die ganzen Windkraftanlagen unsere schöne Landschaft im Norden verschandeln. Da mußte ich ihr erstmal erklären, daß die ganze Energie gerade für die Stadtmenschen ja irgendwo herkommen muß und es doch schön ist, daß der Mensch endlich angefangen hat, wenigstens  zu versuchen, wieder etwas mehr mit der Natur in Einklang zu leben. Die Frau ist schlimm, macht das Maul auf und es kommt Scheiße raus, warum bin ich nach dem viel zu frühen Tod meiner Mutter später dann mit diesem Weibstück gestraft worden? Und warum versaut sich Herrchen seinen schönen Lebensabend damit, Herrgott!? War jedenfalls klar, daß sie letztes Jahr nicht mit auf unseren Rundflug kommen würde, viel zu wenig Kompetenz und Einladung und hätte auch nicht in den Gepäckraum gewollt. Das ist übrigens dieselbe schreckliche Person, die mir auch schon mal gesagt hat, daß sie Menschen lieber mag als Tiere, arrrrrrrrrg, und das auf unserem Grundstück!…

Da haben Sie recht, meine Herren, das klingt für uns wie Hohn! Und wenn ich mich so umgucke als Deutscher mitten in Europa, habe ich in der Tat Angst vor dem, was kommt, denn wir schrieben ja bereits (und lernten in der Schule), daß in der menschlichen Geschichte letztendlich immer alles auf Krieg hinausgelaufen ist, wenn es zu gefühlt unlösbaren Problemen gekommen ist, das schreiben Sie ja auch selbst in Ihrem Buch, ich zitiere: „Gleichwohl ist der Krieg noch immer das wahrscheinlichste Ventil, wenn soziale Konflikte unerträglich werden, und sei es in Form von Bürgerkrieg gegen ethnische Minderheiten oder abtrünnige Regionen. Die Globalisierung muß nicht zu kriegerischen Auseinandersetzungen führen, aber sie kann, wenn es nicht gelingt, die entfesselten Kräfte der transnationalen Ökonomie sozial zu bändigen.“

Also ich habe den Eindruck, hier zum Ende dieses vorletzten Kapitels fügt sich alles irgendwie zusammen mit dem aktuellen Tagesgeschehen, da bin ich ja mal gespannt, was ich da hinterher noch für ein Fazit raushole. Denn wenn wir uns nochmal angucken, was uns alles so bedroht und auf wie viel verschiedene Arten die Apokalypse ausgelöst werden könnte, wird es wohl höchste Zeit, daß sich der Mensch durch sowas wie einen Dritten Weltkrieg mal gründlich selbst reduziert und gesund schrumpft. Es war schon ziemlich bitter, als Gerda, unsere quasi Herbergsmutter hier von unserer Unterkunft in Vögelsen, wo ich gerade eine Baustelle am Laufen habe, letztens seufzte, im Krieg sei sie groß geworden und im Krieg wird sie wohl auch sterben. Sie ist in unseren bisherigen paar Gesprächen schon oft schnell abgedriftet und hat von ihrer Flucht aus Schlesien damals erzählt, aber als sie das gesagt hat, hatte ich wirklich einen Kloß im Hals. Was für einen armseligen Eindruck von der Menschheit so ein lieber und empathischer Mensch nach über 85 Jahren mit sich nehmen muß…

Genau WIR und niemand anderes müssen wie immer mal wieder auf die Straßen gehen und da aber auch nicht mehr weg, das wäre der erste große Schritt. ‚Reclaim the streets‘ hieß es vor gut einem Jahrzehnt mal und ich habe auch die Klobürsten-Schikane und Sperrzone auf St. Pauli damals selbst als Anwohner erlebt, vor allem auch deren Ende. Das ist das Geile an Hamburg, meiner zweiten Heimat, vor allem im Viertel. Da wohnt das Beste aus Norddeutschland und der Norddeutsche an sich ist `ne coole Sau, keine Frage… Bewegung(en) gibt und gab es schon immer, aber nicht genug und vor allem keine einheitliche. Und wir alle sollten und müßten uns schnellstens erstmal auf Frieden einigen, bevor es zu spät ist. Das wird aber schwer werden mit acht Milliarden Menschen, und die Friedenspfeife danach fällt eh flach. Viel zu viel Qualm, da müssen wir schon vapen. Is` auch gesünder und wir wollen ja alle fit bleiben für den Weltuntergang… Frohe Weihnachten, meine Lieben, an euch alle und mit ganzem Hasenherzen!

Und weil ich ja immer so intellektuell und belesen rüberkommen will, lest mal kurz, was uns der gute Hermann Hesse bereits 1927 zwischen den Weltkriegen und kurz vor der ersten Weltwirtschaftskrise im ‚Steppenwolf‘ mit auf den Weg gegeben hat. Laßt uns dabei alle gemeinsam bei den Händen nehmen, an die eigene Nase fassen und lauschen, denn Hesse konnte deutsche Sprache wie kaum ein anderer: „Ich habe ein paar Mal die Meinung geäußert, jedes Volk und sogar jeder einzelne Mensch müsse, statt sich mit verlogenen politischen “Schuldfragen“ in Schlummer zu wiegen, bei sich selber nachforschen, wie weit er selbst durch Fehler, Versäumnisse und üble Gewohnheiten mit am Kriege und an allem anderen Weltelend schuldig sei, das sei der einzige Weg, um den nächsten Krieg vielleicht zu vermeiden. Das verzeihen sie mir nicht, denn natürlich sind sie selber vollkommen unschuldig: Der Kaiser, die Generäle, die Großindustriellen, die Politiker, die Zeitungen – niemand hat sich das geringste vorzuwerfen, niemand hat irgendeine Schuld. Man könnte meinen, alles stehe herrlich in der Welt, nur liegen ein Dutzend Millionen totgeschlagener Menschen in der Erde…“

Genau genommen ist auf der Erde gar kein Platz mehr für sowas…

Und jetzt legt Harry Haller erst richtig los, und da sträuben sich meine eigenen Steppenwolfnackenhaare vor Begeisterung, deswegen zitiere ich munter weiter eine fast hundert Jahre alte Schrift. Wir haben also nicht dazu gelernt, so rein gar nicht…: „Zwei Drittel von meinen Landsleuten lesen diese Art von Zeitungen, lesen jeden Morgen und Abend diese Töne, werden jeden Tag bearbeitet, ermahnt, verhetzt, unzufrieden und böse gemacht, und das Ziel und Ende von allem ist wieder der Krieg, ist der nächste, kommende Krieg, der wohl noch scheußlicher sein wird, als dieser es war – alles das ist klar und einfach, jeder Mensch könnte es bergreifen, könnte in einer einzigen Stunde Nachdenkens dasselbe Ergebnis finden. Aber keiner will das, keiner will den nächsten Krieg vermeiden, keiner will sich und seinen Kindern die nächste Millionenschlächterei ersparen, wenn er es nicht billiger haben kann. Eine Stunde nachdenken, eine Weile in sich gehen und sich fragen, wie weit man selber an der Unordnung und Bosheit in der Welt teil hat und mitschuldig ist – sieh`, das will niemand! Und so wird es also weitergehen und der nächste Krieg wird von vielen tausend Menschen Tag für Tag mit Eifer vorbereitet. Es hat mich, seit ich es weiß, gelähmt und zur Verzweiflung gebracht, es gibt für mich kein “Vaterland“ und keine Ideale mehr, das ist alles ja bloß Dekoration für die Herren, die das nächste Schlachten vorbereiten. Es hat keinen Sinn, irgend etwas Menschliches zu denken, zu sagen, zu schreiben, es hat keinen Sinn, gute Gedanken in seinem Kopf zu bewegen – auf zwei, drei Menschen, welche das tun, kommen Tag für Tag tausend Zeitungen, Zeitschriften, Reden, öffentliche und geheime Sitzungen, die alle das Gegenteil anstreben und auch erreichen.“

Danke, Harry Haller und Hermann Hesse, ich kann mir den Psychologen sparen, mein Gemütszustand ist also einfach Steppenwolf… Schauen wir nun abschließend am Ende dieses Kapitels also nochmal den Tatsachen ins Gesicht: Wir wurden von psychopathischen Verbrechern genau dorthin gebracht, wo wir jetzt sind, am Rande eines Atomkrieges und der totalen Apokalypse, weil wir es haben geschehen lassen. ‚Give me convinience or give me death‘ haben schon die Dead Kennedys gesungen. Das Dilemma ist jetzt, daß wir uns für kein Geld dieser Welt einen neuen Planet kaufen können, weswegen ein paar wahnsinnige superreiche Staatsmänner und Konzerne gerade versuchen, den einzigen, den wir haben, unter sich aufzuteilen, ohne sich bewußt zu sein, daß bald auch für sie nicht mehr viel davon übrig bleiben wird, vor allem kein Volk, das ihren exorbitanten Luxus finanziert und erarbeitet, der gute alte Klassenkampf. Von der Apokalypse wird also logischerweise keine(r) was haben, denn Leben auf einem überfluteten und hoffnungslos zerstörten Planeten im nuklearen Winter ist wirklich nur was für echte Outdoor-Freaks, da sind alle Schlipsträger dieser Welt schon mal ganz klar im Nachteil. Und vor allem schon jetzt in der Unterzahl, also los jetzt, let`s eat the rich!!!

Überlassen wir nach Hermann Hesse nun auch am Ende dieses Kapitels das Schlußwort Karen Duve, die durchgehend wahrlich kein Blatt vor den Mund nimmt, wenn es um die traurige Wahrheit geht, aber angesichts der überrealen Bedrohung eines Atomkrieges in ihrem Buch noch ein recht kämpferisches Endzeitfazit zog. Und mit der daraus gewonnenen Botschaft möchte ich dann tatsächlich überleiten in das letzte Kapitel meines Apokalypse-Blogs, in dem ich selber ein Fazit ziehen möchte und muß von all der Negativität, die mich jetzt in Form dieses Blogs Jahre lang beschäftigt hat. Und ich fühle tatsächlich, wie in der vergangenen Woche beim Hochladen Kapitel nach Kapitel wie eine große Last von mir geflogen ist, dann dürfte ich ja tatsächlich nach dem Fazit befreit sein!? Au ja, ich wollte das spätestens bis Sonntag zur Messe fertig haben… Doch jetzt erst nochmal Karen, du hast das Wort, ich verabschiede mich schon mal bis zum nächsten Anfang vom Ende, dem vollkommenen…

Bissss späters,

Arne

„Die Regierungen der westlichen Staaten sind zwar zu einer Fehlerdiagnose fähig, aber offenbar nicht willens, diese Probleme zu lösen. Diese Ignoranz gegenüber den tatsächlichen Problemen der Menschheit ist von aktiver Gewalttätigkeit gegen die folgenden Generationen kaum noch zu unterscheiden. Auch Wirtschaft und Finanzwirtschaft haben hinlänglich bewiesen, daß sie mit ihrer verlotterten Moral und ihren Standards nicht zukunftsfähig sind. Den intelligenten und verantwortungsbewußten Bewohnern dieses Planeten bleibt also gar nichts anderes übrig, als sich zu vernetzen, sämtliche Regierungen der Welt (ausgenommen vielleicht Bhutan) zu stürzen und die Wirtschaftssysteme radikal zu reformieren. Höchste Zeit, kompetente und sozial funktionierende Frauen ans Steuer zu lassen. Und Männer. Die Mehrheit der Männer funktionieren sozial und moralisch schließlich ganz passabel. Nur sitzen solche Exemplare kaum in den gesellschaftlichen Schlüsselpositionen. Das sollten sie aber. Und die entsprechenden Frauen. Es geht jetzt nicht darum, wer der bessere Mensch ist, und ob es schlimmer ist, tendenziell kriminell oder tendenziell langweilig zu sein. Es geht um Solidarität mit den Jungen, den ganz Jungen und den Noch-nicht-einmal-Gezeugten, die ein Recht darauf haben, daß wir ihnen einen Lebensraum hinterlassen, der diesen Namen verdient – und keine halb überflutete Mülldeponie mit maroden Bergwerksstollen voller Atommüll, in die langsam das Grundwasser einsickert.“

P.S.: Und um nicht mit inzwischen alteingesessenen Traditionen zu brechen hier dann noch der Anspieltip zum Verdauen und Resümieren dieses sehr komplexen aber zum Glück jetzt auch vorbei seienden Kapitels. Es handelt sich dabei um den Song ‚E.C.O.L.O.G.Y‘ von der zweiten EP der belgischen Hardcore-Legende Nations On Fire, die ihrer Zeit nicht nur musikalisch extrem voraus waren, sondern mit diesem Song auch zeitlos klarmachen, daß die Dinge sind, wie sie sind, weil sie so waren, wie sie waren, nichts simpler als das. Und dabei ganz Hardcore-Style bitte immer schön positiv bleiben! Die Frage, was haben wir falsch gemacht, stellt sich da gar nicht, wir sollten uns lieber fragen, haben wir eigentlich irgendetwas richtig gemacht in unserer Geschichte? Fortschritt und Wachstum!? Pfff…Fragt euch genauso immer wieder: Besteht eigentlich noch Hoffnung für irgendwas?… Na dann bleiben Sie gegebenenfalls zuversichtlich!

SONGTEXT DES KAPITELS
NATIONS ON FIRE
‚E.C.O.L.O.G.Y.‘
Burn Again EP
Refuse Records

The Fifties and the Sixties is where it all started
Rebuilding of a continent destroyed by war
Unlimited opportunities for the industry
„As long as you are going to invest your money
Your business will get absolute priority
Environmental concern is not an issue here
Not here, not now…“

What can I say about ecology that hasn`t been said before?
What can I say about plants and trees that`ll make you think some more?
What can we do to stop pollution and make it end before it is too late?
Do we need more talk or guns?
Do we really need guns?
Do we need guns?
Do we need?…
It`s shameless greed, shameless greed, shameless greed…

You wait until the first symptoms become apparent
You laugh at the first handfuls of protesters
You ridicule their efforts in the press (in your press)…
It`s clear that in your head only profit counts
And anything that`s done free of charge
Sounds so strange to you, doesn`t it?
The difference between you and us is so clear
I wish this was a song the whole world could hear
We know now in the end that we will win it
Because for us there is no money in it
And it comes from the heart
The heart, the heart, it comes from the heart

Kennt ihr alle noch, nä!? Das Cover unserer BOARDSTEIN Ausgabe 22, die Antwort aus dem Dortmunder Keller damals zum Golfkrieg, hier als T-Shirt (Girlie-Style, paßt leider selbst sexy Olga nicht und hängt bei ihr im Flur). Da könnten wir eigentlich aus stets aktuellem Anlaß nächstes Jahr zum 25. Geburtstag mal wieder Pullis von drucken lassen, oder!? Was meint ihr?… Natürlich Fair Trade und mit Kapuze, ahnsu den Grünen Block! Der rollt da hinten, nowhere fast…

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